Vor drei Jahren trafen die ZSC Lions in den Playoffs ebenfalls auf die Kloten Flyers – und gingen zum dritten Mal in Folge im Viertelfinal unter. Im BLICK wurden die Hauptschuldigen angeprangert. Darunter: CEO Peter Zahner, Sportchef Edgar Salis und Captain Mathias Seger, der eine schlechte Saison erwischte.
Die Kritik war damals berechtigt. Doch 37 Monate später sind die Zürcher zweimal Meister geworden. Und genau dieses Trio ist mitverantwortlich für den Erfolg.
Zahner hat Geduld unter Beweis gestellt und eine klare Strategie durchgezogen. Die Zürcher hielten in der Saison nach dem Kloten-Debakel am bei den Spielern zunächst sehr unbeliebten neuen Trainer Bob Hartley fest. Und man setzte endlich konsequent auf die eigenen Talente.
Salis griff bei der Spieler- und Trainer-Wahl nicht mehr daneben. Als Meistermacher Hartley ging, kam mit Marc Crawford der nächste Coach, der einen Stanley Cup mit Colorado gewonnen hatte. Die Leistungskultur blieb. Mit Severin Blindenbacher, Roman Wick und Robert Nilsson holte Salis jedes Jahr einen Top-Spieler.
Sein Meisterstück lieferte der Churer Ende November ab, als er Verteidiger Marco Maurer gegen Luganos Stürmer Dan Fritsche eintauschte. Die Tessiner bezahlten gar noch den höheren Lohn des Schweiz-Amerikaners. Fritsche wurde zum ganz wichtigen Teil im Meister-Puzzle.
Und Seger zementierte in den letzten drei Jahren – auch beim WM-Silber mit der Nati – seinen Ruf als einer der besten Captains der Schweizer Sportgeschichte. Er kann Menschen lesen. Ist integrativ, schlau und setzt sich für seine Teamkollegen ein.
So besteht das Team ausschliesslich aus integren, bodenständigen und anständigen Typen. Unter Seger haben Stinkstiefel gar keine Chance. «Einer mit schlechtem Charakter wird hier nicht alt», sagt Teambetreuer André Reinhard.