Zum Eishockey-Kalender
                 
Vs

Nati-Gegner Österreich
Hoffnung dank Schweizer Entwicklungshilfe

Ein Schweizer Trainer sowie Spieler, die bei uns ihr Geld verdienen, machen Österreich heute zu einem tückischen Gegner. Zuletzt gab es für die Nati zweimal eine Blamage.
Publiziert: 14.05.2019 um 18:52 Uhr
|
Aktualisiert: 15.05.2019 um 09:01 Uhr
Teilen
1/7
Ein Schweizer hat das Kommando an der Schweizer Bande: Roger Bader.
Foto: Keystone
Stephan Roth

Die WM-Akkreditierung, die um den Hals von Roger Bader baumelt, lässt einen falschen Eindruck entstehen: «Head Coach, Switzerland», steht da. Der 54-Jährige ist zwar Schweizer und Cheftrainer – allerdings bei Österreich.

Auch seiner Entwicklungshilfe verdankt es unser Nachbar, dass das Austria-Team letztes Jahr als erster Aufsteiger seit 2008 den Abstieg vermeiden konnte.

Sowohl letztes Jahr (3:2 n.V.) als auch 2015 in Prag (3:4 n.P.) blamierte sich die Nati. Die Schweiz muss sich hüten, auch wenn Bader, der rund eine Woche pro Monat in seiner Zweitwohnung in Kloten verbringt, behauptet: «Nimmt uns ein Gegner wie Russland, oder auch die Schweiz, ernst, haben wir keine Chance.» Mehr rechnet er sich allenfalls gegen Norwegen und vor allem zum Schluss gegen Aufsteiger Italien aus.

Zwerger wäre in Österreich wohl versauert

Nicht nur der Trainer, sondern auch Spieler, die bei uns ihr Geld verdienen oder ihre Hockey-Ausbildung verfeinern, verhalfen Österreichs Eishockey zum Aufschwung in den letzten Jahren.

Das beste Beispiel ist Dominic Zwerger, einer von vielen Vorarlbergern, die dank Einsätzen in unseren Junioren-Ligen in der National League nicht als Ausländer gelten. Bei Ambri schlug er gross ein und buchte in zwei Saisons 40 Tore und 96 Punkte.

Bader zweifelt aufgrund der Ausländer-Schwemme daran, dass der Flügel bei einem österreichischen Klub Einsatz-Zeit im Powerplay erhalten hätte.

In einem Liga-Spiel kamen 27 Ausländer zum Einsatz

Diese Saison gab es ein Liga-Spiel, in dem insgesamt 27 Söldner auf dem Eis standen, was ein hochkompliziertes Punktesystem ermöglicht. Paradox: Mit Verteidiger Raphael Wolf kommt an der WM ein Spieler zum Einsatz, der im Klub kaum Eiszeit bekam. Immerhin wird die Ausländerzahl nun schrittweise reduziert.

Neben Zwerger, der bisher in der Slowakei noch nicht auf Touren kam, sind mit Fabio Hofer (ebenfalls Ambri), Patrick Obrist (Kloten) und Davos-Youngster Benjamin Baumgartner (19) drei weitere Schweiz-Legionäre dabei.

Dazu kommt Goalgetter Peter Schneider, der für nächste Saison (als Ausländer) bei Biel unterschrieben hat. «Er war Liga-Topskorer und hat auch in der Champions League mit den Vienna Capitals stark gespielt», sagt Bader. «Er ist ein super Typ, kämpferisch stark und auch schnell.»

Die Eishockey-WM im Überblick

Vom 10. bis 26. Mai wird in der Slowakei um nichts Geringeres als um den WM-Titel geknebelt. Was reisst die Nati? Und was die anderen Favoriten? In unserem WM-Ticker verpassen Sie kein Spiel!

Vom 10. bis 26. Mai wird in der Slowakei um nichts Geringeres als um den WM-Titel geknebelt. Was reisst die Nati? Und was die anderen Favoriten? In unserem WM-Ticker verpassen Sie kein Spiel!

