Im Sport kann viel passieren. Doch so etwas? Das ist schlicht inakzeptabel. Die Schweizer Hockey-Nati führt gegen Aufsteiger Slowenien beim WM-Start 4:0. Und schafft es tatsächlich noch, diese Führung zu verspielen.
An einen solchen Einbruch einer Schweizer Nationalmannschaft kann sich niemand erinnern. Eine 4:0-Führung hat die Hockey-Nati jedenfalls vor dem Einbruch von Paris noch nie verdaddelt.
Dabei hatte man nach den Start-Niederlagen gegen die Aufsteiger aus Österreich und Kasachstan (beide nach Penaltyschiessen) in den letzten beiden Jahren noch gedacht, dass es gar nicht mehr schlimmer werden kann.
Es kann. Doch obwohl die Nati diesmal wenigstens noch im Penaltyschiessen gewonnen hat, war dies eine historische Peinlichkeit. Gegen Österreich und Kasachstan konnte man noch mangelndes Abschlussglück oder einen unglücklichen Gegentreffer aus 40 Metern beklagen. Doch diesmal lief ja zunächst alles für die Mannschaft von Patrick Fischer.
Fahrlässig, wie die Schweizer mit der 4:0-Führung aus dem Startdrittel umgingen.
Die Spieler haben nach dem ersten Gegentreffer in Unterzahl komplett den Kopf verloren, spielten im Schlussdrittel gegen einen bescheidenen Gegner verantwortungslos. Sie vergassen alles, was sie in den letzten Monaten gelernt hatten, leisteten sich Strafe um Strafe und spielten im Boxplay nicht mehr konsequent. Dies war eine Einladung zur Wende für den Gegner.
Nun muss man sich fragen, welche Konsequenzen dieser Einbruch und dieser Punktverlust nach sich ziehen wird. Viel Zeit bleibt nicht, sich zu sammeln. Bereits am Sonntagabend gegen Norwegen muss die Panik, die sich gegen die Slowenen in den Köpfen einnistete, wieder vertrieben sein.
Es bleibt zu hoffen, dass dies nur ein einmaliger Blackout war.