Die Suche nach einem Ausländer-Joker im Hinblick auf die Playoffs ist verzwickt. Die Klubs müssen sich die Frage stellen, ob unter allen Umständen ein fünfter (oder sechster) Importspieler her muss – selbst wenn die Auswahl weder hochkarätig ist, noch ins Team passt. Je näher der Transferschluss für Ausländer rückt (15. Februar), desto reflexartiger werden Söldner verpflichtet.
Anders ist es beim EVZ. Seit dem forcierten Wechsel von David McIntyre (32, Ka) zu Lugano Mitte Dezember begnügen sich die Zuger mit vier Ausländern im Team. Einen zusätzlichen zu holen, wäre der Plan. Doch Sportchef Reto Kläy steht nicht unter Zugzwang.
Stürmer oder Verteidiger?
Einerseits, weil die Tabellenlage Geduld zulässt. «Andererseits, weil es für uns noch nicht abschätzbar ist, ob wir einen Verteidiger oder Stürmer brauchen würden», so Kläy. Derzeit sind beim EVZ wichtige Abwehrspieler verletzt, die Situation könnte sich aber bis in einem Monat noch ändern.
Nebst der Hockey-Qualität ist eine andere Komponente ohnehin mindestens genau so wichtig: der Charakter. Riskiert man um jeden Preis, das funktionierende Teamgefüge aufs Spiel zu setzen?
«Kein Selbstdarsteller oder Brunnenvergifter»
«Es besteht immer die Gefahr, dass die Chemie in der Garderobe zerstört wird», so Kläy, «deshalb ist es unglaublich wichtig, dass ein fünfter Ausländer kein Selbstdarsteller oder Brunnenvergifter ist.» Er müsse auch menschlich – am liebsten perfekt – ins Profil passen. Deshalb lässt sich der Sportchef bei seiner Suche Zeit. «Ich habe keine Torschlusspanik. Geduld zahlt sich manchmal aus.»