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Dank fulminantem Schlussdrittel
Schweiz holt sich gegen Österreich den dritten WM-Sieg

Gegen Österreich dominiert die Schweizer Hockey-Nati zwar während 40 Minuten, ist jedoch im Abschluss zu wenig überzeugend. Am Ende braucht es ein fulminantes Schlussdrittel, um gegen unseren Nachbarn doch einen Sieg einzufahren.
Publiziert: 14.05.2019 um 20:00 Uhr
|
Aktualisiert: 15.05.2019 um 15:17 Uhr
Teilen
Fiala trifft zum 1:0 gegen Österreich
0:33
In der 20. Minute:Fiala trifft zum 1:0 gegen Österreich
Stefan Roth aus Bratislava

Für NHL-Stürmer Sven Andrighetto, der nach seiner Ankunft aus Colorado am Sonntagmorgen erstmals an der WM zum Einsatz kommt und das Spiel der Nati belebt, muss Joël Genazzi auf die Tribüne. Damit setzt Patrick Fischer nur sieben Verteidiger und Noah Rod als 13. Stürmer ein.

Die Idee dahinter: NHL-Star Roman Josi soll mehr auf dem Eis stehen, um besser in Schwung zu kommen. Bisher hatte der Captain der Nashville Predators, wenn man von seinem traumhaften Assist auf Kevin Fiala beim ersten Tor gegen Italien absieht, noch nicht die Dominanz ausspielen können, die man sich von ihm in der Nati gewohnt ist und ohne die beide Silbermedaillen 2013 und 2018 kaum möglich gewesen wären.

Gegen die Österreicher, die zwar nicht so intensiv spielen wie am Sonntag die Letten, aber individuell und läuferisch stärker und vom Schweizer Coach Roger Bader viel besser organisiert sind als die Italiener, bekunden die Schweizer zunächst Mühe.

1/11
Die Hockey-Nati jubelt auch gegen Österreich.
Foto: AFP

Und als Josis Stock Schaden im Gesicht eines Österreichers anrichtet, spielt die Nati während vier Minuten in Unterzahl. Gefährlich wird es dabei vor Goalie Reto Berra nur einmal, als Biel-Youngster Janis Moser (18) ein Fehler unterläuft.

Schweizer besser, aber im Abschluss zu wenig zwingend

Kurz vor der ersten Pause geht die Mannschaft von Patrick Fischer in Führung. Vincent Praplan gewinnt einen Zweikampf, so dass Nico Hischier und Kevin Fiala gegen nur einen Verteidiger anstürmen können. Wie die beiden NHL-Stars den Angriff dann zu Ende spielen, ist grosse Klasse. Devils-Center Hischier legt zuckersüss quer und der Minnesota-Flügel hämmert den Puck mit einem herrlichen Direktschuss unters Netzdach, so dass die Trinkflasche auf dem Tor hüpft.

Es ist bereits der vierte Treffer Fialas an dieser WM. Auf der Schweizer Bank ballen Fischer und Assistent Christian Wohlwend die Fäuste.

Danach sind die Schweizer klar besser. Doch im Abschluss lassen sie Qualität, Präzision und Entschlossenheit vermissen. Zudem funktioniert das Powerplay trotz Anpassungen immer noch nicht.

So bleibt es unnötig lang spannend, ehe das 2:0 in der 54. Minute fällt. Torschütze: Marathonmann Josi. Danach verzögern nur noch Reparaturarbeiten am Plexiglas, das nach einem Check von Andres Ambühl zu Schaden kommt, den dritten Sieg der Schweizer und Berras zweiten Shutout. Das 3:0 von Philipp Kurashev und das 4:0 von Andrighetto sind dann noch Zugabe.


Offizieller Hauptpartner der Eishockey-Nationalmannschaften

Die Eishockey-WM im Überblick

Vom 10. bis 26. Mai wird in der Slowakei um nichts Geringeres als um den WM-Titel geknebelt. Was reisst die Nati? Und was die anderen Favoriten? In unserem WM-Ticker verpassen Sie kein Spiel!

Vom 10. bis 26. Mai wird in der Slowakei um nichts Geringeres als um den WM-Titel geknebelt. Was reisst die Nati? Und was die anderen Favoriten? In unserem WM-Ticker verpassen Sie kein Spiel!

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Die letzten Spiele
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen