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Genf ist Genf – und Salz ist Salz

Wird die welsche Kultur schrittweise aus dem HC Lausanne entfernt? Ein Herr im Stadion beharrt auf seiner Sichtweise.
Publiziert: 15.01.2019 um 10:51 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2019 um 09:16 Uhr
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Genf ist Genf. Aber ist es auch Welsch?
Foto: Keystone
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Wissen Sie, was die in Lausanne gerade tun? Das fragt mich ein Herr im Stadion zwischen Tribünenplatz und Latrine.

«Mit viel Geld und einem neuen Stadion die Machtverhältnisse im Schweizer Eishockey umkrempeln?» Nein, sagt der Herr. Oder nicht nur. Die wollen sich einen Titel kaufen, und dafür wird die welsche Kultur schrittweise aus dem Kader gestrichen.

«Da sind Sie politisch aber nicht ganz auf der korrekten Spur», sage ich. Darauf gepfiffen, sagt der Mann. Was wahr ist, darf man auch aussprechen. «Gehen Sie lieber noch ein paar Schritte bis zum Klo und verkaufen Sie das als Latrinenwitz», sage ich.

«Bei diesem Thema sind die Welschen nämlich recht empfindlich. Ausserdem rufen Sie mit solchen Aussagen die Korrektheitskolonne auf den Plan, die wird Ihnen schön in den Hintern treten.»

Das müssen gerade Sie sagen, erwidert der Herr. Sie kennen ja selbst keine Grenzen und sagen frei heraus, was Sie denken. Und was würden Sie mir denn als Antwort auf meine These entgegnen? Etwa, dass ich Unrecht hätte? Da sind gerade mal noch zwei Welsche im Team, die regelmässig spielen. Antonietti und Borlat, Quotenwelsche. Die Torhüter? Deutschschweizer. Verteidiger? Ausländer und Deutschschweizer. Im Angriff? Ausländer und Deutschschweizer. Lausanne wird entwelscht, nächstes Jahr wird es noch schlimmer.

«Sie haben wohl Michel Zeiter im Sinn. Der hat mal gesagt, mit mehr als fünf oder sechs Welschen im Team könne man nicht Meister werden. Und dafür steht er in der Westschweiz immer noch auf dem Index.» Das ist dem Zeiter egal, brummelt er.

«Ich habe ein paar Jahre in Genf gewohnt», sage ich. «Da hat es mir sehr gut gefallen.» Genf ist nicht Welsch, sagt der Brummler. Genf ist Genf, so wie Salz eben Salz ist. Irgendwie hat der Mann recht. Aber ich will trotzdem nichts davon hören.

National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
3
12
9
2
ZSC Lions
ZSC Lions
3
9
9
3
EV Zug
EV Zug
3
3
7
3
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
3
3
7
5
Lausanne HC
Lausanne HC
3
4
6
6
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
3
3
6
7
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
3
1
5
8
SCL Tigers
SCL Tigers
3
-2
5
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
3
-3
3
10
EHC Kloten
EHC Kloten
3
-1
3
11
SC Bern
SC Bern
3
-3
2
12
HC Lugano
HC Lugano
3
-6
1
13
EHC Biel
EHC Biel
3
-8
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
3
-12
0
Playoffs
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