Das Power-Ranking der Nati-Spieler bei der WM in Dänemark wird nach jedem Spiel der Schweiz aktualisiert. Die Note steht für die gesamte Turnier-Leistung.
Leonardo Genoni, Goalie, Note 6 (zuvor 6)
Liegt einmal selbst in seinem Tor, nachdem der vorwitzige Däne Joachim Blichfeld unseren Verteidiger J.J. Moser mit Wucht in ihn reinschiebt. Ansonsten liegt gar nichts in Genonis Tor, was seinem Prinzip entspricht, in Halbfinals nicht viel oder eben gar nichts zuzulassen. Hievt sich mit seinem 12. WM-Shutout auf Augenhöhe mit Tschechiens Goalie-Legende Jiri Holecek, mit dem er nun den Rekord teilt.
Nino Niederreiter, Stürmer, Note 6 (5)
Erklärt den Raum vor dem gegnerischen Tor zu seinem persönlichen Grundeigentum, befördert als Wuchtbrumme entweder Pucks ins Tor (1:0, 3:0) oder bei Bedarf auch lästige Abwehrspieler wie Nicholas B. Jensen, die sich auf seinem Grund und Boden Freiheiten rausnehmen, aus dem Weg.
Jonas Siegenthaler, Verteidiger, Note 6 (5,5)
Der Abwehrchef dreht diesmal diverse Dänen durch die Mangel, nicht bloss NHL-Star Nikolaj Ehlers. Hält ansonsten an seinem Prinzip fest, grundsätzlich nicht überspielt zu werden. Beteiligt sich auch noch mit einem Assist zum 5:0. Kann man ja mal so machen. Wird dann um das vermeintliche 6:0 gebracht, weil Sportfreund Bertschy zuvor ins Offside läuft. Bummer.
Sven Andrighetto, Stürmer, Note 6 (6)
Muss gleich zwei Stockschläge auf die Hand einstecken. Die Strafe für den dänischen Übeltäter Patrick Russell erfolgt dann auch doppelt: ab in die Kühlbox und Powerplay-Treffer durch Niederreiter. Der ZSC-Star läuft nicht mehr ganz so heiss, wie noch bei seiner 4-Tore-Gala gegen Deutschland und ist jetzt hinter dem Schweden Elias Lindholm (8) mit 7 Toren nur noch zweitbester Torschütze des Turniers.
Denis Malgin, Stürmer, Note 6 (5,5)
Keiner hat mehr Assists an diesem Turnier gebucht als der Nati-Steuermann. Gegen die Dänen bucht er beim 3:0 von Niederreiter bereits den zehnten. Und im Halbfinal verabschiedet er sich vom Prinzip, an dieser WM auf Tore zu verzichten, als er kurz vor der zweiten Pause Russell vernascht, auf 4:0 erhöht und die letzten Hoffnungen der Dänen auf eine Wende wegputzt.
Simon Knak, Stürmer, Note 6 (5,5)
Was für ein WM-Debüt der HCD-Flügelfräse. Nach gutem Turnier-Start wird er nur noch besser. Ist mit seiner Energie und seiner Physis nicht nur ein Schwungrad des Teams, sondern überzeugt auch spielerisch. Im Halbfinal glänzt er mit einem grandiosen Assist bei Jägers 2:0 und hilft dabei, den Dänen früh den Zahn zu ziehen. Er bucht damit im fünften Spiel in Folge mindestens einen Skorerpunkt.
Tyler Moy, Stürmer, Note 5,5 (5,5)
Angelt sich mit dem 7:0 seinen zwölften Punkt des Turniers und bleibt somit Topskorer der Mannschaft. Nutzt Mobilität und Übersicht für geschicktes, die Nerven schonendes Puckmanagement.
Dean Kukan, Verteidiger, Note 5,5 (5,5)
Kontrolliert gegnerische Angriffe wie gewohnt mit seinem exzellenten Stellungsspiel in der neutralen Zone. Oder er sorgt mit seinem exzellenten Puckmanagement dafür, dass gegnerische Angriffe gar nicht erst entstehen. Legt vor dem 3:0 für Malgin auf, der mittels Direktschuss für Wuchtbrumme Niederreiter auflegt.
