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Lugano mit Horrorbilanz
Coach Kapanen muss den Turnaround schaffen

Ein Neustart mit teilweise hausgemachten Problemen – beim HC Lugano spitzt sich die Lage zu.
Publiziert: 03.12.2019 um 00:26 Uhr
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Aktualisiert: 18.12.2019 um 19:05 Uhr
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Kein Mann der lauten Töne: Lugano-Trainer Sami Kapanen.
Foto: keystone-sda.ch
Dino Kessler

Nach der letzten Saison verpasste sich der HC Lugano ein neues Image. Weg vom «Hire & Fire»-Betrieb mit den ewig gleichen Reflexen, die Hotline aus der Garderobe in die Teppichetage wurde gekappt. Im Trainerbüro sitzt mit Sami Kapanen nun ein empathischer Finne mit feinem Spürsinn. Einer, der die Spieler abholt, kein archaischer Befehlshaber nach dem Top-Down-Befehlsprinzip.

Der Druck auf Lugano wächst

Seine Aufgabe: Junge Spieler integrieren, die Lugano-DNA fördern, die Eiszeit gleichmässig verteilen, selbst wenn die ­Erfolge mal ausbleiben sollten. Oder wie es der neue CEO Marco Werder im Sommer sagte: «Macht man einen Neustart, wird erst mal das ganze System durchgeschüttelt. Irgendwann findet man aber die Balance wieder.»

Nur lief das in diesem Fall andersrum. Lugano verliert zwar die ersten beiden Saisonspiele, findet dann aber zu einer eindrücklichen Erfolgsserie. Die dauert bis Mitte Oktober, seither bleibt der Klub mit durchdrehenden Reifen stehen. Mit jeder weiteren Niederlage wächst nun der Druck auf den Verein, der sich hartnäckig gegen die alten Mechanismen stellt. Der neue Sportchef Hnat Domenichelli: «Der November war sehr hart für uns, aber einen Trainerwechsel schliessen wir trotzdem aus.» Dazu später mehr.

Das Ausländerproblem

Der Sportdirektor macht sich stattdessen auf die Suche nach einem spielfreudigen ausländischen Stürmer. Die Krux? Den hatte man schon. Nur musste man den Kanadier Ryan Spooner Ende Oktober ziehen lassen, weil das Tischtuch zwischen ihm und Trainer Kapanen zerschnitten war. Keine grosse Sache, aber das Vertrauen war weg: Nach zwei Niederlagen rückte Linus Klasen für Spooner in die Mannschaft, danach war die Aufstellung in Stein gemeisselt. Klasen auf dem Eis, Spooner auf der Tribüne. Dabei blieb es – selbst als die Erfolgsserie riss.

Das Problem? Nach Spooners Abgang fehlten die Alternativen. Der finnische Verteidiger Atte Ohtamaa hatte seinen Teilzeitvertrag nach 18 Spielen nicht verlängert und musste durch Mike Postma ersetzt werden. Somit sind sechs von acht Ausländerlizenzen verbrannt.

Wie lange darf Kapanen noch?

Und nun zurück zum Trainer. Sportchef Domenichelli dürfte ihm innerhalb nützlicher Frist einen neuen Ausländer inklusive Einsatzbefehl präsentieren. Aber Kapanen muss auch beweisen, dass er seine taktischen Vorstellungen den Möglichkeiten der Mannschaft anpassen kann. Umkrempeln kann der Sportchef die Mannschaft frühestens im nächsten Jahr. Und das Saisonziel hat der neue CEO bereits im Sommer klar definiert: «Erst mal sicher die Playoffs erreichen und dann schrittweise vorwärtsgehen.»

Für den Trainer ist klar: Er muss den Turnaround schaffen.

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