SC Bern – Biel 6:0
999 Fans
Das Spiel: Es wird beinahe zur Gewohnheit. Wieder steigt SCB-CEO Marc Lüthi – in modischen weissen Turnschuhen – aufs Eis hinunter und wendet sich an die am Freitag noch 999 Fans. Zum dritten Mal im dritten Heimspiel.
Zweimal bat er die unterschiedlichen Zuschauer-Gruppen, die Regeln einzuhalten. Jetzt sagt Lüthi: «Sorry, dir chöit nümm cho». Der SCB-Zampano informiert, dass mindestens einen Monat lang in Bern nur noch Geisterspiele ausgetragen werden dürfen. «Unsere Jungen dürfen nicht mal mehr trainieren. Aber in die Schulen dürfen sie noch», sagt er leicht zynisch. Immerhin: Der SCB bietet den Anwesenden zum Abschluss eine Gala, feiert beim 6:0 den höchsten Saisonsieg.
Dass Biel nicht einmal ein einziges Tor zustande bringt, hat allerdings auch mit SCB-Keeper Tomi Karhunen, der wieder anstelle von Philip Wüthrich spielt und seinen zweiten Shutout feiert, zu tun. Der Finne hält wie eine Wand. Das Schussverhältnis im zweiten Drittel? 18:12 für Biel. Die Torausbeute? 4:0 für Bern.
Auf der anderen Seite agiert Elien Paupe äusserst glücklos. Beim 0:1 wird der 25-Jährige von einem Scherwey-Geschoss an der Maske getroffen. Der Puck prallt weiter an die Bande, kullert vors Tor, worauf Paupe die Übersicht verliert. Beim 0:2 rutscht ihm die Scheibe zwischen Stockhand und Beinschoner hindurch.
Die Pleite dem Keeper in die Schuhe zu schieben, wäre dann allerdings doch zu einfach. Immer wieder geht bei den Seeländern die Zuordnung verloren. Besonders bitter für den ehemaligen SCB-Meister-Coach Lars Leuenberger, der auch im zweiten Duell gegen seinen Ex-Klub den Kürzeren zieht. Für Biel ist es die dritte Niederlage in Serie. Beim SCB fehlt Nati-Stürmer Gaëtan Haas kranheitsbedingt. Ein Corona-Test fiel allerdings negativ aus. (ar)
Der Beste: Mika Henauer (Bern): Der 20-Jährige schiesst am Dienstag in Biel sein erstes NL-Tor. Und schlägt bereits
Die Pflaume: Toni Rajala (Biel): Lässt Chancen ungenutzt, taucht dann unter.
Die Tore: 23. Pestoni 1:0. 28. J. Gerber (Jeffrey) 2:0. 31. Henauer (Pestoni) 3:0. 34. Scherwey (Jeffrey) 4:0. 41. Brithén (Praplan, Moser) 5:0. 52. Sciaroni (Bader, Thiry) 6:0.
Zug – ZSC Lions 8:2
2736 Fans
Das Spiel: Man könnte jetzt behaupten, Zug habe sich dank des Trojanischen Pferdes namens Johann Morant im Spitzenkampf gegen den ZSC durchgesetzt. Doch das würde der Leistung der Zentralschweizer nicht Rechnung tragen.
Der EVZ zeigt einen Klasse-Auftritt. Die Mischung aus Cleverness, Zweikampf-Stärke, Entschlossenheit und Höllen-Tempo stellt die Zürcher vor Probleme. Und dann hilft eben der besagte Morant mit. Der französische Rabauke, dessen Transfer von Zug nach Zürich nicht jeder nachvollziehen konnte, verliert die Scheibe als hinterster Mann an Ryan McLeod. Die Leihgabe der Edmonton Oilers trifft cool.
Auch die beiden nächsten EVZ-Treffer fallen nicht in die Kategorie «toll gespielt», sondern in jene, die man wohl unter «Glück des Tüchtigen» archivieren kann. Ein Pass von Albrecht hinters Tor, springt – via Bande oder Schiedsrichter lässt sich nicht ganz sicher sagen – vors Tor von Waeber, wo Leuenberger am schnellsten reagiert und vollendet. Beim 3:0 ist kein Unparteiischer in der Nähe, der unter Verdacht geraten könnte. Der Puck springt wie bei einem Flipperkasten vors Tor. Albrecht braucht nur noch ins von Waeber verlassene Gehäuse einzuschieben.
Die Zuger sind besser und für die Zürcher scheint es einverhexter Abend zu sein. Und der EVZ verwöhnt seine Fans dann noch. Nicht zu knapp. Beim 4:0 werden die Lions regelrecht schwindlig kombiniert. Grossartig. (sr)
Der Beste: Sven Leuenberger (Zug). Trifft und sagt nach zwei Dritteln (Stand 6:1): «Es kann noch viel passieren.» Humor hat der Mann.
