Die Nachricht kam am letzten Freitag doch überraschend für Damien Brunner. Die New Jersey Devils setzten den Stürmer, der davor während drei Spielen in Folge zum Einsatz gekommen war, auf die Waiver-Liste, was so etwas wie das Abstellgleis für NHL-Spieler ist.
Somit war klar: New Jersey wollen Brunner loshaben, haben mit ihm abgeschlossen. Oder wie es Trainer Pete DeBoer sagte: «Es hat einfach nicht geklappt. So einfach ist das.»
Noch überraschender muss es dann aber für den 28-Jährigen gewesen sein, dass sich keiner der 29 anderen NHLKlubs seine Dienste sicherte.
Ein Grund dafür ist Brunners beachtlicher Lohn von 2,5 Millionen Dollar. So gesehen ist er im goldenen Käfig gefangen.
Doch es kann nicht der einzige Grunde gewesen sein. Denn über die Hälfte der Klubs hätte durchaus noch Platz auf ihrer durch den Salary Cup beschränkte Lohnliste gehabt, um Brunner zu holen.
Brunners Ruf hat gelitten, seit er 2013 nach seiner ersten starken NHL-Saison (44 Spiele, 26 Skorerpunkte) die Detroit Red Wings verliess. Man scheint ihm nicht zuzutrauen, in der NHL einen Platz in einer der ersten beiden Sturmreihen einnehmen zu können.
Zumindest finanziell landet Brunner sanft. Die Devils haben ihn gestern in ihr Farmteam in die AHL nach Albany abgeschoben. Dort wird er weiterhin den vollen NHL-Lohn kassieren.
Ob es noch eine Zukunft in der NHL gibt, ist fraglich. Auch wenn Devils-General-Manager Lou Lamoriello sagt, dass man noch nach einer Lösung suche. Eine Rückkehr nach Europa könnte früher oder später zum Thema werden.
Fans sind gemischter Gefühle
Bei den Fans gehen die Meinungen über Brunner auseinander. Auf Twitter können vor allem die Anhänger der Devils in Nordamerika die Abschiebung nicht verstehen – «Das ist das Dümmste, das ich den ganzen Tag erlebte»; «Verdammter DeBoer, entlasst ihn! Das ist lächerlich.»
Anders sieht es bei den Schweizer Fans bei Facebook von «BLICK Eishockey» aus. Diese kritisieren, dass Brunner nur wegen des Geldes von Detroit nach New Jersey gegangen sei.
Kommentare wie «Es gibt ein Sprichwort... Hochmut kommt vor dem Fall!» oder «Brunner und sein Agent haben sich in der NHL-Karriereplanung klassisch verpokert!» belegen, dass der Stürmer nur wenig Kredit erhält.