Der Saisonabbruch trifft alle Spieler hart, stellt aber so manchen Ausländer der Klubs vor akute Probleme, mit denen sich die Schweizer nicht befassen müssen. Wie zum Beispiel den HCD-Verteidiger Magnus Nygren.
Seine Freundin Lisa Edlund ist hochschwanger mit dem zweiten gemeinsamen Kind. Der errechnete Geburtstermin ist in weniger als zwei Wochen. Der Schwede musste deshalb einen krassen Entscheid treffen für seine Familie. Am kommenden Montag setzt er sich mit seiner Freundin ins Auto und fährt 1800 Kilometer von Davos heim ins schwedische Karlstad.
In der Zeitung «Värmlands Folkblad» begründet Nygren dies so: «Hier ist Chaos. Ich denke, die Eishalle wird bald geschlossen, vielleicht auch der ganze Kanton abgeriegelt. Es ist eine verdammt spezielle Situation, wenn ich denke, dass Lisa hochschwanger ist und unser Kind bald zur Welt kommen soll.»
Der 29-Jährige will das Risiko nicht eingehen, aufgrund geschlossener Grenzen oder Aus- und Einreiseproblemen nicht mehr in die Heimat zurück zu können. Deshalb pressierts. Seine Schwiegereltern fahren nun aus Schweden schnellstmöglich mit dem Auto nach Davos und fliegen danach mit Nygrens älterem Kind Vera (2) zurück.
In jenes Auto setzt sich dann der HCD-Verteidiger mit seiner Freundin, die nicht mehr fliegen darf. Dafür geht das Paar das Risiko ein, dass das Baby auf der Fahrt nach Schweden zur Welt kommt. «Natürlich ist das keine optimale Situation», so Nygren, «und nicht jeder würde 1800 Kilometer fahren mit einer hochschwangeren Freundin so kurz vor dem Geburtstermin. Falls es Probleme gäbe, werden wir versuchen, sie zu lösen.»