Auch im Playoff-Final nimmt das Leben abseits des Rinks seinen Lauf. Während SCB-Captain und Vorkämpfer Simon Moser am 5. April erstmals Vater eines Jungen namens Luca wurde, war nun die Reihe an EVZ-Stürmer Dennis Everberg.
Der 27-Jährige reiste am Montag kurzerhand in seine Heimat Schweden, um seiner Freundin Julia Bergman bei der Geburt des ersten gemeinsamen Kindes beizustehen. Am frühen Montagabend brachte die 25-Jährige ein Mädchen zur Welt. Everberg verbrachte die Nacht bei seiner jungen Familie, bevor er sich am Dienstag wieder auf den Rückweg machte.
Erst am späten Nachmittag landet der Schwede in Kloten, fährt mit dem Zug nach Bern, lässt sich dann von einem Taxi zur PostFinance-Arena chauffieren und trifft dort knapp eine Stunde vor Spielbeginn ein. Noch ehe sich Everberg umsieht, ist die Partie aber auch schon gelaufen.
Nach 13 Minuten erheben sich die SCB-Fans zu stehenden Ovationen. Keine Spur von Schablonen-Hockey! 3:1 führt das Heimteam, das mit wuchtigen Angriffen den EVZ immer wieder vor Probleme stellt. Und beim einzigen Zuger Tor leistet erst noch SCB-Keeper Leonardo Genoni Schützenhilfe.
Via Torumrandung, Genonis Schlittschuh und dessen Beischoner bugsiert der vierfache Meister-Goalie die Scheibe gleich selbst über die Linie. Der Assist kommt von Everberg, der hinterher zum besten Spieler ausgezeichnet wird. Es ist das 1:1. Doch das Resultat hält gerade mal 88 Sekunden. Dann stellt Mark Arcobello, der an drei Toren beteiligt ist, den Vorsprung wieder her. Bei beiden Treffern macht der überragende Moser einen brillanten Job. Beim 1:0 lenkt er die Scheibe ab. Beim 2:1 nimmt Moser EVZ-Keeper Tobias Stephan geschickt die Sicht.
Den Zugern, die wieder auf Reto Suri zählen können, scheint die erste Heimniederlage Spuren hinterlassen zu haben. Sie leisten sich im Spielaufbau zu viele Fehler, kassieren unnötige Strafen. «Das ist fatal, bricht uns das Genick», sagt EVZ-Albrecht nach dem Spiel. So wird es gegen diesen SCB schwer.
Der Beste
Simon Moser (Bern). Macht als Sichtblock vor dem EVZ-Gehäuse einen Riesenjob.
Die Pflaume
Lino Martschini (Zug). Kann sich nicht mehr gleich gut in Szene setzen wie noch im ersten Final-Duell.
Tore:
- 4. Moser (Arcobello, Untersander/PP) 1:0.
- 8. Klingberg (Everberg, Roe) 1:1.
- 9. Arcobello (Andersson) 2:1.
- 13. Scherwey (Mursak, Haas/PP) 3:1.
- 58. Arcobello (ins leere Tor) 4:1.