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Unser Nati-Gegner unter der Lupe
Für Norwegen beginnt die WM erst heute

Geprügelt und gedemütigt. Für die Norweger hätte die WM nicht schlechter beginnen können. Und doch ist der heute Gegner der Schweiz noch voll im Rennen.
Publiziert: 15.05.2019 um 14:52 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:02 Uhr
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Der Russe Alexander Barabanow tanzt durch die norwegischen Abwehrreihen mit Johannes Johannesen (oben), Michael Haga (rechts) und Stefan Espeland (links).
Foto: AFP
Stephan Roth aus Bratislava

Autsch! Die Norweger wurden bisher in Bratislava so richtig vernudelt. Erst von den Russen (0:4 bei Spielhälfte, 2:5 am Schluss), dann von den Tschechen (2:7) und am Montag von Nachbar Schweden (1:9).

«Moser fällt für die restliche WM aus!»
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Raffainer vor Norwegen-Spiel:«Moser fällt für die restliche WM aus!»

Als ob das nicht genug heftig wäre, verletzte sich der stürmende Spassvogel Mats Rosseli Olsen – er verirrte sich 2016 im Meister-Rausch nach dem Titel mit Frölunda beim Fussball-Spiel IFK Göteborg gegen Malmö auf den Platz und wurde unter Beifall abgeführt – nach einem Zusammenprall mit dem tschechischen Raubein Radko Gudas schwer am Knie. Für den zweifachen schwedischen Meister und dreifachen Champions-League-Sieger ist die WM bereits zu Ende.

Mit Vater und Sohn Thoresen

Für die Norweger beginnt das Turnier hingegen erst heute richtig. Denn trotz des desaströsen Starts mit 5:21 Toren hat die Mannschaft von Petter Thoresen selbst die Viertelfinal-Qualifikation noch weitgehend in den eigenen Händen. Denn die Schweiz, Lettland, Österreich und Italien sollten eher in Reichweite der Skandinavier liegen.

«Die Schweiz muss gegen Italien gewinnen»
0:42
Stephan Roth zum WM-Auftakt:«Die Schweiz muss gegen Italien gewinnen»

Wo Petter Thoresen ist, kann auch sein Sohn Patrick (35) nicht fern sein. Der ehemalige Lugano- und ZSC-Stürmer spielt inzwischen, nach einem kurzen Abstecher zu St. Petersburg, wieder in der Heimat bei Storhamar, wo er in 45 Spielen 65 Skorerpunkte buchte.

In die Jahre gekommen, aber immer noch zäh

Mit Captain Jonas Holös (zuletzt Fribourg) steht ein weiterer in der Schweiz bekannter Spieler im Team. Die Norweger sollte man, auch wenn sie inzwischen ein wenig in die Jahre gekommen sind, nicht unterschätzen. Zäh, widerspenstig und furchtlos sind sie allemal.

Acht Spieler des WM-Teams verdienen ihr Geld im Nachbarland Schweden. Stürmer Andreas Martinsen kam diese Saison bei den Chicago Blackhawks 24-mal zum Einsatz. Forfait geben musste Dallas-Star Mats Zuccarello.

Das letzte WM-Duell konnte die Schweiz 2017 in Paris (3:0) für sich entscheiden. Doch im Jahr davor hatte man sich an den Norwegern in Moskau die Zähne (3:4 n.V.) ausgebissen.

Eishockey-WM 2020

Vom 8. bis 24. Mai wird in der Schweiz um nichts Geringeres als um den WM-Titel geknebelt. Was reisst die Nati? Wo wird gespielt? Wer sind die Favoriten? Und wie sieht der Spielpan aus?

Vom 8. bis 24. Mai wird in der Schweiz um nichts Geringeres als um den WM-Titel geknebelt. Was reisst die Nati? Wo wird gespielt? Wer sind die Favoriten? Und wie sieht der Spielpan aus?

