Puck Fiction Runde 4
Zug zu gut – Simpson will Hokuspokus

DiPietro schafft mit Lugano einen Sieg. Lausanne und Davos haben sich gefunden und Biel biegt auf die Zielgerade ein.
Publiziert: 24.03.2020 um 00:22 Uhr
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Aktualisiert: 24.03.2020 um 00:26 Uhr
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Alessio Bertaggia (Mitte) führt die Bianconeri mit dem Siegestreffer in der 71. Minute zum ersten Sieg in der Viertelfinal-Serie gegen den ZSC.
Foto: keystone-sda.ch

In der Wirklichkeit sind die Playoffs dem Coronavirus zum Opfer gefallen. Doch BLICK schiebt die Realität für einmal beiseite. Und lässt die Spieler und Teams fiktiv doch um den Meistertitel kämpfen. Hockey-Experte Dino Kessler schreibt Runde für Runde, wie es gelaufen wäre, wenn das Virus nicht dazwischen gefunkt hätte und krönt zum Schluss den einzig wahren, wenn auch fiktiven, Schweizermeister 2020.
Jetzt: Runde 4 der Viertelfinals. Am Mittwoch: Runde 5.

Lugano – ZSC Lions 2:1 n.V. (Stand 1:3)

Ein Spektakel mit Happyend. Aber wie heftig wird der Hangover? Paul DiPietro setzt alle Hebel in Bewegung, baut sämtliche Sturmlinien und selbst die Verteidigungspaare neu zusammen: «Manchmal muss man experimentieren.» Daraus entsteht ein für Freund und Feind vollkommen unberechenbarer Mix, der in Kombination mit einem kräftezehrenden 3-Mann-Forechecking auch bei den bisher stilsicheren ZSC Lions Spuren hinterlässt. Aber wie lange kann Lugano diese Pace halten? Nach Fazzinis Führungstreffer (16. Spielminute) zieht ZSC-Coach Grönborg die Mannschaft zusammen und verordnet geordnete Abwehrpositionen. Die Tessiner behalten zwar die Oberhand, müssen aber mehr auf die Flügel ausweichen und verlieren so etwas Schwung. Eine taktische Meisterleistung – aber gegen die frei fliessenden Emotionen der Tessiner gibt an diesem Abend kein Rezept. In der 71. Spielminute entwischt Bertaggia nach einem Stellungsfehler in der Zürcher Abwehr und bezwingt Flüeler mit einem Hocheckschuss.

Fribourg – EV Zug 1:4 (Stand 1:3)

Gottéron steht mit dem Rücken zur Wand. Aber wie knackt man diesen EVZ? Christian Dubé verzichtet nach dem 1:6 am Samstag in Zug auf die Abteilung Attacke und lässt im vierten Spiel wieder engmaschig und konservativ verteidigen. So erhält man zwar weniger Gegentore, ist aber weit weg von einer Überraschung. Die Crux: Im kontrollierten Modus ist Zug nicht aus der Fassung zu bringen, im Vorwärtsgang wird man kalt erwischt. Jetzt bleibt nur noch Hokuspokus: Trainer-Berater Sean Simpson hat die Anschaffung von Holzscheiten gefordert, die ab Mittwoch unter die Spielerbank gelegt werden sollen. Mit diesem Trick hatte Simpson 2007 als Trainer beim EVZ eine Serie gegen die SCRJ Lakers nach 0:3-Rückstand noch gedreht. Das Problem? Der EVZ ist nicht Rapperswil. Simpson dazu: «Es ist, wie es ist.»

Lausanne – Davos 2:1 (Stand 2:2)

Nach zwei Spielen mit harten defensiven Bandagen wünscht man sich die wilden Partien der ersten beiden Runden zurück. Mit 20 Toren. Und jetzt? Gerade mal vier aus den nächsten beiden Spielen. Lausanne übersteht im Schlussabschnitt eine heftige Druckphase mit etwas Glück, zwei Mal klingelt es hinter Tobias Stephan am Gestänge, einmal kann Verteidiger Genazzi einen Puck gerade noch von der Linie kratzen. Etwas Glück hat Lausanne auch darum, weil der wegweisende Treffer Vermins höchst umstritten ist. Der Stürmer fälscht einen Schuss Grossmanns etwa fünf Meter vor dem Tor unhaltbar ab – seine Stockschaufel befindet sich dabei allerdings in verdächtiger Höhe. Die Schiedsrichter starren minutenlang auf den Monitor, finden aber keine Handhabe um den Entscheid auf dem Eis («Tor») zu kippen. HCD-Trainer Wohlwend: «Ein Witz. Der hat mit seinem Stock fast die Lampen berührt.»

Biel – Servette 3:1 (Stand 3:1)

Der EHC Biel biegt auf die Zielgerade ein und nimmt dabei viel Schwung mit aus der letzten Kurve. Nach der (notwendigen) Kurskorrektur durch die Schiedsrichter liegt der Fokus auf spielerischen Mitteln, Mobilität, Raffinesse und Ideenreichtum. Mit leichten Vorteilen für Biel. Seit der heftigen Auftaktniederlage in Genf (1:4) hat Antti Törmänen die richtigen Knöpfe gedrückt und seine Mannschaft zu drei Siegen in Folge dirigiert. Wegweisend dabei: Die Genfer Verteidiger bekommen keine Zeit mehr, ihre Aufbaupässe durch die Mitte zu spielen. Dagegen muss Trainer Emond sehr schnell (sofort) ein Gegenmittel entwickeln.

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National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
14
27
38
2
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
14
16
32
3
Lausanne HC
Lausanne HC
15
19
27
4
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
14
-12
26
5
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
14
11
24
6
EV Zug
EV Zug
14
-1
23
7
ZSC Lions
ZSC Lions
14
10
23
8
EHC Biel
EHC Biel
13
4
19
9
SCL Tigers
SCL Tigers
14
-9
17
10
EHC Kloten
EHC Kloten
15
-8
17
11
HC Lugano
HC Lugano
14
-6
16
12
SC Bern
SC Bern
13
-11
14
13
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
14
-17
13
14
HC Ajoie
HC Ajoie
14
-23
5
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