Hier sorgt Berni für die Entscheidung
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Bei aufgeschobener Strafe:Hier sorgt Berni für die Entscheidung

Dem Klub gefällt es gar nicht
NHL-Spion funkt bei ZSC-Youngster Berni dazwischen

Wenn Verteidiger-Talent Tim Berni (19) beim ZSC aufspielt, kümmert sich nicht selten auch ein Mann aus der NHL um ihn. Das passt bei den Lions nicht allen.
Publiziert: 01.10.2019 um 12:09 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2019 um 13:58 Uhr
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Tim Berni feiert seinen Treffer gegen Ambri.
Foto: keystone-sda.ch
Stephan Roth

«Der Schluss war ganz gut», sagt Jarkko Ruutu, auf die Frage wie ihm Tim Berni am Samstag beim 5:3 gegen Ambri gefallen habe. Der 44-jährige Finne war einst einst ein notorischer Provokateur und Bösewicht in der NHL (1192 Strafminuten in 710 Partien), spielte gegen Ende seiner Karriere kurz bei Biel und ist nun bei den Columbus Blue Jackets zuständig für die Entwicklung von Talenten in Europa.

Deshalb schaut er sich regelmässig Spiele von Berni, der letztes Jahr von Columbus gedraftet wurde und im Sommer am Rookie-Camp des NHL-Klubs teilnahm, an. Und gibt dem 19-Jährigen danach jeweils gleich ein Feedback.

Zu viele Köche verderben den Brei

Das passt bei den ZSC Lions nicht allen. Assistenz-Coach Fredrik Stillman, bei den Zürchern zuständig für die Verteidiger, war nicht eben begeistert, als er von den Besuchen des NHL-Spions hörte. Er befürchtet, dass unterschiedliche Ratschläge Berni verwirren könnten – ganz nach dem Motto «zu viele Köche verderben den Brei». Der Schwede, der grosse Stücke auf Berni hält, weiss allerdings auch, dass das Talent den Lions nicht ewig erhalten bleibt.

Auch Berni sagt, dass es sein Ziel sei, «nächste Saison den Sprung nach Nordamerika» zu schaffen. Das Potenzial dazu hat er. Das weiss auch Nati-Coach Patrick Fischer. Wäre Berni im Frühling nicht mit seinen Lehrabschlussprüfungen beschäftigt gewesen, wäre er ein WM-Kandidat gewesen.

Grönborg begeistert von Bernis Lernwille

Lions-Trainer Rikard Grönborg ist begeistert vom Lernwillen seines Schützlings. «Er fragt stets nach Feedback», sagt der zweifache Weltmeister-Coach.«So ist die heutige Generation. Sie stellt Fragen, will Videos schauen.»

Der Schwede schenkt Berni das Vertrauen und gibt ihm viel Eiszeit, auch wenn dieser Fehler macht. So wie am Samstag, als er mitschuldig an Ambris Ausgleich zum 2:2 war, als Berni von zwei Forecheckern unter Druck gesetzt wurde und keine Unterstützung erhielt, so dass Marco Müller seinen Pass abfangen konnte. «Das war sicher nicht optimal», sagt Berni.

Berni soll Fehler machen und daraus lernen

«Fehler passieren. Aber ich mag, dass er Dinge probiert und nicht einfach den Puck wegschiessen will», sagt Grönborg. «Darum geben wir ihm viel Eiszeit. Wir wollen, dass er häufig in Situationen kommt, aus denen er lernen kann.»

Berni hat gelernt, sich nicht lange mit Fehlern aufzuhalten. Und mit einem tollen Pass leitet er das 3:3 von Raphael Prassl ein, ehe er dann selbst das 4:3-Siegtor erzielt. Deshalb sagt Ruutu auch: «Der Schluss war ganz gut.»

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