Die Zürcher gehen früh in Führung. Dabei ist es ausgerechnet Tim Bozon, der die Scheibe an der eigenen blauen Linie an Justin Sigrist verliert. Der Franzose, der den ZSC Lions in der Vergangenheit schon oft Probleme bereitet hatte, war nach fünf Spielen Verletzungspause wieder ins Team zurückgekehrt. Doch auch Goalie Kevin Pasche, der Sigrists Schuss zwischen Brustkorb und Arm durchkullern lässt, sieht beim Treffer schlecht aus.
Die Lions machen aber auch Fehler. Nach einem Puckverlust von Rudolfs Balcers schnürt Lausanne die Zürcher ein und Jason Fuchs, der davor elf Spiele ohne Treffer geblieben war, gleicht aus. Es ist der erste Gegentreffer für Goalie Simon Hrubec in einem Finalspiel auf eigenem Eis nach 154 Minuten und 51 Sekunden, nachdem er vor einem Jahr gegen Lausanne zum Schluss zwei Shutouts in der Swiss Life Arena hingelegt hatte.
Der Tscheche muss sich dann ein zweites Mal bezwingen lassen, als die vierte Zürcher Reihe gegen Lausannes Parade-Sturm um Topskorer Antti Suomela auf dem Eis steht. Joel Henry verliert dabei den aufgerückten Verteidiger Lukas Frick aus den Augen, der nach einer schönen Passfolge trifft. Der Ostschweizer, der ab nächster Saison für Davos spielen wird, war davor 34 Spiele torlos geblieben.
Bayer machts wie Crawford
Den Lions gelingt es darauf nicht richtig, auf Touren zu kommen. Deshalb kehrt Trainer Marco Bayer seinen inneren Marc Crawford heraus und beginnt die Linien ganz im Stil des zweifachen Meistercoachs und Stanley-Cup-Siegers, der sein Amt nach Weihnachten aus gesundheitlichen Gründen aufgab, durchzuwirbeln. So ersetzt Vinzenz Rohrer den Letten Balcers an der Seite von Denis Malgin und Sven Andrighetto. Und Bayer setzt primär nur noch auf drei Angriffsreihen und bringt Yannick Zehnder und Rückkehrer Chris Baltisberger nur noch sporadisch. Henry bleibt draussen.
Bayers Coaching zeigt Wirkung. Der ZSC erhöht vor den Augen von Tennis-Rentner Roger Federer den Rhythmus, beginnt Lausanne zu überfordern. Der Lohn: Andrighetto gleicht mit seinem neunten Tor dieser Playoffs kurz vor der zweiten Pause aus.
Lausanne hält weit besser als noch beim Startspiel vor eigenem Anhang (0:3) dagegen. So fällt die Entscheidung erst in der Verlängerung. Und da ist es der letztjährige Meisterschütze Jesper Frödén, der einen Konter über den erneut starken Yannick Weber mit einem herrlichen Schuss abschliesst. Die Lions gewinnen ihr 15. Playoff-Heimspiel in Folge und gehen in der Serie 2:0 in Führung.
Fans: 12'000.
Tore: 5. Sigrist 1:0. 7. Fuchs (Perlini, Glauser) 1:1. 14. Frick (Riat, Suomela) 1:2. 39. Andrighetto (Weber, Malgin) 2:2. 63. Frödén (Weber, Grant) 3:2.