In der Wirklichkeit sind die Playoffs dem Coronavirus zum Opfer gefallen. Doch BLICK schiebt die Realität für einmal beiseite. Und lässt die Spieler und Teams fiktiv doch um den Meistertitel kämpfen. Hockey-Experte Dino Kessler schreibt Runde für Runde, wie es gelaufen wäre, wenn das Virus nicht dazwischengefunkt hätte, und krönt zum Schluss den einzig wahren – wenn auch fiktiven – Schweizer Meister 2020.
Jetzt: Runde 7 des Halbfinals. Am Mittwoch: Spiel 1 der Finalserie.
EVZ (2.) – Davos (3.) 4:2 (Endstand 4:3)
Der EV Zug hat ein weiteres Zwischenziel erreicht. Am Ostermontag übersteht der Meister von 1998 auch den zweiten Crashtest im Verlieren-Verboten-Modus gegen den HC Davos. Und das mit beeindruckender Disziplin und perfekter Organisation. «Diese Spiele waren eine Standortbestimmung», sagt Trainer Dan Tangnes. Stimmt. Wer sich offiziell den Titel als Ziel setzt, rückt mit der Finalqualifikation höchstens in die Nähe einer Erfolgsmeldung.
Mit den überzeugenden Leistungen zuletzt beweist die Mannschaft aber Stand- und Charakterfestigkeit. Die Leistungsträger haben nach der Niederlage im fünften Spiel die Fäden in die Hand genommen. Mit dem Mut zum Risiko und angriffslustig, aber nicht kopflos. Tangnes verfügt über ein stabiles Strickmuster, reagiert aber immer wieder mit Detailkorrekturen auf gegnerische Störversuche. Schon am Samstag war der HCD gezwungen, Lösungen zu suchen. Dazu kommt ein Torhüter, der in der Playoff-Zentrifuge mit jeder Umdrehung an Sicherheit gewinnt. Den Goalie Genoni nachhaltig aus der Spur zu werfen, ist den Bündnern nicht gelungen.
«Wir haben es aus der Hand gegeben»
In Spiel 7 bedeuten die beiden Davoser Tore höchstens eine späte Resultatkosmetik, eine statistische Randnotiz. Die Bündner verabschieden sich aber mit breiter Brust in die Ferien, die neue Führung hat den Scherbenhaufen der letzten Saison in kürzester Zeit zusammengekehrt und den Traditionsklub wieder salonfähig gemacht. Dass dabei der meistgenannte Favorit mit dem spektakulärsten Kader über sieben Spiele gefordert wurde, sei nur nebenbei erwähnt. Trainer Christian Wohlwend will davon (noch) nichts wissen. «Der EVZ hat unsere Schwächen dann aufgedeckt, als das Momentum auf unserer Seite war. Wir haben es aus der Hand gegeben.»
Mit ein paar Tagen Abstand wird Wohlwend die Sache etwas differenzierter betrachten. Der EVZ verfügt über mehr Potenzial – und das hat er ausgeschöpft. Ab Mittwoch steht der amtierende Vizemeister vor der letzten Hürde: Mit den ZSC Lions hat man aus dem Frühling 2018 (Viertelfinal-Out in fünf Spielen) noch eine Rechnung zu begleichen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | EHC Biel | 0 | 0 | 0 | |
1 | EHC Kloten | 0 | 0 | 0 | |
1 | EV Zug | 0 | 0 | 0 | |
1 | Genève-Servette HC | 0 | 0 | 0 | |
1 | HC Ajoie | 0 | 0 | 0 | |
1 | HC Ambri-Piotta | 0 | 0 | 0 | |
1 | HC Davos | 0 | 0 | 0 | |
1 | HC Fribourg-Gottéron | 0 | 0 | 0 | |
1 | HC Lugano | 0 | 0 | 0 | |
1 | Lausanne HC | 0 | 0 | 0 | |
1 | SC Bern | 0 | 0 | 0 | |
1 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 0 | 0 | 0 | |
1 | SCL Tigers | 0 | 0 | 0 | |
1 | ZSC Lions | 0 | 0 | 0 |