Darum gehts
Gewinner: HC Davos
Obwohl ein paar Klubvertreter wiederholt das baldige Ende der unheimlichen Serie veranschlagt haben, tanzt der HCD doch einfach weiter durch die Liga. Sätze wie «Wenn wir so weitermachen, dann …» oder «Wir müssen aufpassen, sonst …» altern jeweils ganz schlecht, weil man zwar nicht immer reibungslos über die Runden kommt, aber irgendwie doch gewinnt. Die haben jetzt 13 Punkte mehr auf dem Konto als der erste Verfolger und fast doppelt so viele wie der Meister aus Zürich. Ob es die am Dienstag in Genf (siehe: Genf) erwischt? Da ist aktuell bekanntlich alles möglich, obwohl eigentlich nie alles möglich ist. Wäre aber eine Gelegenheit, um wieder mal die Wortspielerei «ausgerechnet» hervorzukramen: Ausgerechnet in Genf geht die Rekordserie zu Ende.
Verlierer: SCRJ Lakers
Fliegen die jetzt aus der Kurve? Nach drei Niederlagen (Lausanne, Zug, Lugano) ist der Rückstand auf Leader Davos grösser (siehe: Davos) als der Vorsprung auf den 8. Platz (11 Punkte, Lugano). So schnell geht das. Oder war das nur eine Bodenwelle? Gegen Zug und Lugano gab es neun Gegentore, in Lugano wurde zudem offensichtlich: Drückt der Gegner aufs Gaspedal, laufen einige Lakers-Verteidiger auf den Felgen. Die Frage der Fragen: Wann kehrt Pilut zurück? Und lässt Lundskog dann mit drei ausländischen Verteidigern spielen?
Kasper aus der Kiste: Genf
Die Jo-Jo-Equipe der Saison. Jederzeit in der Lage, sich selbst oder dem Gegner den entscheidenden Schlag zu versetzen. Am Freitag von Ambri plattgewalzt, haben die am Samstag glatt Biel überfahren. Nur in Kloten gabs einen herkömmlichen Sieg im Penaltyschiessen (3:2), das war eine grössere Überraschung als ein 8:0 oder ein 0:8. Die Torhüter? Auch nicht durchs Band überragend: Charlin (89,7) und Mayer (84) kommen beide nicht auf 90 Prozent gehaltene Schüsse. Bemerkenswert: Simas Ignatavicius. Das ist ein erst seit kurzem 18-jähriger Litauer mit US-amerikanischen Wurzeln, der mit Schweizer Lizenz spielt. Litauer, amerikanische Wurzeln, Schweizer Lizenz? Im Schweizer Eishockey ist in diesem Bereich alles möglich. Hat auf jeden Fall schon drei Tore auf dem Konto.
Verlierer: ZSC Lions
Der Derby-Sieg hat wohl eine leichte Brise in die Segel gebracht, aber die Woche war trotzdem geprägt von Diskussionen um den Trainer Marco Bayer. Der Auslöser war das 1:5 beim HC Lugano, danach musste man sich bis zum (verlorenen) Freitagsspiel gegen Fribourg mit der prinzipiellen Frage beschäftigen, was da genau los ist. Eine belastbare Antwort bekommt man vielleicht nächste Woche, wenn der Titelverteidiger gegen die Lakers, die Tigers und in Bern antreten muss. Oder darf. Danach hat man zwei Wochen Zeit (Nati-Pause), um über die Bücher zu gehen.
Gewinner: SC Bern
Moment mal – der SCB ein Gewinner, obwohl man zu Hause gegen Lugano praktisch chancenlos war? Der Grund dafür ist nicht das 5:0 in Ambri, sondern der Sieg in Fribourg am Samstag, auch wenn der erst im Penaltyschiessen zustande kommt. Damit hat man (vorerst) verhindert, dass der Derby-Gegner zu einer Art Angstgegner wird. Da war ja nicht nur das Aus in Spiel sieben des Viertelfinals im letzten Frühling, da gab es auch noch das gruselige 1:5 Ende September in der PostFinance Arena, das Jussi Tapola den Job gekostet hat. Am Samstag ist Bern auf Krawall gebürstet: kratzbürstig, couragiert und bereit, die Zähne zu zeigen. So muss es weitergehen.
Verlierer: SCL Tigers
Wer gegen Ajoie verliert (1:2), trägt für ein paar Tage die Narrenkappe. Ein Bummer für die Emmentaler, die gegen Lausanne und Davos zwar wie gewohnt mutig dagegenhalten, dabei aber halt nur einen Punkt (gegen Lausanne) mitnehmen können.
Gewinner: HC Lugano
Da braut sich was zusammen. Nach einer Woche ohne Punktverlust und nur zwei Gegentoren in drei Spielen hat Lugano, was sich alle wünschen: einen Lauf. In Bern überlässt Captain Thürkauf den Puck vor dem leeren Kasten seinem Spezi Simion, damit der eine Doublette aufs Konto bekommt, Sekac und Perlini finden einen Draht, die Abwehr brummt. Jetzt bloss nicht das Derby (am Dienstag) verlieren.
Verlierer: EHC Kloten
Auweia. Gegen Servette wäre mehr möglich gewesen als ein Punkt im Penaltyschiessen, in Biel (1:5) und gegen Zürich (1:4) gehen wieder mal die Pucks nicht rein. Mit einem Zähler in drei Spielen bewegt man sich auf dem Niveau von Ajoie. Und vor der Nati-Pause kommen Fribourg (Dienstag) und Lausanne (Samstag) vorbei.
Gewinner: Fribourg, Zug
Gottéron kann Sandro Schmid (25) bis 2030 an die Kette legen, der bedankt sich dafür mit dem späten Ausgleich gegen den SCB am Samstag. Der EVZ revanchiert sich bei den Lakers (6:2) für das 0:6 vom 20. September und erfüllt gegen Ajoie (8:3) die Pflicht.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 19 | 37 | 52 | |
2 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | 11 | 39 | |
3 | Lausanne HC | 20 | 23 | 37 | |
4 | EV Zug | 19 | 7 | 34 | |
5 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | 12 | 33 | |
6 | Genève-Servette HC | 19 | -11 | 33 | |
7 | HC Lugano | 19 | 5 | 28 | |
7 | ZSC Lions | 19 | 5 | 28 | |
9 | SCL Tigers | 19 | -5 | 24 | |
10 | EHC Biel | 18 | -2 | 23 | |
11 | EHC Kloten | 20 | -15 | 21 | |
12 | SC Bern | 18 | -11 | 20 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 19 | -23 | 19 | |
14 | HC Ajoie | 19 | -33 | 8 |