Nach dem SC Bern (2014 und 2020) und den ZSC Lions (2019) hat es nun 2024 also auch Servette erwischt. Die Genfer sind damit der vierte Meister innert zehn Jahren, der es in der Folgesaison nicht in die Playoffs geschafft hat. Was einerseits eindrücklich zeigt, was der Meisterblues anrichten kann. Aber auch ein Indiz dafür ist, wie ausgeglichen die Liga im letzten Jahrzehnt geworden ist.
Während in Bern und Zürich im Fall dieser Schmach jeweils das grosse Wundenlecken begann, könnte sich Servette eigentlich damit begnügen, ein Pflaster auf die offene Stelle zu legen – und gut ist. Denn die Genfer haben mit dem Meistertitel im letzten April und dem Champions-League-Triumph im Februar das grösste Jahr ihrer Vereinsgeschichte hinter sich. Dass nach der eben erst erspielten Krone Europas die benötigte Anspannung verloren gegangen ist – es ist irgendwie logisch und menschlich.
Revanche geglückt
Durch das frühe Aus bekommen die Grenats jetzt einen ungewohnt langen Frühling und Sommer, um sich zu sammeln, durchzuatmen und dann nächste Saison wieder anzugreifen. Spielraum für einige Veränderungen gibt es für Sportchef Marc Gautschi ebenfalls. Vor allem in der Offensive. Von den sieben aktuellen Ausländern besitzen bislang einzig die beiden Verteidiger Theodor Lennström und Sami Vatanen einen Vertrag für die nächste Saison.
Doch zurück zur Gegenwart. Letztlich ist Servette in der Play-In-Serie gegen Biel daran gescheitert, dass es nicht mehr in der Lage war, sein Spiel konstant durchzuziehen. Auch an diesem Samstagabend geben die Genfer einen 2:0-Vorsprung aus der Hand, das eine Spur stabilere Biel meldet sich durch die Tore von Hofer und Sallinen zurück. Und behält in dieser wilden Partie mit einigen umstrittenen Schiri-Entscheiden den besseren Überblick. Während Servette in der Schlussphase zahlreiche Topchancen liegen lässt, schaukelt Biel das Ding dank einem überragenden Säteri im Tor über die Zeit.
Nun ergibt sich für die Seeländer doch noch die Möglichkeit, die Playoffs zu schaffen. Durch die geglückte Revanche gegen Servette für den verlorenen Playoff-Final 2023 hat auch das Selbstvertrauen vor der nächsten Mini-Serie gegen Ambri nochmals einen Booster erhalten.
Fans: 6320
Tore: 1. (00:36) Manninen (Miranda, Winnik) 0:1. 13. Hartikainen (Manninen, Filppula/PP2) 0:2. 20. Hofer (Haas) 1:2. 28. Sallinen (Kessler, Heponiemi/PP) 2:2.