Da wechselt David McIntyre erstmals in seiner Karriere mitten in der Saison das Team, dann das: In seiner ersten Woche beim HC Lugano erlebt der Ex-EVZ-Stürmer gleich drei verschiedene Headcoaches! «Das muss Rekord sein», sagt der Kanadier. Von Sami Kapanen (Fi) über Hnat Domenichelli (Ka) zu Serge Pelletier (Ka).
Mittlerweile scheint wieder etwas Ruhe eingekehrt. Sowohl bei den Bianconeri als auch bei McIntyre selbst. Der 32-Jährige hat verzwickte eineinhalb Jahre hinter sich, in denen er sich in Zug unerwünscht fühlte und oftmals überzählig war. Das schlägt aufs Gemüt. «Natürlich beeinflusst diese Situation mental», sagt McIntyre, «es war hart. Der Wechsel war nötig.» EVZ-Sportchef Reto Kläy sagt abschliessend dazu: «Man hat gespürt, dass es nicht mehr funktioniert.»
«Die Spielfreude ist zurück»
In Lugano, da funktioniert McIntyre nun wieder bestens. Acht Skorerpunkte (2 Tore/6 Assists) in sechs Spielen hat er gesammelt. Das sind bereits mehr Punkte als zuvor in 20 Partien mit dem EVZ. Der Schlüssel für den Aufschwung: Er kann wieder befreit aufspielen, «die Spielfreude ist zurück». Und das hilft Lugano im Strichkampf.
Bei den Bianconeri bekommt McIntyre wieder die Chance, sich jenem Druck zu stellen, dem die Ausländer in unserer Liga ausgesetzt sind. «Auf dem Eis.» Der Kanadier beschreibt sich als Spieler, der sich in verantwortungsbewussten Rollen wohler fühlt, und der für etwas Grösseres spielt als für sich selbst: den Team-Erfolg. «Ich komme jeden Tag wieder glücklich in die Garderobe, mit einem Ziel vor Augen.» Gewinnen.
Zuletzt sind es zwei Siege in Folge, beim 5:2 gegen Bern ist McIntyre Doppeltorschütze. Er stürmt in der Mitte von Puckkünstler Linus Klasen (Sd) und Alessio Bertaggia, sie verstehen sich schon bestens. Auch frisurentechnisch. «Am Tag nach dem ersten Trainerwechsel kam Linus ohne sein Markenzeichen, er hatte den Bart abrasiert. Auch Alessio war frisch rasiert, also zog ich nach.» Dem Trio läufts geschmeidig.