Hochspannung im Strichkampf!
Der SC Bern führt gegen Davos zwei Mal – verliert am Ende aber 2:4 und rutscht wieder aus den Playoff-Plätzen. Fribourg und Lausanne sind derweil ganz nahe an der Playoff-Quali. Die Waadtländer fahren gegen die Tigers dank einem 3:1-Sieg drei Punkte ein, Fribourg ringt den EVZ nach Penaltys 2:1 nieder. Beiden Romands-Klubs fehlt aus zwei Spielen noch je ein Punkt. Derweil verabschieden sich die Emmentaler aus dem Playoff-Rennen.
6. Fribourg 48/72
7. Lausanne 48/72
8. Lugano 48/66
9. Bern 48/66
10. Tigers 48/59
Restprogramm Fribourg: Bern (a), Genf (h)
Restprogramm Lausanne: Genf (a), Bern (h)
Restprogramm Lugano: Lakers (a), Ambri (h)
Restprogramm Bern: Fribourg (h), Lausanne (a)
HC Davos – SC Bern 4:2
5329 Fans
Das Spiel: Mit dem Evergreen «Stägeli uf, Stägeli ab!» zogen die legendären Geschwister Schmid in den 1940er- und 1950er-Jahren durchs Land. Ein Song, der hervorragend zu den Darbietungen des SC Bern passt.Mit einer 6:0-Gala gegen
Lugano, dem höchsten Sieg seit November 2018, hievte sich der Meister am Samstag erstmals seit Mitte Januar wieder über den Strich. Nur, um drei Tage später wieder aus den Playoff-Rängen zu fallen. Dabei läuft zunächst alles nach Plan.Als HCD-Verteidiger Lukas Stoop nach eineinhalb Minuten die erste Strafe des Spiels fasst, gehen die Gäste sogleich in Führung. Jan Mursak, der in sechs der letzten sieben Partien geskort hatte, verwertet das Powerplay, das unter Trainer Hans Kossmann seinem Namen auch gerecht wird.Die Berner betreiben im ersten Drittel ein aggressives Forechecking. Doch als Stoop kurz nach der Pause das 1:1 gelingt, passt beim Meister nicht mehr viel zusammen. Kossmann, der am Freitag gegen die Lakers nach zwei Dritteln zu einer Wutrede ansetzte und so für die Wende sorgte, nimmt sein Timeout.38 Sekunden später liegen die Berner zwar wieder in Führung. Doch die Freude ist von kurzer Dauer. Der Meister verfällt wieder in Passivität, liegt nach 40 Minuten zurück. «Wir haben zu wenig gemacht», ärgert sich Kossmann. «Es fehlte die Spritzigkeit. Das zweite Drittel scheint bei uns wie verhext.»Schon am Samstag in Lugano passte im zweiten Abschnitt nicht mehr viel zusammen. Nur Goalie Tomi Karhunen war es zu verdanken, dass Lugano nicht doch noch ins Spiel fand. Dieses Mal ist auch der Finne machtlos.Die Bündner, die wieder mit Topskorer Perttu Lindgren,
Captain Andres Ambühl und Stürmer Benjamin Baumgartner antreten, sind dem Gegner läuferisch überlegen und bringen die Führung locker über die Runden. Nicht im Griff hat sich beim Meister Mursak. Der Slowene wird von Lorenz Kienzle in die Bande gecheckt. Die Unparteiischen zeigen sofort eine Strafe an. Doch weil sich Mursak dann noch mit einem Kopfstoss an Kienzle rächt, wandert der Stürmer gleich mit auf die Strafbank, kassiert zehn Minuten. «Fucking Loser», ruft ihm Kienzle zu.Zwei Runden vor Schluss liegen die Berner nun wieder unter dem Strich. Sollte der SCB am Freitag im Heimspiel gegen Fribourg keine Punkte holen und Lugano in Rapperswil-Jona nach 60 Minuten gewinnen, müsste der SCB die Platzierungsrunde antreten. (AR)
Der Beste: Sven Jung (HCD): Ein Aktivposten. Reiht sich in die Torschützen ein, holt Strafen
heraus.
Die Pflaume: Jan Mursak (Bern): Unnötiger Kopfstoss gegen HCD-Kienzle. Fehlt in der Schlussphase.
Tore: 3. Mursak (Arcobello, Moser/PP) 0:1. 24. Stoop (Ambühl) 1:1. 31. Pestoni 1:2. 33. Jung 2:2. 37. Herzog (Baumgartner, Ambühl/PP) 3:2. 54. Tedenby 4:2.
