Das Solo von Pascal Berger traf die Genfer mitten ins Herz. Spätestens nach dem 4:1 in der 43. Minute brach der Widerstand der Grenats. Und für die über 17000 SCB-Anhänger stand fest: Der zwölfte Titel ist ihrem Verein nicht mehr zu nehmen.
Mit einer 8:0-Bilanz war der Sieger der Qualifikation in den Final gestürmt. Nach einer souveränen 3:1-Führung manövrierte sich der SCB wegen einer temporären Schwächephase nochmals in arge Schwierigkeiten, ehe er in den letzten 60 Minuten der Saison meisterlich zulegte und den Herausforderer diskussionslos beherrschte.
Dabei war Genf perfekt zum Showdown gestartet. Nach 80 Sekunden überlistete Florian Conz den Berner Keeper Bührer ein erstes Mal. John Gobbi verhalf dem SCB indes unfreiwillig zur Rückkehr. Der Verteidiger lenkte einen Schuss von Froidevaux unhaltbar ab. Mit dem 1:1 begnügte sich der Gastgeber nicht. Zupass kam ihm in jener Phase, dass die Schiedsrichter die Genfer ohne Grund doppelt bestraften. Eine Sekunde nach Ablauf der 5:3-Situation erzwang Verteidiger David Jobin mit einem wunderbaren Schuss ins Lattenkreuz das kursweisende 2:1.
Unmittelbar nach der ersten Pause erhöhte Jean-Pierre Vigier, der Stürmer mit Genfer Vergangenheit, auf 3:1. Das Tor war nicht das Ergebnis einer genialen Aktion, sondern primär der Fauxpas von Tobias Stephan. Ausgerechnet im wichtigsten Spiel der 105-jährigen Klubgeschichte unterlief dem Genfer Goalie ein entscheidender Lapsus. Vom dritten Gegentor erholten sich die Aussenseiter jedenfalls nicht mehr.
Das Talent und die Klasse zur Reaktion fehlten. Und ohne Kraft ist Genève-Servette nun einfach weniger wert als der exzellent besetzte SCB. Zuviele Schlüsselfiguren kamen in der Finalissima nicht mehr auf Touren. Thomas Déruns, dem Topskorer, oder Jeff Toms waren von den Strapazen der letzten Tage gezeichnet. Ohne die Sonderefforts dieses Duos konnte Genf den SCB nicht mehr ernsthaft bedrängen.
Bern hingegen demonstrierte punktgenau Nervenstärke. Die zuvor vergebenen Matchpucks verarbeitete das Team von Larry Huras hervorragend. Selbst vom Fehlstart und dem imposanten Druck der Kulisse liess sich das Team nicht mehr vom Meisterkurs abbringen. Auch den Fakt, seit Einführung des Playoff-Modus nie vor eigenem Publikum den Titel gewonnen zu haben, drängte der SCB endgültig in den Hintergrund. (Si)
Bern: Bührer; Roche, Furrer; Beat Gerber, Josi; Jobin, Hänni; Stettler; Dominic Meier; Dubé, Plüss, Rüthemann; Vigier, McLean, Gamache; Neuenschwander, Froidevaux, Berger; Trevor Meier, Ziegler, Reichert.
Genève-Servette: Stephan; Gobbi, Bezina; Höhener, Breitbach; Vukovic, Malik; Mercier; Déruns, Savary, Suri; Toms, Rubin, Kolnik; Rivera, Trachsler, Conz; Banham, Hürlimann, Pivron; Maurer.
Bemerkungen: SCB ohne Goren (verletzt), Scherwey (gesperrt), Rytz, Fey, Daniel Meier, Chatelain, Vermin, Roland Gerber, Forget (alle überzählig), Genève-Servette ohne Cadieux (verletzt), Salmelainen (gesperrt), Antonietti (überzählig). 59. Pfostenschuss von Plüss.
Bern: Bührer; Roche, Furrer; Beat Gerber, Josi; Jobin, Hänni; Stettler; Dominic Meier; Dubé, Plüss, Rüthemann; Vigier, McLean, Gamache; Neuenschwander, Froidevaux, Berger; Trevor Meier, Ziegler, Reichert.
Genève-Servette: Stephan; Gobbi, Bezina; Höhener, Breitbach; Vukovic, Malik; Mercier; Déruns, Savary, Suri; Toms, Rubin, Kolnik; Rivera, Trachsler, Conz; Banham, Hürlimann, Pivron; Maurer.
Bemerkungen: SCB ohne Goren (verletzt), Scherwey (gesperrt), Rytz, Fey, Daniel Meier, Chatelain, Vermin, Roland Gerber, Forget (alle überzählig), Genève-Servette ohne Cadieux (verletzt), Salmelainen (gesperrt), Antonietti (überzählig). 59. Pfostenschuss von Plüss.