Timo Meier, Stürmer, Note 5,5 (5)
Ist von Beginn weg auf einer Mission und wirft sich in alles, was im Weg steht. Wirft sich auch in alles, was nicht im Weg steht. Erobert sich so auch mit Körpereinsatz den Assist zu Denis Malgins erstem Turniertreffer. Bombenspiel.
Kevin Fiala, Stürmer, Note 5,5 (5,5)
Kunststücke gelingen ihm zwar nicht mehr so oft, doch der NHL-Star ist sich auch für die Drecksarbeit nicht zu schade. Mit griffigem Forechecking erobert er den Puck vor Niederreiters Führungstreffer zurück und lässt sich dann den Assist notieren, als er Moser lanciert.
Andrea Glauser, Verteidiger, Note 5,5 (5,5)
Bewährt sich in der Anfangsphase als umsichtiger Problemlöser, als die Dänen noch im Wettkampfmodus sind und ein paar Mal tief ins Forechecking gehen. Kombiniert wie üblich Puck-Artistik mit robustem Körperspiel, was für die gegnerischen Angreifer an diesem Turnier ziemlich frustrierend sein muss.
Christian Marti, Verteidiger, Note 5,5 (5,5)
Bewährt sich wieder mal in einer brenzligen Situation, als gleich zwei Schweizer auf der Strafbank sitzen. Hat sich dabei mit Fora einen Partner angelacht, der sich in doppelter Unterzahl als ähnlich humorlos erweist. Verzichtet in Anbetracht der bereits vorhandenen Torflut für einmal auf Skorerpunkte, was ihm immer noch den beeindruckenden Schnitt von einem Punkt pro Spiel einbringt.
Damien Riat, Stürmer, Note 5,5 (5,5)
Ergattert sich mit dem 6:0 gegen Dänemark den sechsten Turniertreffer. Verschafft sich mit robustem Spiel immer wieder Freiräume, sorgt mit seinen Linienkumpels Jäger und Knak mit irrwitziger Spielfreude für Rundumvergnügen.
J.J. Moser, Verteidiger, Note 5,5 (5)
Er hilft, die Dänen früh zu knacken, als er nach vorne prescht und den Puck zur Mitte flankt, wo Niederreiter das Bein hinhält und das 1:0 erzielt. Ist dann bei der heikelsten Szene involviert, als ihn der Däne Joachim Blichfeld fies in Genoni (siehe oben) checkt.
Ken Jäger, Stürmer, Note 5,5 (5)
Trifft auch im zweiten Knockout-Spiel in Folge, schiesst dabei gleich zwei Dänen an, bevor die Scheibe den Weg einer Bogenlampe beschreibend ins Tor fällt. Fällt ausserdem durch seine vorzügliche Puckbehandlung und das nicht minder vorzügliche Stellungsspiel auf. Zeigt internationale Klasse.
Sandro Schmid, Stürmer, Note 5,5 (5)
Der Freiburger kassiert einen heimtückischen Puck ins Gesicht und muss blutend in die Kabine. Kehrt dann aber aufs Eis zurück und setzt seinen Kampf gegen jeden Dänen, der sich ihm in den Weg stellt, fort. Belohnt sich mit einem Tor und Assist für seinen heldenhaften Einsatz.
Andres Ambühl, Stürmer, Note 5 (5)
Steht nach einem Pass der Wuchtbrumme Niederreiter plötzlich allein vor dem dänischen Schlussmann Dichow, bringt den Puck aber nicht an diesem vorbei. Schenkt sich in seinem vorletzten Spiel aber wie gewohnt nichts, was den dänischen Verteidigern ein paar blaue Flecken einbrockt.
