Der Titel ist zum Greifen nah. 3:1 gewinnen die ZSC Lions in Spiel 4 gegen Lausanne, wodurch sie nicht nur eine, nicht zwei, sondern gleich drei Chancen bekommen, ihren Titel zu verteidigen.
Die Zürcher beginnen schwungvoll und versuchen sofort, mit knusprigem Forechecking Lausanne unter Druck zu setzen. Damit bekunden die Gäste ihre Probleme. Sie leisten sich in der Anfangsphase mehrere Puckverluste in der eigenen Zone. Den gröbsten produziert dabei Verteidiger Lukas Frick. Er spielt die Scheibe vors eigene Tor – direkt auf den Stock von Vinzenz Rohrer, der sofort Willy Riedi bedient, der vollendet. Die beiden Flügel spielen wieder mit ihrem Standard-Center Derek Grant, da der davor krank gemeldete Juho Lammikko zurück ist.
Danach sind es aber die Zürcher, die Mühe bekunden. Entweder geht ihr Pressing ins Leere, sodass Lausanne gefährliche Konter fahren kann, oder sie können den Waadtländern kaum folgen, wenn diese ihre spielerische Klasse ausspielen und die Scheibe laufen lassen. Doch Goalie Simon Hrubec ist auf dem Posten und erntet tosenden Applaus, als er eine Parade für die Galerie gegen Brendan Perlini zeigt.
So können sich die Lions mit einer Führung in die erste Pause retten und ihr Spiel neu kalibrieren. Und schon bald mit der vierten Linie nachdoppeln. Justin Sigrist setzt sich an der Bande mit viel Energie durch, dann zieht Nicolas Baechler vors Tor und bezwingt Kevin Pasche. Es ist erst der achte Schuss aufs Lausanner Tor. Das nennt man Effizienz. Und mit Riedi und Baechler sind es zwei der Büezer im Team, welche die Stars in der Offensivproduktion entlasten.
Zehnders Durststrecke endet
Der dritte Treffer der Lions geht auf das Konto eines Spielers, der davor während 17 Spielen nicht mehr getroffen hatte: Yannick Zehnder lenkt im Powerplay einen harten Pass von Rudolfs Balcers ab. Am intensiven Jubel des künftigen Lausanne-Stürmers, der in den letzten vier Jahren mit Zug und den ZSC Lions dreimal Meister wurde, sieht man, dass ihm eine Last von der Schulter gefallen ist. Es sind ganz andere Gefühlsausbrüche bei den Zürchern als zuletzt. Am Samstag hatten die Stars Derek Grant und Sven Andrighetto bei der ersten Final-Niederlage in Lausanne die Nerven verloren und Spieldauerdisziplinarstrafen kassiert.
Auch hier ist es die zweite Garde, welche die ZSC-Powerplay-Probleme in Luft auflöst, nachdem man davor 16 Minuten in Überzahl erfolglos geblieben war. Lausanne gelingt ohne Goalie noch ein Treffer durch Gavin Bayreuther, der wenig später einen Puck ins gesicht bekommt und mit einer blutigen Nase raus muss. Mehr nicht. Die Lions führen in der Serie 3:1 und haben nun drei Matchpucks. Den ersten am Donnerstag in Lausanne.
Fans: 12’000 (ausverkauft)
Tore: 5. Riedi (Rohrer) 1:0. 23. Baechler (Sigrist) 2:0. 37. Zehnder (Balcers, Lammikko/PP) 3:0. 56. Bayreuther (Riat, Suomela/ohne Goalie) 3:1.