«Liebe Eishockey, aber das Leben lenkte mich zum Fussball»
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Goalie-Legende Petr Cech:«Liebe Eishockey, aber das Leben lenkte mich zum Fussball»

Fussball-Goalie-Legende im Hockey-Tor
Cech: «Es war unglaublich»

Petr Cech, einer der besten Goalies, den man im Fussball je gesehen hat, hat inzwischen im Eishockey zwischen den Pfosten seinen Spass.
Publiziert: 11:09 Uhr
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Aktualisiert: 14:23 Uhr
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Petr Cech machte auch als Eishockey-Goalie eine gute Figur.
Foto: Pius Koller
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Petr Cech (43) stand bei Chelsea und Arsenal im Tor, war einer der besten Goalies der Welt, wurde viermal englischer Meister und gewann 2012 die Champions League. Im Fussball. Inzwischen stellt er sich zwar immer noch zwischen die Pfosten. Allerdings im Eishockey, wo er am Freitagabend ein Highlight erlebte, als er in Zürich vor über 10’000 Zuschauern beim Charity-Game von Fiala's Friends gegen die ZSC Lions (10:3) nur einen Gegentreffer bei seinem halbstündigen Einsatz kassierte.

Danach war der 1,96 Meter grosse Tscheche nach der zurückgetretenen Nati-Legende Andres Ambühl der meistgefeierte Mann.

Wie kommt es, dass Sie hier sind?
Petr Cech: Vor etwa drei Wochen habe ich eine Nachricht von Kevin Fiala erhalten. Er hat mich gefragt, ob ich zum Spiel kommen würde. Es war eine grosse Ehre für mich, mich zu den NHL-Stars und zum Heimteam, dem Schweizer Meister und Champions-League-Sieger, zu gesellen. Ich hatte einen Riesenspass. Es war unglaublich.

Petr Cech

Petr Cech (43) stand als Fussball-Goalie unter anderem bei Chelsea und Arsenal im Tor, wurde viermal englischer Meister und gewann 2012 die Champions League. Für die tschechische Nationalmannschaft absolvierte er 124 Länderspiele. Nach seinem Rücktritt wechselt der 1,96 Meter grosse Tscheche ins Eishockey-Tor. Er spielte in England in der vierten und dritten Liga bei den Guildford Phoenix, den Chelmsford Chieftains und den Oxford City Stars, ehe er vorletzte Saison zu einem Mini-Einsatz bei Erstligist Belfast Giants kam.

Petr Cech (43) stand als Fussball-Goalie unter anderem bei Chelsea und Arsenal im Tor, wurde viermal englischer Meister und gewann 2012 die Champions League. Für die tschechische Nationalmannschaft absolvierte er 124 Länderspiele. Nach seinem Rücktritt wechselt der 1,96 Meter grosse Tscheche ins Eishockey-Tor. Er spielte in England in der vierten und dritten Liga bei den Guildford Phoenix, den Chelmsford Chieftains und den Oxford City Stars, ehe er vorletzte Saison zu einem Mini-Einsatz bei Erstligist Belfast Giants kam.

Kannten Sie Kevin schon vorher?
Nein, doch ich kenne Simon Hrubec, den Goalie der ZSC Lions. Er hat den Kontakt vermittelt.

Sie sagten, dass Sie als Kind lieber Eishockey gespielt hätten, aber kein Geld für eine Ausrüstung hatten. Hrubec verkaufte einst seine Playstation, um sich eine Goalie-Montur leisten zu können.
Eishockey war immer das Spiel, das ich spielen wollte. Ich habe immer gerne Eishockey gespielt, aber mein Lebensweg hat mich zum Fussball geführt. Ich kann mich nicht beklagen. Ich hatte eine tolle Karriere. Und als ich dann zurückgetreten bin, kehrte ich zum Eishockey zurück. Es war toll, hier mit all diesen Spielern zusammen zu sein. Es war eine grossartige Erfahrung, und ich bin froh, dass wir gewonnen haben und es gut gelaufen ist.

Sie haben auf dem Eis eine gute Figur abgegeben und nur ein Gegentor hinnehmen müssen.
Ja, die Jungs haben mir auch sehr geholfen. Sie haben gut verteidigt. Ich muss sagen, wenn man mit so guten Spielern spielt, ist es immer einfacher.

Vielleicht haben die Spieler der Lions gegen Sie auch nicht mit letzter Konsequenz geschossen.
Manchmal ist das sogar schlimmer, weil du einen härteren Schuss erwartest. Und dann geht der Puck irgendwie durch. Manchmal ist es besser, wenn die Leute ganz normal schiessen, weil es dann leichter zu lesen ist.

Wie oft spielen Sie Eishockey?
Ich versuche, mindestens ein-, zweimal pro Woche zu trainieren, um in Form zu bleiben. Ohne zu trainieren, könnte ich nicht hierherkommen und spielen. Dann würde ich mich nicht sicher fühlen.

Hilft Ihnen Ihre Erfahrung als Fussball-Goalie auf dem Eis?
Ja, ja. Die Konzentration, das Lesen des Spiels, der Umgang mit einem vollen Stadion und solche Dinge sind natürlich gleich. Es gibt viele Ähnlichkeiten zwischen Eishockey und Fussball für einen Goalie.

Was machen Sie, wenn Sie nicht gerade Eishockey spielen?
Ich habe mein eigenes Unternehmen und versuche zudem, dem tschechischen Verband als Trainer zu helfen. Und meine beiden Kinder spielen Fussball. Ich versuche, Zeit mit ihnen zu verbringen und sie spielen zu sehen.

Wenn Sie schon hier in Zürich sind, gehen zur Street Parade?
Nein, ich muss zurück, weil mein Sohn ein Spiel hat. Das will ich mir ansehen.

Gegenüber der «NZZ» erwähnten Sie, dass Sie an Ihrer Doktorarbeit zum Thema «Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells der Champions League» arbeiten.
Ja, ich bin immer noch dabei. Ich werde hoffentlich bald fertig sein und kann mich einer anderen Sache widmen.

Wie gefällt Ihnen das neue Format der Champions League ohne Gruppen?
Ich muss sagen, dass sie mir gefallen hat, weil jedes Spiel wichtig ist. Ich finde die Änderung erfrischend und gut für die Fans war. Ich bin ein grosser Fan davon.

Apropos Fussball. Was erwarten Sie von der nächsten Premier-League-Saison und Ihren ehemaligen Teams Arsenal und Chelsea?
Chelsea wird immer besser. Arsenal ist immer vorne dabei und versucht, den Titel zu holen. Sie sind immer nah dran. Warten wir ab, wie sie sich schlagen. Ich denke, es wird eine spannende Saison.

Was verbindet Sie mit der Schweiz?
Ich komme hierher, um Urlaub zu machen, um Ski zu fahren. Und ich werde immer tolle Erinnerungen an die Schweiz haben, weil wir hier die U21-EM (2002, die Red.) gewonnen haben.

Sind Sie im Skifahren auch so gut wie im Fussball und im Hockey? Könnten Sie auch Skirennen fahren?
Nein, wenn ich Ski fahre, bin ich vorsichtig. Ich bin eher der Typ, der die Pisten und die Landschaft geniesst.

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