Die Verlängerung hat kaum begonnen, schon wandert Fribourgs Mauro Jörg in die Kühlbox. Ein Beinstellen gegen Daniel Carr. Sekunden später revanchiert sich der Kanadier mit seinem dritten Treffer des Abends. Game Over.
Die Aufgeregtheit steigt in dieser Serie in immer höhere Drehzahlen. Schon der Schlussabschnitt des vierten Spiels ist ein Schauspiel erster Klasse, geprägt von vielen Strafen und einigen Vergehen, die von den Schiedsrichtern ignoriert werden. Eine defensive Ordnung haben da beide Teams längst über Bord geworfen, stattdessen gibt man sich dem offenen Schlagabtausch hin. Herrlich.
Fribourg ohne Sprunger und Sörensen
Lugano zieht nicht erst seit der dritten Partie in Fribourg (3:2 nach Verlängerung) sämtliche Register der dunklen Playoff-Stilmittel: Man trickst, schauspielert, prügelt und provoziert. In der dritten Partie am Mittwoch lässt sich Fribourg dadurch aus dem Konzept bringen, verliert die Nerven sowie die Partie und muss am Freitag auf die gesperrten Sprunger und Sörensen verzichten.
In diesem vierten Spiel braucht man dann lange, um sich der rauen Gangart anzupassen. Bis Fribourg das nervöse Betriebsklima in den Griff bekommt, liegt Lugano bereits mit zwei Treffern vorne: Daniel Carr gelingen seine ersten Tore der Viertelfinals, jeweils auf Vorarbeit des bisher ebenfalls unauffälligen Calvin Thürkauf. Kurz vor Ende des ersten Abschnitts kann Gottéron aber reagieren: Borgman gelingt der Anschlusstreffer.
DiDomenico schleudert Helm aufs Eis
Zwischen Borgmans Tor und Gundersons Ausgleich (51. Spielminute) fehlen nur die Tore, für beste Unterhaltung und Dramatik ist auch so gesorgt. Ein Treffer Fribourgs wird wegen Torhüterbehinderung zurückgenommen, als Lugano-Coach Gianinazzi per Challenge in Berufung geht. Lugano-Goalie Niklas Schlegel schreibt mit zahlreichen Paraden weiter an seiner Comeback-Traumgeschichte. Und Chris DiDomenico handelt sich eine zusätzliche Strafe wegen unsportlichen Verhaltens ein, weil er von der Strafbank aus seinen Helm aufs Eis schleudert. Die Abwesenheit des Topspielers Marcus Sörensen nutzt DiDomenico, um mehr Verantwortung zu übernehmen – was für Fribourg nicht nur von Vorteil ist.
Christian Dubé und seine Mannschaft müssen ab Sonntag in einer Mini-Serie auf drei Gewinnspiele beweisen, dass sie Hürden überwinden können. Zählen können sie dann wieder auf Marcus Sörensen und Kapitän Julien Sprunger.
Fans: 6232.
Tore: 7. Carr (Thürkauf) 1:0. 14. Carr (Thürkauf/PP) 2:0. 18. Borgman (Bertschy) 2:1. 51. Gunderson (DiDomenico, Bertschy/PP) 2:2. 61. Carr (Joly, Arcobello/PP) 3:2.