Am 25. April herrschte in Rapperswil-Jona Ausnahmezustand. Hunderte von Fans machten die Nacht zum Tag, nachdem die Lakers im siebten Spiel der Ligaqualifikation in Kloten den Aufstieg in die National League geschafft hatten. Nach drei Jahren Zweitklassigkeit waren die St. Galler zurück im Oberhaus.
Fünf Monate später ist die Euphorie am Obersee verflogen. Die Bilanz nach den ersten fünf Partien in der neuen Liga: fünf Pleiten, null Punkte, letzter Platz. Zuletzt setzte es am Wochenende ein 1:5 zuhause gegen Bern und ein 2:3 am Samstag in Fribourg.
Trotz der Pleitenserie sieht Captain Antonio Rizzello auch Positives. «Gegen Fribourg haben wir einen Schritt vorwärts gemacht und uns nach dem schlechten Start zurückgekämpft.» Nach dem frühen 0:2 arbeitetem sich die Lakers tatsächlich zum 2:2 zurück. Am Ende stand dann aber eben doch die nächste Niederlage auf der Anzeigetafel.
«Wir dürfen nicht auf die Tabelle schauen»
So schlecht startete zuletzt vor 18 Jahren ein Aufsteiger. Der EHC Chur blieb im Jahr 2000 in den ersten fünf Runden ebenfalls ohne Sieg. Rizzello fixiert sich jedoch nicht auf Zahlen. «Wir dürfen nicht auf die Tabelle schauen. Wir müssen auf diesem Weg bleiben und dürfen auf keinen Fall aufgeben», sagt er.
Angst davor, dass Rapperswil wie vor dem Abstieg 2015 ein Loser-Image bekommt, hat der 33-Jährige nicht. «Man kann das überhaupt nicht mehr mit früher oder mit der Abstiegssaison vergleichen», so der Stürmer, der mit Ausnahme von zwei Saisons (Langnau, Fribourg) immer für Rappi gespielt hat. «Damals war die Verantwortung auf wenige Schultern verteilt. Jetzt lässt Trainer Tomlinson vier Linien laufen und forciert die Kräfte erst kurz vor Schluss nochmal.»
Der Captain übernimmt Verantwortung und ergreift auch in der Kabine das Wort. «Dabei geht es nicht um etwas Persönliches. Wenn wir anfangen zu gewinnen, profitieren alle. Das muss in die Köpfe der einzelnen Spieler rein.»
«Die Mannschaft ist intakt»
Letzte Saison reihten die Lakers Sieg an Sieg, jetzt hagelt es Niederlagen. Droht da nicht ein mentales Problem? «Uns war von Anfang an bewusst, dass es eine andere Liga ist und die Gegner besser sein werden. Daran müssen wir uns noch gewöhnen», so Rizzello. Und weiter: «Die Mannschaft ist intakt. Es ist zwar eine Enttäuschung da, aber alle schauen immer gleich wieder nach vorne.»
Der Angreifer weiss auch, wie der Weg aus der Krise führt. «Läuferisch können wir mithalten. Ausser gegen Bern, die in einer anderen Liga spielen, haben wir uns mit Eigenfehlern um den Sieg gebracht. Das darf nicht mehr passieren.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 48 | 31 | 94 | |
2 | ZSC Lions | 47 | 37 | 88 | |
3 | EV Zug | 47 | 39 | 82 | |
4 | SC Bern | 48 | 18 | 82 | |
5 | HC Davos | 47 | 20 | 79 | |
6 | HC Fribourg-Gottéron | 47 | 2 | 74 | |
7 | EHC Kloten | 48 | -17 | 70 | |
8 | SCL Tigers | 48 | 7 | 70 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 48 | -13 | 67 | |
10 | EHC Biel | 47 | -4 | 64 | |
11 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 48 | -16 | 64 | |
12 | HC Lugano | 48 | -25 | 60 | |
13 | Genève-Servette HC | 47 | -15 | 59 | |
14 | HC Ajoie | 48 | -64 | 46 |