Arrivierte Geschäftsleute definieren sich gemeinhin über ihr a) qualitativ hochwertiges Produkt, und b) indem sie jahraus wie jahrein eine konstant erstklassige Dienstleistung ans Volk bringen. Vor allem aber sollten Krösusse ihres Fachs liefern, wenns am meisten zählt.
Der SC Bern tat dies in den entscheidenden letzten Spielen wie auch während der gesamten Qualifikation nicht. Folglich ist der Grossklub im Meisterrennen auch zurecht nicht dabei. Wäre jede Eventualität mit einer rationalen Binsenwahrheit erklärbar, so würde dieser Blog jetzt in diesem Satz sein Ende finden. Jedoch ist der Sport nicht immer gerecht. Ansonsten wäre auch der HC Lugano nicht noch in die Meisterrunde reingerutscht (sofern die denn überhaupt stattfindet), obwohl er in 4 der letzten 5 Partien unter Zugzwang aufs Ärgste versagt hat.
Oder anders ausgedrückt: manchmal ist im Leben auch erfolgreich, wer sich relativ ahnungslos just zum optimalen Zeitpunkt im richtigen Umstand wiederfindet. Das vielzitierte blinde Huhn findet öfter als uns lieb ist sein Korn.
Aber zoomen wir uns in der Optik rasch eine Stufe heraus, sodass wir in unserer Betrachtungsweise das grössere Bild erkennen können. Ob das kursierende COVID-19-Virus tatsächlich existenzbedrohend, oder sich entgegen aller Befürchtungen bloss als Sturm im Wasserglas erweist: Der Homo Sapiens ist zweifelsfrei imstande, auf diesem Planeten beträchtlichen Schaden anzurichten. In Dingen ganz grossen Ausmasses sind wir dennoch in der Regel grösseren Mächten untergeben. Wie erfrischend wäre es doch, würden wir die momentan allgegenwärtige Unsicherheit zum Anlass nehmen, um unsere zumindest zum Grossteil grundlose Selbstwichtigkeit abzustreifen!