Grossartige Erfolge oder rührselige Heldengeschichten gibt es im Eishockey notgedrungen meist erst im Frühling zu vermelden. Die aktuelle Saison bildet dabei keine Ausnahme.
In der Champions League hat der EHC Biel gegen das Spitzenteam aus Frölunda zwar nur knapp die Halbfinals verpasst, die restlichen Vertreter der National League bestätigten aber den Eindruck, dass die nationale Liga zwar hohe Löhne und eines der attraktivsten Beschäftigungsfelder ausserhalb der NHL bietet, auf dem sportlichen Parkett aber (immer noch) nicht mit den europäischen Topadressen mithalten kann.
Die Intensität innerhalb der National League ist in den letzten zwei Jahren zwar gestiegen, sie hinkt dem internationalen Standard aber immer noch hinterher. Lässt das den Schluss zu, dass im Ausland mit weniger Geld besser gearbeitet wird? Sicher ist: Die internationale Konkurrenz zeigt, dass Nachwuchsförderung im Profibereich kein Nachteil ist.
In der National League wurden in dieser Saison vier Spieler mit Jahrgang 2001 oder jünger eingesetzt. In Schweden sind es 30, in Tschechien 25, in der Slowakei und in Finnland 24, in der KHL 19. Selbst die bei uns immer wieder belächelte DEL (Deutschland) gibt 10 solchen Grünschnäbeln Eiszeit (mit Dank an Kollege Roth für die statistische Aufarbeitung).
Sind die Resultate der Champions League ein Alarmsignal in Hinblick auf die Weltmeisterschaft im nächsten Frühling? Nein. Die Vergangenheit hat bereits in früheren Jahren gezeigt: Die mauen Ergebnisse im internationalen Klubwettbewerb sind kein Gradmesser für eine WM.
Die Medaillenchancen der Nati stehen in direktem Zusammenhang mit der Anzahl an Schweizer NHL-Profis.
Bei Olympia 2018 fehlte die NHL und die fürstlich bezahlten National-League-Stars versagten auf der ganzen Linie. Deutschland holte sich mit einer DEL-Auswahl übrigens Silber.