FCB-eSportler erlebt turbulente FIFA-WM
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Grosse BLICK-Repo vom eWorld Cup:FCB-eSportler erlebt turbulente FIFA-WM

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Es lebe der E-Sport!

Videospiele nur ein alberner Jux, Zeitverschwendung? Mitnichten. Der E-Sport ist auf dem Weg nach Olympia – nur haben das noch nicht alle realisiert.
Publiziert: 02.04.2019 um 11:03 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2019 um 13:12 Uhr
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Southampton-Trainer Ralph Hasenhüttl hat seinen Premier-League-Profis das Videospielen verboten.
Foto: Getty Images
Dino Kessler

Southampton-Trainer Ralph Hasenhüttl (noch ein Österreicher, der nicht Österreichs Teamchef werden durfte) hat seinen Premier-League-Profis das Videospielen verboten. Natürlich nicht grundsätzlich oder in der Freizeit, mindestens aber in der Nacht vor Meisterschaftspartien.

Den erlauchten Herren wird nun im Teamhotel kurzerhand der Zugang zum weltweiten Datennetzwerk gesperrt, damit sie sich die Nächte nicht vor der Glotze um die Ohren schlagen.

Hasenhüttls Sicht auf die moderne Welt stiftet Verwirrung. Ist denn der E-Sport nicht mehr auf dem Weg, eine olympische Disziplin zu werden? Damit verbunden müsste der Videospieler also erwiesenermassen eine sportliche Leistung erbringen, die (zumindest) im weitesten Sinn als körperliche Ertüchtigung gilt. Sonst würden sich die moralisch über alle Zweifel erhabenen IOC-Funktionäre doch niemals auf den E-Sport einlassen?

Wir haben früher auch gespielt. Ich kann mich an Nachmittage mit EVZ-Kollegen erinnern, an denen wir stundenlang «Micromachines» gezockt haben. Da kurvt man mit virtuellen Spielzeugautos auf virtuellen Küchentischen rum, überfährt man dabei gewisse Bonuspakete, bekommt die kleine Karre einen Vorschlaghammer oder eine Art von Greifarm als Werkzeug und man kann die Konkurrenz damit platt machen oder aus der Spur werfen. Zugegeben: Danach waren wir jeweils vollkommen am Boden, erledigt wie nach einem Straftraining. Aber glücklich.

Ein weiterer Hinweis dafür: E-Sport ist tatsächlich schwerste körperliche Ertüchtigung und deshalb in einem Atemzug zu nennen mit dem Dauerlauf und Diskuswerfen und Stabhochsprung.

Hasenhüttl ist darum vielleicht gar ein Visionär: Er will seine Spieler nur vor übermässigem Training schützen.

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