Das meint BLICK
Die Klubs sitzen im Hockey-Millionen-Streit am längeren Hebel

Die Nationalliga-Vereine sind im Kampf um die TV-Millionen bereit, die Muskeln spielen zu lassen. Das ist nicht nur positiv. Denn das Schweizer Eishockey muss professioneller werden, schreibt BLICK-Hockeychef Stephan Roth.
Publiziert: 15.12.2016 um 15:26 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 09:30 Uhr
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Im Streit um die TV-Millionen wird mit harten Bandagen gekämpft.
Foto: KEY
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Mit dem neuen TV-Vertrag, der in den nächsten fünf Jahren 177 Millionen Franken einbringt, hat das Schweizer Eishockey den Jackpot geknackt.

Und wenn es um die Verteilung dieses nun dreimal grösseren Geldbergs geht, haben die Klubs keinen Humor. Goldgräberstimmung kommt auf. Misstrauen, der Verdacht, dass man zu kurz kommen könnte, sowie Ungeduld sind gross.

Die Nationalliga-Vereine sind bereit, die Muskeln spielen zu lassen. Sie sitzen am längeren Hebel. Sie haben die politische Macht. Sie haben, wenn nötig, keine Skrupel, Verbands-Präsident Marc Furrer oder CEO Florian Kohler über die Klinge springen zu lassen.

Den Verbandsbossen hilft nur etwas: grenzenlose Transparenz. Denn unser Eishockey-Markt ist derart klein, dass sich Neuigkeiten so schnell wie in einem Dorf herumsprechen.

Die Klubs werden ohnehin bekommen, was sie wollen. Und dann ist zu befürchten, dass sie noch mehr Geld für drittklassige Spieler aus dem Fenster werfen, statt es in unser Eishockey investieren, was dringend nötig ist.

Im Nachwuchsbereich braucht es neue Projekte, wenn wir den Anschluss an die Grossen nicht komplett verlieren wollen. Auch ein Effort im Schiedsrichterwesen ist unumgänglich. Und die Liga muss professioneller werden.

Ein «Situation Room», in dem strittige Szenen auf Bildschirmen begutachtet werden, ist überfällig. Sogar in der österreichischen Liga, die bei uns oft belächelt wird, ist uns in diesem Bereich schon um Meilen voraus. Das alles kostet Geld.

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