Manchmal sind es Kleinigkeiten, die eine grosse Wirkung haben. So wie in jenen Minuten im Mitteldrittel des zweiten Finalspiels vor acht Tagen in Davos. Die ZSC Lions führten nach dem Sieg im ersten Spiel auch in dieser Partie 2:1. Chris Baltisberger hatte sie in Führung gebracht, nachdem er sich durch einen Sandwich-Check von zwei Davosern nicht hatte beeindrucken lassen.
Kaum war der ZSC-Aggressivleader erneut auf dem Eis, sorgte er vor dem Tor von HCD-Keeper Leonardo Genoni für Unruhe.
Darauf schnappte sich der junge Davoser Verteidiger Claude-Curdin Paschoud den Stürmer und landete einige Geraden in dessen Gesicht. Weil sie in der Zeitung gelesen hatte, dass ihr Enkel verprügelt worden sei, erkundigte sich seine Grossmutter tags darauf besorgt bei Baltisberger.
Nun ist der ZSC-Flügel nicht einer, der sich einschüchtern lässt. Bis zum bitteren Ende ging er dorthin, wo es wehtut. Auch in diesem Mitteldrittel hatte er sein Pulver noch nicht verschossen. So landete er, noch mit von Paschouds Schlägen gerötetem Gesicht, hinter dem gegnerischen Tor den härtesten und spektakulärsten Check der Saison gegen Félicien Du Bois.
Doch wer nun dachte, dieser Monstercheck würde den Zürchern Energie geben und den HCD schocken, wurde ins Staunen versetzt: Keine Minute später schossen die Davoser den Ausgleich zum 2:2.
Das Team von Arno Del Curto hatte bewiesen, dass es sich durch nichts erschüttern lässt. Von da an übernahm der HCD das Kommando. Nicht primär spielerisch auf dem Eis, aber im Kopf. Der HCD gewann darauf vier Spiele in Serie und seinen 31. Titel.