Nach einer Woche Hausarrest muss man ernüchtert feststellen: Sportler, die Zugang zu Sozialen Medien aber sonst nichts zu tun haben, kommen auf dumme Gedanken. Besonders bei Fussballern ist der Selbstdarstellungsreflex gerade im Wucherbetrieb, ist aber auch kein Wunder, weil sie nicht wie üblich zu Hunderten nach Dubai reisen können, um dort neben mit Gold überzogenen Schnitzeln für Selfies zu posieren.
Hab gestern versucht, einen Hackbraten für sechs Personen (stand so im Rezept) zu kochen, ist aber verkokelt, weil gleichzeitig «Fit mit Jack» auf Youtube gelaufen ist, das Fitnessprogramm aus der Konserve der Konserve der Konserve. Da bleibt man hängen.
Allerdings greift man sich schon an die Birne, wenn Leute Anleitungen brauchen um ein paar Turnübungen auszuführen. Waren die nie im Turnunterricht? Die meisten werden kein privates Gym zur Verfügung haben, also bleiben ein paar Bodenübungen, vielleicht schafft man ja den Handstand, für Klimmzüge reicht es meist nicht, ein paar Kniebeugen gehen gerade noch. Aber fürs Putzen und Aufräumen mussten ja auch erst Bücher geschrieben werden, bis es endlich alle wussten: Aufräumen ist ja ganz einfach, aufräumen und fertig.
Im Zoo fragt sich ein Orang-Utan in seiner Hängematte, warum das Unterhaltungsprogramm mit feixenden Viechern vor seinem Käfig gestrichen wurde. Eine Kollegin hat sich einen Apparat mit Namen «Dörrex» bestellt, weil man damit Dörrfrüchte machen kann. Ich werde gestern Morgen im Coop in Oerlikon (Einkaufen darf man) von einem älteren Herrn vor dem Gewürzregal verscheucht. Zurecht. Hab da nur auf die Curry-Mischungen gestarrt und wusste nicht warum. Derweil gibt es bei Teleshop so viele schöne Sachen zu kaufen. Zum Beispiel einen «Power Air-Fryer», mit dem lässt sich ein Rollbraten backen. Und die Frau im Fernsehen sagt: Wow, ist der schön.