Fribourg-Gottéron – EV Zug 2:1 n.P.
6222 Fans
Das Spiel: Zwölf Partien hat Gottéron gespielt seit der 2:7-Klatsche gegen Davos und der anschliessenden Wutrede von Christian Dubé. «Keiner hat Eier!», sagte der Trainer damals über seine Spieler.
Das wollten die Drachen allem Anschein nach nicht auf sich sitzen lassen. Von den zwölf Spielen gewannen sie neun, zuletzt dreimal in Serie. Sie haben halt doch Eier.
Mit drei gewonnenen Punkten gegen den EVZ könnten sich die Fribourger den Playoff-Platz frühzeitig sichern. Und sie haben genug Hochkaräter, dies zu schaffen.
Lhotak vergibt zwei Top-Chancen, Youngster Schmid gleich drei, wobei es in der 46. Minute fast schwieriger ist, den Pfosten statt das offene Tor zu treffen. Da liegt Fribourg noch 0:1 hinten.
Den Zugern gelingt die Führung kurz zuvor auch dank einer Schweden-Schwalbe. Lindberg lässt sich gegen Stalberg etwas gar leicht fallen. Sein Landsmann kassiert während einem fünfminütigen Powerplay (Restausschluss Diaz)
einen Zweier, Hofmann trifft bei vier gegen vier Feldspielern.
Fribourg lässt danach noch 82 Sekunden doppelte Überzahl ohne Torerfolg verstreichen. Desharnais rettet die Drachen erst 186 Sekunden vor Ende in die Verlängerung. Dort hat Sprunger den Sieg auf dem Stock. Aber den Zusatzpunkt sichert Stalberg erst als letzter Penaltyschütze. (NV)
Der Beste: Reto Berra -(Fribourg). Der Goalie bewahrt sein Team vor einem höheren Rückstand. Und hält Penaltys.
Die Pflaume: Oscar Lindberg (Zug). Verliert die Scheibe in brenzligen Situationen. Und fällt etwas gar leicht.
Tore: 45. Hofmann 0:1. 57. Desharnais 1:1. – Penaltys: Martschini –, Sprunger –; Senteler –, Brodin –; Kovar 0:1, Desharnais 1:1; Klingberg –, Rossi –; Hofmann –, Stalberg 1:2.
Lausanne HC – SCL Tigers 3:1
8448 Fans
Das Spiel: Nach sechs Pleiten in den letzten sieben Partien und dem Absturz auf Rang 10 hilft den SCL Tigers im Rennen um die Playoffs nur noch ein Wunder. Entsprechend gering ist die Zuversicht beim Anhang, gerade einmal 17 Fans verirren sich im Gästesektor der Vaudoise Arena.
Für Lausanne sieht die Lage – nach ebenfalls bloss einem Sieg in den letzten sieben Spielen – ein wenig besser aus. Aber immerhin hat das schwächste Heimteam der Liga sein Playoff-Schicksal noch in den eigenen Händen.
Die vermeintliche Führung der Waadtländer (Eigentor Berger) wird wegen einer angeblichen Goalie-Behinderung an Ciaccio annulliert. Kurz darauf jubeln die Waadtländer doch noch. SCL-Topskorer Pesonen leistet sich in der offensiven Zone ein völlig unnötiges Halten, Grenier schlenzt die Scheibe nach nur 21 Sekunden Powerplay zum 1:0 ins Tor.
Dann flaut die Partie ab, den Tigers fehlen die Ideen. DiDomenicos Ausgleich in Überzahl kommt zwölf Minuten vor Schluss fast aus dem Nichts. Doch Langnau zerstört die aufkeimenden Playoff-Hoffnungen gleich selber wieder. Nach einem Schilt-Bock trifft Grenier erneut, 46 Sekunden später macht Almond mit dem 3:1 alles klar. Lausanne steht mit anderthalb Beinen in den Playoffs, die Tigers müssen in die Platzierungsrunde. (CS)
Der Beste: Alexandre Grenier (Lausanne). Der Kanadier, der erst kürzlich aus Iserlohn kam, trifft doppelt.
Die Pflaume: Sebastian Schilt (Tigers). Ein Fehlpass im Spielaufbau, und schon folgt das entscheidende 2:1 für die Waadtländer.
Tore: 11. Grenier (Pereskokow/PP) 1:0. 48. DiDomenico (Huguenin/PP) 1:1. 56. (55:11) Grenier (Jeffrey) 2:1. 56. (55:57) Almond (Bertschy, Moy) 3:1.