Die Pflaume: Morant (ZSC). Der Franzose füllt diese Rubrik wie schon am Vortag beim 3:6 gegen seinen Ex-Klub.
Die Tore: 6. McLeod 1:0. 6. Leuenberger (Albrecht) 2:0. 19. Albrecht (Schlumpf) 3:0. 24. Simion (Hofmann, Kovar) 4:0. 26. Sigrist (Noreau) 4:1. 27. Geisser 5:1. 31. Thürkauf (Bachofner, Stadler) 6:1. 43. McLeod (Stadler) 7:1. 51. Simion 8:1. 59. Pettersson (Hollenstein, Andrighetto/PP2) 8:2.
SCRJ Lakers – SCL Tigers 3:2 n.V.
Das Spiel: Erst ein Sieg aus sechs Partien. Bei den SCL Tigers war die Rückkehr von Stammgoalie Ivars Punnenovs ein Hoffnungsschimmer. Bei seinem Comeback am Dienstag verloren die Langnauer nur 0:1 gegen die Lakers.
Im «Rückspiel» gibt der SCRJ den Ton an, doch Punnenovs hält stand. Völlig entgegen dem Geschehen liegen die Emmentaler vorne. Der Puck prallt von Lakers-Goalie Nyffeler nach vorne direkt zu Maxwell, Torschütze Earl hat leichtes Spiel, weil die Zuordnung in der SCRJ-Abwehr nicht mehr stimmt. Die Lakers rennen dem Rückstand nach, obwohl sie spielbestimmend sind. Doch ihre Offensivaktionen sind oft zu verschnörkelt, es fehlt der gradlinige Zug zum Tor.
Bei beiden Ausgleichstreffern hat Topskorer Cervenka seinen Stock im Spiel, beim 2:2 steht er goldrichtig für Jelovacs cleveren Pass.
Dass Cervenka ein Näschen hat für Overtime-Entscheidungen, hat er vor einer Woche gegen Genf bewiesen. Diesmal gibt er das Zuckerpässchen auf Clark für den Zusatzpunkt. Letzte Saison avancierte Cervenka mit fünf Overtime-Toren schon zum «Mr. Overtime». Nun ist er wieder auf bestem Weg. (N.V.)
Der Beste: Roman Cervenka (Lakers). Er machts wieder und wieder und entscheidet die Spiele für seine Mannschaft.
Die Pflaume: Pascal Berger (SCL Tigers). Von einem Captain muss in solchen Spielen mehr kommen.
Die Tore: 7. Earl (Maxwell, Weibel) 0:1. 24. Egli (Cervenka, Rowe) 1:1. 27. Blaser 1:2. 36. Cervenka (Jelovac, Profico) 2:2. 63. Clark (Cervenka) 3:2.
Lugano – Davos 4:3 n.V.
Das Spiel: «Big-Joe» rettet Davos einen Punkt in der Corner Arena. Erst trifft er nach 0:2-Rückstand zum 1:2-Anschlusstreffer, dann darf er sich auch noch einen Assist zum Ausgleichstreffer 2 Sekunden (!) vor Schluss gutschreiben lassen.
Zum Sieg reicht es für den HC Davos dennoch nicht: Der letztjährige Berner Topskorer, Mark Arcobello, schiesst Lugano in der 64. Minute ins Glück. Zuvor hatte Luganos Bürgler für die Tessiner herrlich zur Führung eingenetzt.
Die Tore: 17. Bürgler (Kurashev) 1:0, 27. Fazzini (Arcobello) 2:0, 37. Knak 2:1, 45. Thornton (Nygren) 2:2, 48. Suri (Bürgler) 3:2, 60. Nygren (Thornton) 3:3, 64. Arcobello 4:3.
Hier gibts das Spiel zum nachlesen im Ticker.
Lausanne – Ambri-Piotta 3:2
Die Tore: 32. Malgin (Conacher, Gibbons) 1:0, 36. Bertschy (Heldner, Frick) 2:0, 39. Ngoy (Dal Pian), 57. 2:2 Nättinen (D'Agostini, Flynn).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 9 | 9 | 20 | |
2 | HC Lugano | 8 | 6 | 16 | |
3 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 9 | 5 | 16 | |
4 | HC Ambri-Piotta | 9 | 0 | 16 | |
5 | Lausanne HC | 9 | 3 | 15 | |
6 | SC Bern | 9 | 7 | 15 | |
7 | SCL Tigers | 9 | 6 | 14 | |
8 | EHC Kloten | 10 | -2 | 14 | |
9 | Genève-Servette HC | 7 | 4 | 12 | |
10 | EV Zug | 8 | 0 | 12 | |
11 | HC Davos | 9 | -3 | 12 | |
12 | EHC Biel | 9 | -6 | 10 | |
13 | HC Fribourg-Gottéron | 9 | -9 | 8 | |
14 | HC Ajoie | 8 | -20 | 3 |