Erste NLA-Runde im Überblick
Kloten bodigt den ZSC im Penalty-Krimi!

Gleich zwei Derbys stehen in der ersten NLA-Vollrunde an: Bern schlägt Langnau, Kloten bezwingt den ZSC. Auch Zug und Fribourg sind siegreich.
Publiziert: 09.09.2016 um 22:14 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:51 Uhr
Die Kloten-Spieler beglückwünschen Vincent Praplan zu seinem Tor zum 1:2.
Foto: EQ Images
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BLICK-Eishockeyredaktion

ZSC Lions – EHC Kloten 2:3 n.P.

Kloten überrascht im Derby
2:09
Lions verlieren im Penaltyschiessen:Kloten überrascht im Derby

Das Spiel: Zäher Beginn im 200. Zürcher Derby, ist halt noch früh in der Saison. Captain Mathias Seger fehlt beim ZSC, das 1073. NLA-Spiel (Rekord) wird er frühestens nächste Woche packen. Die ersten Akzente setzen die Gäste aus Kloten, den Führungstreffer markieren aber die Stadtzürcher: Bärtschi will zu Pestoni schieben, Back lenkt ins eigene Tor ab – da ist etwas Glück mit dabei. Zürich übernimmt dann aber doch den Taktstock, das sieht schon flüssiger aus als noch am Mittwoch. Geblieben sind die zahlreichen Abspielfehler und Puckverluste in der neutralen Zone. Wicks 2:0 ist dann die Konsequenz einer 4-Minuten-Strafe gegen Santala (hoher Stock), aber auch einer schönen Kombination über Nilsson und Shannon. Das 2:0 ist auch die Initialzündung für Klotens Angriffsbemühungen – und die Zürcher Unterländer erzielen in sieben Minuten drei Tore, von denen zwei den Weg ins Resultatbulletin finden. Der raffinierteste Treffer (Kombination über Hollenstein und Praplan) zählt nicht, weil das Zürcher Tor zuvor verschoben wurde. Ist Praplan aber nicht lange ein Stachel im Fleisch – das raffinierte Bürschlein trifft noch zwei Mal, und diese Tore zählen dann auch. 

Der Anschlusstreffer allerdings auch erst nach längerer Beratung der Schiedsrichter, die eine Behinderung an Lukas Flüeler untersuchen. 

Ärgerlich: Die Zuschauer im Hallenstadion bleiben im Ungewissen, weil die Szenen auf der Videowand nicht gezeigt werden dürfen (Artenschutz für die Schiedsrichter). Vor dem Fernseher bekommt man definitiv mehr mit als auf der Tribüne. Das einzige Nennenswerte im Schlussabschnitt: In der 47. Spielminute muss Kloten-Keeper Martin Gerber verletzt raus, für ihn kommt Luca Boltshauser.

Wiederum ein Spektakel wird die Verlängerung mit nur je drei Feldspielern: ein offener Schlagabtausch ohne taktische Fesseln. Leider fällt kein Tor, ein Penaltyschiessen hat dieses insgesamt doch schwungvolle Derby nicht verdient. Die Entscheidung: Zürich bringt wieder mal keinen Penalty rein, es trifft – natürlich – wieder mal Praplan.

Ein Déjà-Vu gibts für Kloten-Goalie Boltshauser. Der Torhüter wird – wie schon in der vergangenen Saison – eingewechselt, und muss sich darauf einem Derby-Penaltyschiessen stellen.

Der Beste: Praplan (Kloten) Raffiniert, treffsicher. Unwiderstehlich. 

Die Pflaume: Guerra (Zürich) Sehr nervös, mit vielen Puckverlusten.

