«Das war primitiv»
SCB-Haas und Eltern in Biel übel beleidigt

Am Samstag spielt Gaëtan Haas erstmals gegen den EHC Biel. Dabei gerieten einige Bieler Fans ausser Kontrolle.
Publiziert: 24.09.2017 um 19:11 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 17:10 Uhr
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Gaëtan Haas muss sich bei seiner Rückkehr nach Biel einiges anhören.
Foto: KEY
Christoph Schär

351 Pflichtspiele absolvierte Gaëtan Haas zwischen 2009 und 2017 für den EHC Biel. Zuvor durchlief er sämtliche Juniorenstufen im Klub. Umso grösser war der Schock für die Fans, als der Publikumsliebling im vergangenen November seinen Abschied aus dem Seeland ankündigte. Ausgerechnet beim SCB, dem grössten Rivalen der Bieler, unterschrieb Haas einen Dreijahresvertrag.

Am Samstag kehrte der Bieler mit seinem neuen Verein erstmals wieder in die Tissot-Arena zurück. Und wird bereits beim Einlaufen mit einem lauten Pfeifkonzert von den Stehplätzen eingedeckt. «Ich habe mich gut darauf vorbereitet, auch Trainer Jalonen hat mir gesagt, dass es nicht einfach werden würde. Die Pfiffe waren aber kein Problem für mich», sagt Haas im Nachhinein.

Als Hurensohn beschimpft, Eltern beleidigt

Doch es bleibt nicht nur bei Pfiffen. Nach dem Berner 5:2-Sieg kehrt der 25-Jährige für die TV-Interviews noch einmal aufs Eis zurück. Und wird dann von dutzenden Bieler «Fans» mit «Gaëtan Haas ist ein Hurensohn»-Gesängen eingedeckt. Der sensible Nati-Stürmer ist schockiert: «Ich habe mit negativen Reaktionen gerechnet, aber so schlimm hätte ich es nicht erwartet. Das war über dem Limit, richtig primitiv.»

Vor einem halben Jahr noch der umjubelte Held, nun Beleidigungen aus der untersten Schublade. Sogar seine Eltern sollen auf der Tribüne verbal attackiert worden sein. «Dabei beherbergen sie als Gastfamilie zwei Novizen-Junioren des EHCB», sagt Haas, der immer noch in Biel wohnt und am Matchtag mit dem Zug nach Bern reiste um am Abend im Seeland bleiben zu können.

Gabs auf dem Eis auch Provokationen der ehemaligen Mitspieler? «Nein, überhaupt nicht», sagt Haas. «Sie haben sich alle für mich gefreut, dass ich diese Chance bekommen habe. Nur ein paar Zuschauer verstehen das nicht.» Zum Schluss sagt der Topskorer des SCB: «Ich bin froh, dass es vorbei ist. Jetzt kann ich wieder vorwärts schauen.»

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