Anti-Antti setzt Zeichen
Ambri, Ajoie, Tigers – die Kleinen proben den Aufstand

Der EV Zug sorgt dafür, dass der ehemalige deutsche Bundestrainer Berti Vogts irgendwie doch noch recht erhält. In Zürich erhalten der Physiotherapeut und der Materialwart ein besonderes Lob. Die Woche im Überblick.
Publiziert: 06.11.2023 um 09:58 Uhr
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Aktualisiert: 06.11.2023 um 10:27 Uhr
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Ein Sieg auch in Fribourg: Die SCL Tigers sind auf dem Damm.
Foto: keystone-sda.ch
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Biel: Anti-Antti setzt Zeichen

Der Trainer Petri Matikainen setzt der Bieler Dauerkrise gerade rechtzeitig vor der Nati-Pause ein vorläufiges Ende. Vor dem ersten Derby-Sieg der Saison am Samstag greift der ehemalige Polizist mit teilweise unpopulären Massnahmen (für die Betroffenen) ins Mannschaftsbulletin ein: Jesper Olofsson und Mike Künzle erhalten einen virtuellen Strafzettel und werden trotz vielen Verletzten als sogenannte «Healthy Scratches» (gesund, aber von der Aufstellung gestrichen) auf die Tribüne verfrachtet. Eine Art Höchststrafe für Profis. Der Rest der Mannschaft arrangiert sich mit den Konsequenzen der Leistungskultur, die Verteidiger Rathgeb und Stampfli werden kurzfristig zu Stürmern umfunktioniert, mit dem Erfolg gegen Bern ist das Leck in der Ölwanne erst mal gestopft. Der Trainer Matikainen (Anti-Antti) hat schon mal bewiesen, dass er mit den vorhandenen Mitteln etwas anzufangen weiss. 

Was bleibt? Dem Klub würde eine Erfolgsmeldung auf dem Transfermarkt gut anstehen. Auf dem Schreibtisch des Sportchefs stapeln sich bisher nur die Kündigungen. 

Biels Trainer Petri Matikainen hat durchgegriffen.
Foto: Urs Lindt/freshfocus

Ambri, Ajoie und die Tigers

Die Erfolgsgeschichten der Woche: Ambri und die Tigers sind unschlagbar, Ajoie hat –festhalten – eine Punkteserie am Laufen. Die Jurassier sind nicht mehr kleinzukriegen, das ist eine bemerkenswerte Leistung von Trainer Christian Wohlwend. Die direkte Konkurrenz aus Kloten und Rapperswil wird glatt geschlagen, beim SC Bern gibt es immerhin einen Punkt. Die ganze Serie? Hat sechs Folgen und läuft seit dem 21. Oktober und dem 2:1 in Davos. Dort hat sich Ambri am Samstag in Spengler-Cup-Form präsentiert und mit dem 3:0 den Anspruch auf die Titelverteidigung hinterlegt. Schwung aufgenommen hat Ambri aber schon vorher: mit einem Sieg in Lausanne und dem rauschenden Erfolg im Derby am Freitag. 

Die SCL Tigers? Das sind die, die lange Zeit immer wieder von schweren Niederlagen heimgesucht wurden. Jetzt sind das aber die, die kaum mehr Tore erlauben (Charlin sorgt im Tor für Highlights in Endlosschleife) und sich taktisch nicht mehr ins Bockshorn jagen lassen. Im Land der Hügel und Täler wird gute Arbeit gemacht, eine Kombination aus Trainerleistung, passenden Transfers und einem gut zugeschnittenen Konzept. Oder einfacher ausgedrückt: Die laufen auf allen Zylindern. 

Magischer Malone schiesst Langnau mit Hattrick ins Glück
5:14
SCL Tigers – EHC Biel 3:2:Magischer Malone schiesst Langnau mit Hattrick ins Glück

Die Spitze ist jetzt breiter

Die Breite an der Spitze ist dichter geworden, philosophierte einst der deutsche Bundestrainer Berti Vogts. Vogts sagte aber auch, dass der Tabellenerste jederzeit den Spitzenreiter schlagen kann. Macht irgendwie Sinn. Auf jeden Fall hat der EV Zug dafür gesorgt, dass die Spitze in der National League jetzt tatsächlich breiter ist. Dafür ist der EVZ mit einer Woche ohne Niederlage (bei drei Auswärtspartien) genauso verantwortlich wie Fribourg und die ZSC Lions: Die haben sich vor der Nati-Pause schon eine Art Unterbruch des Festprogramms gegönnt. ZSC-Stürmer Chris Baltisberger formuliert das nach der Niederlage gegen Lausanne ungefähr so: «Ausser dem Physio und dem Materialwart war heute keiner gut.» 

Zufällige Auswahl: Die Lieblingsspieler der Woche

1 Stéphane Charlin (G, SCL Tigers): Hexenwerk, pures Hexenwerk. 

2 Tommaso de Luca (S, Ambri): Ein Name wie aus einem Spaghettiwestern. 

3 Julius Honka (V, SC Bern): Dem sitzt der Schalk im Nacken. 

4 Dmytro Timashov (S, Ajoie): Macht der einen Unterschied, oder was?

5 Kevin Pasche (G, Lausanne): Stürmt als Rookie die Charts, 4 Siege in 5 Spielen. 

National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
9
22
25
2
Lausanne HC
Lausanne HC
8
21
18
3
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
9
10
18
4
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
9
8
18
5
EV Zug
EV Zug
9
3
17
6
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
9
-6
17
7
ZSC Lions
ZSC Lions
9
4
14
8
EHC Kloten
EHC Kloten
9
-3
12
9
SCL Tigers
SCL Tigers
9
-8
11
10
SC Bern
SC Bern
7
-3
8
11
EHC Biel
EHC Biel
8
-7
8
12
HC Lugano
HC Lugano
9
-8
8
13
HC Ajoie
HC Ajoie
9
-17
5
14
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
9
-16
4
Playoffs
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