Es ist ein Sprachen-Mix, den man in der Küche der Familie Tangnes in Cham ZG hört. Schwedisch, Englisch und sogar ein bisschen Deutsch wird geredet. Dan Tangnes bereitet mit seiner Tochter Wilma (9) Waffelteig zu. «Heute habe ich Kochen in den Stundenplan integriert», sagt der 41-Jährige, «kreative Abwechslung ist wichtig.» Die Zutaten benennen sie in den verschiedenen Sprachen. Mehl, Flour, Mjöl.
Der Trainer des EV Zug hilft seit dem Saisonabbruch zuhause beim Homeschooling, seit die Schulen schweizweit geschlossen sind. «Meine Frau, die in Schweden Lehrerin war, stellt jeweils für die Woche einen Stundenplan zusammen und wir teilen uns das etwas auf.» Immer von 8 bis 13 Uhr sind Schulstunden angesetzt für die Drittklässlerin. Nachmittags steht meistens etwas Sport auf dem Programm.
«Und jetzt hocken wir aufeinander»
Weil die Saison vor dem Playoff-Highlight so abrupt zu Ende war, hat der Headcoach noch viel Energie übrig für das Homeschooling. «Es ist auch eine grosse Chance für mich, an meinem Deutsch zu arbeiten.» Doch Tangnes räumt ein, dass die momentane Situation sicher für alle Eltern eine Herausforderung ist. «Meine Familie ist sich gewöhnt, dass ich nur selten zuhause bin. Und jetzt hocken wir aufeinander.»
Doch bis jetzt klappt es bestens bei den Tangnes'. «Ich versuche, Wilma mit kleinen Wettkämpfen zu motivieren, zum Beispiel, ob sie oder ich die Aufgaben schneller gelöst hat. Oder gebe ein Zeitlimit vor.» Daneben bleibt dem Norweger selbst genug Zeit, seine persönliche Leistung sowie die der Mannschaft aus der Qualifikationsphase noch detaillierter zu reflektieren. Die so genannten Exit-Gespräche mit den Spielern als Saisonabschluss führt er am Telefon. Mit den Mitgliedern seines Coaching-Staffs trifft er sich einzeln auf Spaziergängen. Und denkt bereits so gut als möglich an die nächste Saison.