Linus Omark flüchtete aus Russland in seine Heimat Schweden, noch bevor die KHL ihre Saison endgültig abgebrochen hatte. Er wollte in der Corona-Krise einfach heim zu seiner Familie. Nach fünf Jahren, 401 Partien und 353 Punkten mit Salawat Julajew Ufa bedankte sich der 33-Jährige artig auf Instagram beim Klub mit den Worten «Ihr werdet immer einen Platz in meinem Herzen haben».
Umgekehrt wird Omark aber nicht nur Sympathie entgegen gebracht. Im Gegenteil. Der Stürmer muss eine brutale Kritik einstecken. Der russische Sport-Kolumnist Vitaliy Slavin greift den Ex-KHL-Spieler verbal an, beschreibt ihn als Diva, Narzisst und Ballerina.
Weich, Schwalben, billige Tricks
«Er ist ein weicher Spieler, der nie nach hinten arbeiten und eine Schwalbe macht, sobald er die Gelegenheit bekommt», schreibt er etwa. Und weiter: «Wir kommen gut ohne Omarks billige Tricks aus, die nur als reiner Narzissmus eingestuft werden können. Seien wir ehrlich, so versnobt, wie er ist, da kann er in den Umkleidekabinen nicht sehr beliebt sein.»
Diese verbale Ohrfeige sitzt. Hinterlässt bei Omark selbst, der durchaus über ein gesundes Selbstvertrauen verfügt, aber keinen bleibenden Eindruck. «Das bedeutet wohl, dass ich Eindruck hinterlassen habe», sagt er dem «Sportbladet». Und: «Wer das geschrieben hat, kennt mich nicht mal.»
Der Ex-EVZ-Spieler (2012/13), der auf nächste Saison hin in die National League zurückkehren dürfte, betont, dass er nur positive Reaktionen hatte. «Ufa wollte, dass ich bleibe. Aber es war eine Familien-Entscheidung, dass ich gehe.» Wohin er in die Schweiz wechselt, verrät Omark noch nicht.