Die ZSC Lions scheinen aus der Niederlage beim ersten Gastspiel in Davos gelernt zu haben. Diesmal überlassen sie nicht einfach dem HCD das Spieldiktat. Bevor aber ein Tor fällt, erhitzen sich die Gemüter. Es kommt wiederholt zu Scharmützeln und Gehässigkeiten. Dann erwischt ZSC-Verteidiger Phil Baltisberger mit einem späten Check Nordström am Kopf. Der Schwede kann das Spiel nicht fortsetzen und verschwindet mit Verdacht auf eine Hirnerschütterung in der Kabine. Die vier Unparteiischen beraten lange über die Szene. Doch keiner hat etwas gesehen. So bleibt Baltisberger das gerechte Verdikt, eine 5-Minuten-Strafe plus Restausschluss, erspart. Möglich ist aber, dass ihn der Einzelrichter für das Spiel vom Freitag aus dem Verkehr ziehen wird.
Schiedsrichter-Duo fehlt Durchblick
Es ist nicht die einzige Szene, in der dem Schiedsrichter-Duo Stolc/Hürlimann der Durchblick fehlt. Auch ein Crosscheck von Wieser an den Hinterkopf von Kukan bleibt beispielsweise ungeahndet.
Mitten in diese aufgeladene Phase gehen die Zürcher in Führung. Nach einem Sturmlauf von Kukan trifft Riedi per Schlittschuh.
Im Mitteldrittel scheinen die Lions aber die Erkenntnisse aus Game 2 vergessen zu haben. Sie stellen ihre Offensivbemühungen weitgehend ein und geraten unter Druck. Goalie Hrubec zeichnet sich mehrfach aus. Der Ausgleich fällt aber dennoch. Als die Lions bereits in Unterzahl spielen, unterläuft ihnen ein grober Konzentrationsfehler: Ein Mann zu viel ist auf dem Eis. So trifft Rasmussen kurz vor der zweiten Pause nach einem Pass von Corvi in doppelter Überzahl.
HCD-Ausgleich ohne Goalie
Im Schlussabschnitt spielen die Zürcher dann auch wieder mit. Und wieder ist es ein Spieler aus der vierten Linie, der den HCD schockt: Der 19-jährige Nicolas Baechler erzielt in seinem 11. NL-Spiel sein erstes Tor. Danach rennt der HCD verzweifelt an, scheitert immer wieder an Hrubec. Der HCD ersetzt Goalie Aeschlimann durch einen sechsten Feldspieler. Texier hat die Chance, alles klarzumachen, doch Dominik Egli rettet mit einem Block vor dem leeren Tor. Und dann passiert es: Bristedt gleicht 55 Sekunden vor dem vermeintlichen Ende doch noch aus.
Die Overtime wird zum offenen Schlagabtausch. Alle wollen Feierabend, nur die Goalies, Aeschlimann und Hrubec, haben noch nicht genug. So klingelt es erst in der 2. Verlängerung. Und da ist es Andrighetto, der einen Konter eiskalt abschliesst und dem ZSC eine 3:1-Führung in der Serie und drei Matchpucks beschert, nachdem Dominik Egli ein Fehlpass unterläuft.
Fans: 5174.
Tore: 12. Riedi (Kukan) 0:1. 40. Rasmussen (Corvi, D. Egli/PP2) 1:1. 47. Baechler (Sigrist, Lehtonen) 1:2. 60. Bristedt (Fora, Irving/ohne Goalie) 2:2. 85. Andrighetto (Azevedo) 2:3.