Kurz vor Spielmitte macht Fribourgs Ludvig Johnson mit seinem Hocheckschuss bereits alles klar. Das 4:0 entzieht den Deutschen den letzten Glauben an eine Wende in dieser Partie, die im Vorfeld als Nervenspiel angekündigt wurde. So weit kommt es nie.
Für eine enge Chose sind die Deutschen zu schwerfällig, sie agieren zwar robust, sind aber zu fehlerhaft und lassen neben der Disziplin auch die Inspiration vermissen. Seltsam.
Körbler nutzt die Gunst der Stunde
Die Cadieux-Boys hingegen lassen nichts anbrennen. Sie schaffen die Differenz mit klugem Puckmanagement und präzisen Abschlüssen. Klotens Kimi Körbler – bisher meist als 13. Stürmer auf der langen Bank – nutzt Fehler der Deutschen zweimal mit kühlem Kopf. Vor dem 3:0 erleichtert er gar den deutschen Kapitän Tobias Schwarz um die Scheibe und verwertet dann seinen eigenen Abpraller. Fabulös.
Die U20-Nati muss an diesem Nachmittag in St. Paul (Minnesota) nicht mal ein Muster an Effizienz sein, ansonsten wäre es für die Deutschen noch dicker gekommen. Im Überzahlspiel kann man sich in Passgirlanden üben, allerdings erst, nachdem die Arbeit erledigt ist: Dafür legt man mit einer zügigen Kombination zwischen Leon Muggli und Jamiro Reber vor dem 2:0 die Basis.
Nun gegen die Slowakei – und dann?
Wie es jetzt weitergeht? Am 31. Dezember steht die letzte Vorrundenpartie gegen die angriffslustige Slowakei auf dem Programm (19 Uhr MEZ). Dabei geht es um den dritten Gruppenrang: Wer gewinnt, hat ihn auf sicher.
Vor Jahresfrist verlor man gegen diesen Gegner in der Vorrunde (1:2), allerdings sind jahresübergreifende Vergleiche in dieser Altersklasse Kaffeesatzleserei. Gegen die Deutschen siegten die Slowaken in diesem Jahr mit 4:1. Das mag einen Hinweis auf die Spielstärke der Osteuropäer liefern. Im Viertelfinal wartet dann allerdings so oder so ein (noch) stärkerer Gegner: Kanada, Finnland oder Tschechien.
Tore: 12. Körbler (Meier, Blessing) 1:0. 14. Reber (Muggli, Steiner/PP) 2:0. 22. Körbler 3:0. 27. Johnson (Sansonnens, Mottard) 4:0.