Davos - SCL Tigers 5:3
Die Saison der SCL Tigers gleicht einer Fahrt auf der Achterbahn. Erst verlieren die Emmentaler sechs von sieben Partien, legen dann die längste Siegesserie (5 Erfolge am Stück) seit 2010 hin, nur um schliesslich wieder ins Verderben zu schlittern. Die Niederlage in Davos ist bereits wieder die vierte Schlappe aus den letzten fünf Spielen.
Die Bündner, die erstmals in der Meisterschaft den 18-jährigen Stürmer Jannik Canova einsetzen, sind über weite Strecken die engagiertere Mannschaft, sündigen aber im Abschluss, weshalb die Emmentaler bis zur 49. Minute auf Punkte hoffen können. Dann aber sorgt der nimmermüde Mattias Tedenby für die Entscheidung. Der Schwede wird von Tiger Andrea Glauser von den Beinen geholt, umspielt dann aber auf den Knien Torhüter Ivars Punnenovs und trifft zirkusreif zum 4:2. Herrlich! Es ist Tedenbys zweiter Treffer des Abends und sein insgesamt zwölfter in dieser Saison.
Überhaupt sind es die Ausländer, die in diesem Duell für den Unterschied sorgen. Perttu Lindgren bereitet mit einer feinen Einzelleistung das erste Davoser Tor vor, lässt den Gegner einfach stehen. Später sorgt Aaron Palushaj mit dem zweiten Powerplay-Treffer für das 3:1. Dabei glänzt Otso Rantakari zum zweiten Mal als Vorbereiter. Bei Langnau trifft Robbie Earl, als das Spiel bereits gelaufen ist. Pesonen, DiDomenico und Gagnon, der erstmals seit dem 5. Oktober zum Einsatz kommt, weil Ben Maxwell an Hüftproblemen leidet, bleiben unsichtbar. Angelo Rocchinotti
Der Beste: Mattias Tedenby (HCD): Der Stürmer ist eine Augenweide. Eiskalt und spektakulär.
Die Pflaume: Claudio Cadonau (SCL Tigers): Sobald der künftige EVZ-Verteidiger das Eis betritt, wirds gefährlich. Aber fürs eigene Team. Bei vier Toren auf dem Feld.
Tore: 9. Kuonen (Glauser) 0:1. 11. Corvi (Lindgren, Rantakari/PP) 1:1. 22. Tedenby (Hischier) 2:1. 34. Palushaj (Rantakari/PP) 3:1. 35. In-Albon (Schilt) 3:2. 49. Tedenby 4:2. 51. Bader (Herzog) 5:2. 55. Earl (Schmutz) 5:3.
Fribourg - Lugano 1:3 (5701 Fans)
Nach diesem Auftritt in Fribourg ist nur schwer zu verstehen, wie Lugano zuletzt 9 von 10 Spielen verlieren konnte. Eine konsequente Leistung in der Abwehrzone, ein bestechend sicherer Torhüter und zahlreiche Abschlüsse. Ins Wanken gerät Lugano nur kurz: zu Beginn des Schlussabschnitts, vor und nach Gundersons Anschlusstreffer. Weil Gottéron nach einer kurzen Druckphase aber wieder nachlässt, kann sich Lugano Luft verschaffen.
Die Tessiner haben bereits im ersten Abschnitt die Vorteile auf ihrer Seite, kommen aber trotz vielen Möglichkeiten nicht zu Zählbarem. Das gelingt im zweiten Drittel, das Lugano zwar nicht nach Strich und Faden dominiert, aber viel zielstrebiger zur Sache geht als Fribourg. Nach Lajunens Führungstreffer (Bykov kommt eben von der Strafbank zurück) gelingt Capitano Chiesa nach einer Energieleistung das 2:0. Chiesa zieht aus spitzem Winkel ab, umkurvt erst Stalberg und dann Chavaillaz und versenkt danach seinen eigenen Abpraller. Grande. Nach Gundersons Anschlusstreffer ist allerdings auch erkennbar, welche Mannschaft Selbstvertrauen hat und welche nicht. Lugano wankt, zittert, zaudert und zögert. Aber es fällt nicht. Auch weil Sandro Zurkirchen mirakulös erst gegen Rossi und dann in extremis gegen Stalberg rettet.
Als Fribourg in der Schlussphase ohne Torhüter alles auf eine Karte setzt, schlenzt Chorney den Puck über 60 Meter ins von Berra verlassene Tor. Der schwarze November ist vorbei – für Lugano beginnt der Dezember mit einem Sieg. Reto Suri, Vorlagengeber zum Führungstreffer: «Nach diesem katastrophalen November ist das ein kleiner Befreiungsschlag für uns, aber über den Berg sind wir damit nicht. Die Aufgabenstellung für das nächste Spiel lautet gleich.» Stimmt. Aber Trainer Kapanen kann erstmal durchpusten.
Der Beste: Zurkirchen (Lugano). Mehrere Glanzparaden, immer gefasst. Mirakulös gegen Stalberg und Rossi.
Die Pflaume: Chavaillaz (Fribourg). Greift gegen Chiesa vor dem 0:2 zuwenig konsequent ein.
Tore: 34. Lajunen (Suri, Loeffel) 0:1. 40. Chiesa 0:2. 44. Gunderson (Desharnais) 1:2. 60. Chorney (Lajunen) 1:3 (ins leere Tor).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 2 | 4 | 6 | |
2 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 1 | 4 | 3 | |
3 | EV Zug | 1 | 3 | 3 | |
4 | Genève-Servette HC | 1 | 2 | 3 | |
5 | HC Ambri-Piotta | 1 | 1 | 3 | |
5 | ZSC Lions | 1 | 1 | 3 | |
7 | HC Fribourg-Gottéron | 1 | 1 | 2 | |
8 | HC Lugano | 1 | -1 | 1 | |
9 | EHC Kloten | 1 | -1 | 0 | |
10 | HC Ajoie | 1 | -2 | 0 | |
11 | Lausanne HC | 1 | -3 | 0 | |
11 | SC Bern | 1 | -3 | 0 | |
13 | SCL Tigers | 1 | -4 | 0 | |
14 | EHC Biel | 2 | -2 | 0 |