Michael Fora, Verteidiger, Note 5 (5)
Der kühn gewachsene Verteidiger nutzt seine Vorzüge dafür, dass hintendrin nichts anbrennt. Feuert dazu ein paar Pucks in Richtung des gegnerischen Tors, was allerdings zu nichts Zählbarem führt. Ist aber auch egal, weil seine Mitspieler für genug Zählbares sorgen. Bewährt sich im Verbund mit Kumpel Marti als Spezialist für knifflige Situationen in doppelter Unterzahl.
Stéphane Charlin, Goalie, Note 5 (5)
Ist wie im Viertelfinal gegen Österreich auch gegen Dänemark als Türchenöffner beschäftigt, weil in K.o.-Spielen immer Genoni spielt, wenn er da ist. Bleibt so auf seinen 93,02 Prozent gehaltenen Schüssen sitzen. Starke Premieren-WM.
Nico Hischier, Stürmer, Note 5 (5)
Bitter, die Muskelverletzung, die sich der Walliser beim 5:1-Triumph gegen Deutschland zugezogen hat, erweist sich als so schwerwiegend, dass er die WM nur noch als moralische Unterstützung von der Tribüne aus verfolgen kann. Ob die Nati seine Absenz auf dem Eis ganz verkraften kann, wird man erst im Final feststellen. Der Ausfall des Nummer-1-Centers schwächt normalerweise jede Mannschaft der Welt. Eindrücklich, wie seine Teamkollegen seinen Ausfall bisher weggesteckt haben.
Christoph Bertschy, Stürmer, Note 5 (5)
Latscht ins Offside, sodass die Dänen mit einer Coach’s Challenge das vermeintliche 5:0 von Siegenthaler wegwischen können. Und beinahe passiert ihm das Missgeschick ein zweites Mal. Doch bei Riats Treffer hat die Challenge der Dänen keinen Erfolg. So kann sich Bertschy den zweiten Assist des Abends notieren lassen.
Nicolas Baechler, Stürmer, Note 5 (5)
Nachdem er im Viertelfinal überzählig auf der Tribüne sass, darf er gegen die Dänen wieder als 13. Stürmer ran. Als einige seiner Kollegen etwas geschont werden, erhält er im Schlussdrittel noch fast 5 Minuten Auslauf und schafft mit seiner Energie noch Raum für zwei Treffer seiner Kollegen.
Tim Berni, Verteidiger, Note 5 (4,5)
Bestätigt seine aufsteigende Form mit durchgehend starken Leistungen, übt dabei den Totalverzicht auf riskante Ausflüge oder gewagte Zuspiele.
Dominik Egli, Verteidiger, Note 4,5 (4,5)
Wird auch im zweiten K.o.-Spiel nicht eingesetzt. Es bleibt bei drei Einsätzen gegen Norwegen, Ungarn und Kasachstan. Setzt sich mit zwei Toren und einem Assist gut in Szene, kann sich aber keinen Stammplatz ergattern.
Grégory Hofmann, Stürmer, Note 4 (4)
Sitzt im Halbfinal wieder überzählig auf der Tribüne, obwohl er im Viertelfinal gegen Österreich nichts falsch machen konnte, weil er da als 13. Stürmer nur Zuschauer auf Eishöhe war.
Nicht bewertet:
Sandro Aeschlimann, Goalie
Es bleibt bei einem Einsatz als Türchenöffner gegen Kasachstan.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Kanada | 7 | 27 | 19 | |
2 | Schweden | 7 | 20 | 18 | |
3 | Finnland | 7 | 12 | 16 | |
4 | Österreich | 7 | 3 | 10 | |
5 | Lettland | 7 | -8 | 9 | |
6 | Slowakei | 7 | -15 | 7 | |
7 | Slowenien | 7 | -20 | 4 | |
8 | Frankreich | 7 | -19 | 1 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Schweiz | 7 | 25 | 19 | |
2 | USA | 7 | 20 | 17 | |
3 | Tschechische Republik | 7 | 21 | 17 | |
4 | Dänemark | 7 | 1 | 11 | |
5 | Deutschland | 7 | -2 | 10 | |
6 | Norwegen | 7 | -11 | 4 | |
7 | Ungarn | 7 | -31 | 3 | |
8 | Kasachstan | 7 | -23 | 3 |