«Aeschlimann! Aeschlimann!» Der Jubel bei den Davoser Fans nach dem knappen Sieg gegen Lausanne am Samstag kennt keine Grenzen. Die HCD-Kurve feiert ihren Torhüter noch zehn Minuten nach Abpfiff. Volle Lautstärke. Aeschlimann darf eine Ehrenrunde drehen, sich einzeln von den Fans verabschieden.
Der Bündner Goalie zeigt gegen Lausanne einen Wahnsinns-Abend. 43 Schüsse kommen auf seinen Kasten, nur einen davon muss er passieren lassen. Immer wieder packt der Schlussmann Paraden aus, die selbst Lausannes Fans staunen lassen. Dass der 24-Jährige nach dem Sieg in der Verlängerung als bester Spieler des HCD ausgezeichnet wird, ist hochverdient.
«Es war sicherlich ein sehr intensiver Abend heute», meint ein erschöpfter, aber dennoch zufriedener Aeschlimann nach der Schlusssirene. «Trotzdem war es sehr schön, mir ist heute vieles gelungen. Aber am Ende ist es natürlich eine Mannschaftsleistung.»
«Habe gelernt, dass man niemals aufgeben sollte»
Trotz der Bescheidenheit: Aeschlimann, der im letzten Sommer vom EV Zug ins Landwassertal wechselte, ist der Mann des Spiels. In der Kabine gibts Glückwünsche, Umarmungen, einen Klaps auf die Schulter. «Klar, ich bin unglaublich stolz auf meine Leistung. Ich konnte viele Schüsse halten. Diesen Sieg kann uns niemand mehr nehmen», meint der Schlussmann. Seine Statistik an diesem Abend: 97.73 Prozent gehaltene Schüsse. Normalerweise sinds etwas mehr als 90 Prozent.
Auch die Teamkollegen sind des Lobes voll. Immer wieder hört man: «Unser Mann!» «Chef!» Vor der Kabine meint einer: «Wahnsinn, was der heute ausgepackt hat.»
«Ich habe gelernt, dass man niemals aufgeben sollte», erklärt der Torhüter. «Das hat sich heute wieder bewahrheitet. Wir haben gekämpft bis zum Schluss und wenn man das macht, ist alles möglich.»
Glück – und ein starker Torhüter
Die Davoser rennen zu Hause lange einem Rückstand hinterher, nachdem Nodari die Westschweizer zur Spielhälfte in Front schiesst. Erst kurz vor Schluss finden die Davoser doch noch zum Toreschiessen. Erst gleicht Ambühl (51.) aus, in der Verlängerung sorgt Hischier (65.) mit einem Sonntagsschuss für die Entscheidung.
«Entscheidend war aus meiner Sicht, dass heute niemand aufgegeben hat. Wir alle haben gekämpft, egal ob Goalie, Verteidiger oder Stürmer. Die Liga ist so ausgeglichen wie noch nie, jedes Team kann gegen jedes gewinnen», erklärt der Mann des Abends. «Am Freitag haben wir verloren, daher wollten wir am Samstag unbedingt eine Reaktion zeigen. Das ist uns gelungen – auch mit ein bisschen Glück.»
Glück brauchte es beim Davoser Sieg am Samstag sicher. Aber auch einen starken Goalie. Sandro Aeschlimann hat gegen Lausanne mehr als nur seine Pflicht erledigt. Eine Stunde nach Abpfiff machen sich die letzten fünf Fans vom Stadion auf den Heimweg. Und singen immer noch: «Aeschlimann! Aeschlimann!»