Jetzt redet Schwalben-König Johann Morant
«Ich mache nur meinen Job!»

Er macht sich keinen Kopf über seinen Ruf. Aber für das Grosse Ziel hat er gelernt seine Emotionen unter zu ordnen. Nicht zuletzt dank seiner Rolle als Vater.
Publiziert: 04.04.2017 um 09:31 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:10 Uhr
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EVZ-Reizfigur Johann Morant galt lange als Prügler.
Foto: Key

Johann Morant. Fällt dieser Name, denkt man an einen prügelnden Spieler, der bereits einige Sperren kassierte. Oder zuletzt an den EVZ-Verteidiger, der nicht nur austeilt, sondern nachhilft beim Umfallen, wenn ihn Gegner angehen, und für eine Schwalbe gebüsst wurde.

Doch dies tut Morant mit einem Schulterzucken ab. «Ich mache nur meinen Job. Ich bin weder ein Betrüger noch ein Schauspieler.» Ob nun Schwalbenkönig oder Prügler, über seinen Ruf macht sich der Franzose mit Schweizer Lizenz ohnehin keinen Kopf. «Ich will einfach hart spielen.» Aber smart hart.

Denn auf Ausraster des 30-Jährigen wartete man sogar in den Playoffs vergeblich. Morant hat seine Emotionen besser unter Kontrolle. Statt selber auf die Strafbank zu wandern, taten dies seine Gegner. «Ja, im Viertel- und Halbfinal haben einige Strafen kassiert im Zweikampf mit mir.»

Seine Veränderung beschreibt Morant als Prozess, den EVZ-Sportchef Reto Kläy eingeleitet hat. 2015/16 prügelte er schon in der Champions League einen Kölner blutig und langte kurz nach Saisonbeginn gegen HCD-Sciaroni kräftig zu. Kläy las Morant damals die Leviten.

Mittlerweile sieht man statt dem irren Blick – «das hat mir meine Frau auch immer gesagt» – ein Lächeln, wenn er provoziert wird. Wie schafft er das? «Es ist eine Kombination aus vielem. Ich bin älter geworden und nun Vater. Das hat mich sehr verändert.» Mit Frau Jessica hat Morant zwei Kleinkinder.

Der Verteidiger hat mittlerweile eine andere Rolle im Team. Dabei halfen ihm auch Gespräche mit Mentaltrainer Saul Miller. «Er sagte, dass niemand vor mir Respekt hat, wenn ich unter der Dusche stehe.» Sprich einen Restauschluss kassiert. «Und dass ich dann meine Mitspieler nicht mehr beschützen kann.» Für diese Mitspieler und das grosse Ziel ordnet Morant nun seine persönlichen Emotionen unter.

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