Ob er sein Comeback gegeben habe? Diese Frage wurde ZSC-Sportchef Sven Leuenberger im letzten Monat gestellt. Nicht ganz ernst gemeint, aber mit einem Screenshot von einem Matchtelegramm versehen, in dem Sven Leuenberger zwei Tore geschossen hat.
Die Auflösung: Beim EV Zug spielt sich diese Saison ein Teenager namens Sven Leuenberger verstärkt ins Rampenlicht. Der 19-Jährige gehört eigentlich dem SL-Team der EVZ Academy an, hat es während der Verletzungsmisere im Fanionteam aber schon regelmässig in die NL-Aufstellung geschafft.
Verwechslungen gab es bereits zuvor regelmässig. Meistens von Leuten, die in der überschaubaren Schweizer Hockey-Welt Berührungspunkte mit beiden Sven Leuenberger hatten. «Regelmässig rief Leo Schumacher mich an, obwohl er eigentlich den jungen Sven sprechen wollte», erzählt der ZSC-Sportchef und Ex-SCB-Verteidiger.
Schumacher, aktuell Trainer der GCK Lions, war da noch Junioren-Trainer in Zug und Stürmer Sven Leuenberger sein Schützling. Umgekehrt bekam der Teenager schon Glückwünsche am 25. August, dem Geburtstag seines älteren Namensvetters. Sein eigener ist im Februar.
Hischiers mysteriöser Anruf
Eines Abends gegen Mitternacht, EVZ-Sven sass mit seinem Vater noch vor dem Fernseher, rief Nico Hischier (19) an und erzählte von einem Berner Junioren-Spiel, bis ihn der Zuger Junior darauf hinwies, dass er wohl den falschen Sven Leuenberger am Apparat habe.
Der «richtige» Sven war vor drei Jahren kurzzeitig dessen Elite-Trainer beim SCB. Die beiden Jahrgänger Hischier und Leuenberger spielten gemeinsam in Junioren-Auswahlen.
«Es war purer Zufall»
Im Umfeld der Eltern des EVZ-Leuenbergers sei oft gewitzelt worden, dass man den jüngeren Sohn nach dem langjährigen SCB-Verteidiger getauft habe. «Dabei war es purer Zufall», betont Vater Heinz Leuenberger, «wir wollten einfach einen kurzen Vor- zum langen Nachnamen.»
Der EVZ-Youngster erlebte in seiner Kindheit den SCB-Leuenberger noch als Spieler, «ich war sogar mal SCB-Fan», verrät Sven Leuenberger. Angesprochen werde er aber nur noch selten auf seinen bekannten Namen, «und wenn dann fragt man mich, ob ich mit ihm verwandt sei».
Zu einer ähnlich erfolgreichen und langjährigen NL-Karriere wie sie sein Namensvetter hatte, würde der Zug-Spieler nicht Nein sagen. «Jetzt kommen wegweisende Jahre.»