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Bern - SCL Tigers 6:2

Tigers tauchen im Derby
2:38
Blitz-Start des Meisters:Tigers tauchen im Derby

Das Spiel: Der Meister macht gegen die SCL Tigers da weiter, wo er in der vergangenen Saison aufgehört hat, siegt locker 6:2. Der Untergang der Emmentaler beginnt schon nach 44 Sekunden. Ausgerechnet Ex-Berner Flurin Randegger, der vor dem Spiel gemeinsam mit Pascal Berger von seinem Ex-Klub ausgezeichnet wird, verliert die Scheibe – und verschuldet so das 0:1. Für Bern trifft der neue Ausländer Mark Arcobello. Der andere Neuling Maxim Noreau doppelt nur drei Minuten später in Überzahl nach. Langnau-Albrecht gelingt zwar der Anschlusstreffer, doch nach 14 Minuten sorgt der SCB für die Vorentscheidung. Innerhalb von 27 Sekunden erhöhen Eric Blum und Luca Hischier auf 4:1. Der SCB gerät nie in Gefahr, das Spiel zu verlieren. Und das, obwohl die Mutzen nur mit zwei Ausländern antreten können und dazu Simon Bodenmann und Justin Krueger verletzt ausfallen.

Der Beste: Mark Arcobello (Bern): Starker Einstand des neuen SCB-Kanadiers. Er trifft schon nach 44 Sekunden und bereitet nach vier Minuten das 2:0 vor.

Die Pflaume: Chris DiDomenico (SCL Tigers): Was für ein unmotivierter Auftritt des Kanadiers, der beim 1:4 einfach Spalier steht.

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Biel - Lausanne 1:2

Lausanne siegt in Biel
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Missglückte Hiller-Premiere:Lausanne siegt in Biel

Das Spiel: Gespannt warten die (nur 4451) Fans in der Tissot-Arena auf den ersten Einsatz von Jonas Hiller im Bieler Tor. Und der «Königstransfer» enttäuscht nicht. Mit zahlreichen Paraden hält der Appenzeller seinen neuen Klub im Spiel. Beim satten Hocheckschuss durch Ryser zum 1:0 für Lausanne ist er chancenlos. Weil auf der anderen Seite auch Cristobal Huet, der vor einer Woche seinen 41. Geburtstag feierte, ganz stark spielt, fallen trotz einigen Chancen nur wenig Tore. Die besten hat Biel bei Spielhälfte, mehr als der Ausgleich durch Schmutz schaut dabei aber nicht heraus. Kurz vor der zweiten Pause nützt Herren die allgemeine Verwirrung zum Lausanner Siegestor. Die Waadtländer überzeugen auch unter dem neuen Coach Dan Ratushny mit einer starken Abwehrleistung. Bei Biel steht Trainer Kevin Schläpfer mit einer Gehhilfe an der Bande, um sein lädiertes Knie zu entlasten. Der Sissacher hatte sich im Mai beim Tennisspielen verletzt. Weil es bei der Operation Komplikationen gab, verzögert sich der Heilungsprozess um mehrere Monate. Die Pleite zum Saisonstart beschleunigt diesen kaum.

Der Beste: Cristobal Huet (Lausanne). 41-jährig und kein bisschen müde. Der Franzose zeigt tolle Paraden und rettet seinem Team den Startsieg.

Die Pflaume: Mike Lundin (Biel). Der amerikanische Neuzugang verpasst in der Schlussphase das 2:2 gleich zweimal aus bester Position.

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Ambri - Davos 2:3 n.V.

Marc Wieser passt Davos ins Glück
1:43
Ambri verliert wieder in der Overtime:Marc Wieser passt Davos ins Glück

Das Spiel: Der HC Davos muss trotz früher 2:0-Führung in die Overtime, holt aber die zwei Punkte mit dem 3:2 in Ambri. Die Tessiner tanzen nur in den ersten Minuten. Dann wirkt Jesse Zgraggen als Spassbremse: Fehlpass in der eigenen Zone, 0:1, Fehlpass in der eigenen Zone, 0:2. Gespielt sind noch keine zehn Minuten. Vor der Saison sprechen alle über die Davoser Goalies Gilles Senn und Joren van Pottelberghe. Im Startspiel ist Senn lange Zeit kein Thema. Er wird von den grossen schweren Jungs vor ihm gut abgeschirmt, muss nur selten eingreifen. Beim ersten Gegentor ist er machtlos, beim 2:2-Ausgleich Michael Foras macht er indes keine gute Figur. Am Samstag gegen Zug feiert dann van Pottelberghe in Davos sein NLA-Debüt – gegen seinen Stammklub.