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Ein Bein im WM-Viertelfinal
Siegesserie der Nati hält auch gegen Norwegen an

Viertes Spiel, vierter Sieg. Souverän und hochprofessionell erledigt das Fischer-Team auch die Pflicht gegen Norwegen. Hut ab!
Publiziert: 15.05.2019 um 17:40 Uhr
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Aktualisiert: 15.05.2019 um 19:24 Uhr
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Die Schweizer Nati feiert den vierten Sieg im vierten Gruppen-Spiel.
Foto: Andy Mueller/freshfocus
Stephan Roth aus Bratislava

Die Nati schaut in Bratislava nicht rechts und nicht links. Sie geht unbeirrt ihren Weg. Gegen die ausgeruhten Norweger, die am Vortag spielfrei waren, während sich die Schweizer bis kurz vor 23 Uhr gegen Österreich abmühten, erledigt die Mannschaft von Patrick Fischer ihren Job souverän.

Auch die bittere Meldung, dass die WM für Verteidiger Janis Jérôme Moser (18) wegen einer Handgelenksverletzung, die er sich am Dienstag zuzog, zu Ende ist, wirft die Schweizer nicht aus dem Konzept.

Schon früh weist Andres Ambühl den Weg, als er ein abgelenktes Zuspiel von Christoph Bertschy annimmt, vors Tor zieht und den Puck entschlossen backhand unters Netzdach wuchtet. Dass dem Treffer ein Offside vorangeht, merken weder die Unparteiischen noch die Norweger.

Nach der ersten Pause legen die Schweizer noch ein Brikett nach, machen sofort Dampf. Und Nico Hischier zeigt einmal mehr, warum ihn die New Jersey Devils vor zwei Jahren als Nummer 1 im NHL-Draft wählten. Der erst 20-jährige Walliser, der schon 100 NHL-Skorerpunkte auf dem Konto hat, läuft hinters Tor, steigt in die Eisen, dreht sich elegant zurück und würgt die Scheibe am nahen Pfosten über die Linie. Genial. In seinen erstenvier WM-Spielen hat Hischier nun bereits 3 Tore und 4 Assists gebucht.

Hischier lässt Norwegen-Goalie alt aussehen
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Die Schweiz führt 2:0:Hischier lässt Norwegen-Goalie alt aussehen

Die Schweizer haben das Spiel gut im Griff und man hat den Eindruck, dass sie dabei nicht an ihre Limiten gehen müssen. Und spätestens als NL-Torschützenkönig Grégory Hofmann bei einem Konter auf Zuspiel seines künftigen Zuger Teamkollegen Lino Martschini trifft, ist der Deckel auf der Partie.

Ambühl legt dann noch ein weiteres Tor nach. Es ist der 21. WM-Treffer des 35-Jährigen Bündners im 103. Spiel. Nur der legendäre Bibi Torriani (28 in 21 Spielen…) und Martin Plüss (23) haben mit dem Schweizer Kreuz auf der Brust mehr WM-Tore erzielt.

Trotz vier Siegen in vier Spielen sind die Schweizer rechnerisch noch nicht für die Viertelfinals qualifiziert. Die Chancen, das erklärte Ziel zu erreichen, sind aber gross.

Nun kommt das Fischer-Team zu zwei verdienten Ruhetagen, ehe es am Samstag mit der längst ausverkauften Final-Revanche gegen Schweden weitergeht.

Schweiz – Norwegen 4:1 (1:0, 1:0, 2:1)

Ondrej Nepala Arena, Bratislava, 4673 Fans – SR Iverson (Ka)/Tufts (USA)

Tore: 6. Ambühl (Bertschy, Loeffel) 1:0. 21. Hischier (Fiala) 2:0. 50. Hofmann (Martschini) 3:0. 57. Ambühl (Genazzi, S. Moser) 4:0. 59. Lindström (Reichenberg) 4:1.

Strafen: 5 x 2 Min. gegen die Schweiz, 4 x 2 Min. plus 2 x 10. Min. (Martinsen, Bonsaksen) gegen Norwegen.

Schweiz: Genoni; Fora, Frick; Diaz, Josi; Loeffel, Genazzi; Weber; Ambühl, Bertschy, S. Moser; Fiala, N. Hischier, Praplan; Martschini, Kurashev, Hofmann; Andrighetto, Haas, Scherwey; Rod.

Norwegen: Holm; Holös, Bonsaksen; Lesund, Espeland; Johannesen, Bull; Nörstebö, Kaasastul; Thoresen, M. Olimb, Olden; Trettenes, Haga, Valkvae Olsen; Martinsen, Lindström, Reichenberg; Roymark, Forsberg, Roest.

Bemerkungen: Schweiz ohne J. Moser (verletzt), Berra (überzählig) und Bertaggia (nicht gemeldet).

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