Blick über die Bande
Die Profis sollen sich doch selbst motivieren!

Muss der Trainer auch ein Motivator sein? Nein! Die Spieler üben ihren Traumjob aus. Sich dafür zu motivieren, gehört gefälligst zur Eigenverantwortung.
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Der finnische Trainer Pekka Rautakallio verliess 1998 die Lakers freiwillig mit dem Hinweis, dass das Team nun einen neuen Motivator brauche. Im Kampf um den letzten Playoff-Platz!
Foto: Keystone
Nicole Vandenbrouck

Der Trainer motiviert uns extrem. Das Team braucht einen neuen Motivator. Trainer XY ist als Motivator sowieso der Beste. Immer wieder – und das seit Jahrzehnten – wird der Coach einem Motivator gleichgesetzt. Das ist – gelinde gesagt – irritierend.

Als für den SCRJ im Frühjahr 1998 der 8. und letzte Playoff-Platz in der Schlussphase der Quali auf der Kippe stand, überliess der damalige Trainer Pekka Rautakallio (Fi) seinen Platz freiwillig (!) einem Nachfolger mit dem Hinweis, dass das Team nach fünf Jahren nun einen neuen Motivator brauche.

Das ist ihr Traumjob

Keinen neuen Taktikfuchs. Kein neues Hockeyhirn an der Bande. Sondern einen neuen Motivator. Das wirft zahlreiche Fragen auf: Gehört die Motivation nicht zur Eigenverantwortung jedes Spielers? Braucht es tatsächlich einen Trainer, der den (erwachsenen und gut verdienenden) Profisportlern die nötige Motivation (oder nennen wir es mal Antrieb) einimpft, damit sie ihren Traumjob gut erledigen? Ist bei einigen Akteuren denn das Privileg zum Selbstverständnis geworden?

Klar, es gibt Coaches mit besserem Talent, ihre Teams emotional auf ein Spiel einzustellen und flammendere sowie wortgewandtere Pausen-Ansprachen zu halten als andere. Und klar, sollen sie nebst dem Hockey-Wissen auch ein gutes Gespür haben für die Chemie im Team und den Menschen hinter dem Sportler. Aber die Spieler motivieren müssen? Wirklich? Fürs Hockeyspielen, das ihr Leben ist, ihre Leidenschaft, wie stets betont wird.

Die Vorstellung, dass jeder Spieler in der Garderobe mit den Kufen scharrt und darauf brennt, loszulegen, passt offensichtlich nicht (mehr) in dieses Hockeybusiness.

PS. Ob Rautakallio damals einfach genug davon hatte, die Spieler ständig motivieren zu müssen, obwohl es um die Playoff-Quali (die Playoffs!) ging, hat er nie verraten…

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
35
45
77
2
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
36
29
67
3
Lausanne HC
Lausanne HC
35
27
65
4
HC Lugano
HC Lugano
34
25
59
5
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
35
-3
56
6
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
35
-7
56
7
EV Zug
EV Zug
33
5
55
8
ZSC Lions
ZSC Lions
34
18
55
9
SCL Tigers
SCL Tigers
34
-3
44
10
EHC Kloten
EHC Kloten
34
-20
41
11
EHC Biel
EHC Biel
34
-15
41
12
SC Bern
SC Bern
34
-10
41
13
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
34
-35
38
14
HC Ajoie
HC Ajoie
35
-56
28
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