Das Wort zum Sonntag war einmal. Jetzt haben wir das Wort zum Mittwoch. Und lauschen gebannt den pastoralen Worten von Frau Sommaruga.
Und wie erwartet: Der Bundesrat schliesst wieder die Fenster, wenn der Sturm schon längst durch die Gassen zieht. Auf die Fallzahlen warten und dann die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Das war die simple «Strategie» im Frühling. Und ist, angesichts der Fallzahlen, auch die leider alternativlos gewordene «Strategie» jetzt.
Auch dem Sport wird zwangsläufig wieder der Boden unter den Füssen weggezogen. Man hat Schutzkonzepte gehabt, man hat die Hausaufgaben gemacht, Ansteckungen in den Stadien gab es keine. Genützt hat dies alles nichts. Und das hinterlässt Ohnmacht.
Trotzdem: Sowohl im Fussball wie im Eishockey ist der Grundsatzentscheid gefallen, mit Geisterspielen die Meisterschaft fortzusetzen. Das ist richtig, eine Alternative dazu gibt es nicht.
Aber klar ist auch: Die in Aussicht gestellten zinslosen Darlehen reichen nicht. Ohne Zuschauereinnahmen werden sich die existenziellen Probleme verschärfen. Schnell, sehr schnell.
Will dieses Land einen wettbewerbsfähigen Profisport als Leuchtturm für alles, was sportlich an der Basis passiert, dann braucht es bald ein unkompliziertes Hilfspaket mit Direktsubventionen. Oder mit der Möglichkeit, Kurzarbeit zu beantragen, obwohl die Meisterschaft weiterläuft.
Das kann, um gesellschaftliche vermittelbar zu sein, an Vorgaben geknüpft sein. Beim Eishockey gab es Lohnverzicht, im Fussball müsste zumindest bei den Topverdienern über eine solche Möglichkeit nochmals diskutiert werden. Auch der Profisport muss sich bewegen, er kann nicht nur fordern.
Aber unkomplizierte Hilfe für die notleidenden Branchen, und dazu gehört der Sport, kann sich dieses Land leisten.
Und die Amateure? Für sie gilt der harte Lockdown. Was sicher nicht als Signal verstanden werden soll, keinen Sport mehr zu treiben.
Raus, an die frische Luft, sich halt individuell bewegen und so das Immunsystem stärken. Das ist wichtiger denn je.
Sonst fällt uns die Decke in diesem tristen Herbst erst recht auf den Kopf.