Der Beste: Andres Ambühl (Davos). Zwei Mal Vorbereiter in der stürmischen Davoser Startphase.

Die Pflaume: Jesse Zgraggen (Ambri). Leistet bei den ersten beiden Davoser Toren die direkte Vorlage per Fehlpass.

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Zug - Lugano 4:3

So schiesst Diaz Lugano ab
2:04
Zwei Treffer zum Saisonstart:So schiesst Diaz Lugano ab

Das Spiel: Bis zur Spielmitte sieht es danach aus, als hätte Lugano-Trainer Doug Shedden alles richtig gemacht. Er beordert Daniel Manzato ins Tor, und den in Zug davon gejagten Dario Bürgler in den ersten Sturm sowie ins erste Powerplay. Mit dem ersten Saisontor dankt Bürgler das Vertrauen. Manzato allerdings macht beim zweiten und vierten Gegentor keine allzu gute Figur. Die dezimierte Defensive der Bianconeri (Furrer, Vauclair, Kparghai verletzt) hat ihre Gegner lange Zeit gut im Griff. Doch die langen Shifts zehren an Energie und Konzentration. Das nützen Schnyder und Peter zum herrlich herausgespielten 1:1-Ausgleich, bei dem die Lugano-Verteidiger Sondell und Ulmer zu spät bei ihrem Mann sind. Der Knoten platzt, NHL-Rückkehrer Raphael Diaz versenkt den Puck in zwei Powerplays eiskalt zur Wende. Weil Luganos Schwede Martensson mit zwei Toren nochmals den Ausgleich schafft, nimmt Zugs Martschini im eigenen Drittel Anlauf zum Siegestreffer.

Der Beste: Diaz (Zug). Der NHL-Rückkehrer wird schon ein erstes Mal den hohen Erwartungen gerecht – 2 Tore, 1 Assist.

Die Pflaume: Ronchetti (Lugano). Er zettelt rächend eine Keilerei an, statt sich auf seine Abwehrarbeit zu konzentrieren.

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Fribourg - Servette 3:2 n.V.

So hämmert Sprunger Fribourg zum Sieg
1:25
In der Overtime gegen Genf:So hämmert Sprunger Fribourg zum Sieg

Das Spiel: Servette auf der Autobahn von einem Unfall gestoppt und auf dem Eis von den vielen Strafen. Die Partie beginnt wegen zu später Anreise der Genfer verspätet und lange muss Gottéron auf den Führungstreffer warten. Erst im fünften Powerplay kann Kilian Mottet auf Zuspiel von Andrej Bykow dem Genfer- Adler erstmals die Flügel stutzen. Und beim nächsten Überzahlspiel lassen die neuen Ausländer Ritola und Cervenka ihre ganze Klasse aufblitzen aber Servette kommt im letzten Drittel ohne Strafen zurück, gleicht aus aber in der spektakulären Verlängerung holt Fribourg dank Sprunger den Zusatzpunkt.

Der Beste: Julien Sprunger (Fribourg), so ein Tor wie in der Verlängerung kann bei Gottéron nur das Eigengewächs erzielen. Einfach nur Klasse.

Die Pflaume: Benjamin Conz (Fribourg), im entscheidenden Moment lässt er einen harmlosen Schuss passieren und weg ist der dritte Punkt für Fribourg.

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National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
10
10
22
2
Lausanne HC
Lausanne HC
11
10
21
3
SC Bern
SC Bern
11
9
19
4
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
11
3
19
5
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
11
0
19
6
HC Davos
HC Davos
11
1
17
7
EHC Kloten
EHC Kloten
12
-3
17
8
HC Lugano
HC Lugano
9
5
16
9
EHC Biel
EHC Biel
11
0
16
10
SCL Tigers
SCL Tigers
10
5
14
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
8
1
12
12
EV Zug
EV Zug
10
-3
12
13
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
11
-14
11
14
HC Ajoie
HC Ajoie
10
-24
4
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