Jonas wiegt 100 Kilo, ist erst 17 und spielt schon wie ein Meister
Das neue ZSC-Schwergewicht

Jonas Siegenthaler (17) ist der jüngste NLA-Spieler, aber überragt seine Gegner um einiges. Zumindest was die Körpergrösse anbelangt.
Publiziert: 17.09.2014 um 21:30 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:50 Uhr
Von Stephan Roth (Text) und Kathi Bettels (Fotos)

Mit 13 Jahren war er ein Kopf grösser als die Gleichaltrigen und bereits 1,73 Meter gross. So waren seine Arme auf Kopfhöhe der Gegner.

«Ich musste aufpassen, dass ich nicht ständig Strafen kassiere», erinnert sich Jonas Siegenthaler. Jetzt ist er 1,89 gross, wiegt 100 Kilo und spielt als 17-Jähriger in der NLA beim Meister ZSC Lions, auf Augenhöhe seiner Gegner. «Ich muss zugeben, ich bin ein wenig überrascht, wie gut er schon spielt», sagt Trainer Marc Crawford über sein Juwel.

Siegenthaler überzeugt mit seiner Ruhe. Crawford schwärmt von seinem Spielverständnis und sagt: «Er ist schon ein starker Kerl, aber immer noch ein Junge. Er wird phänomenal sein, wenn er die Stärke eines Mannes hat.» Dem derzeit jüngsten NLA-Spieler ist klar, dass er noch zulegen kann. «Vor allem beim Schlittschuhlaufen und bei der Schnelligkeit», sagt er.

Jonas Siegenthaler (17) ist der Sohn einer Thailänderin und eines Schweizers.
Foto: Kathi Bettels

Das Sport-KV hat er abgebrochen. Er ist Vollprofi. Was sagen seine Eltern, die bei jedem Spiel auf der Tribüne sitzen, dazu? Seine Mutter, die aus Thailand stammt, «hatte schon nicht so Freude daran», räumt er ein. Sein Vater habe mehr Verständnis aufgebracht. «Bei den Lions werden die Jungen sehr gefördert. Das gefällt mir», sagt Siegenthaler. «Wir arbeiten im Kraftbereich und haben nun eine neue Powerskating-Lehrerin.»

Schliesslich hat er grosse Ziele. Auf die Frage, wo er sich in zwei Jahren sehe, antwortet er: «Ich hoffe, dass ich es dann in die NHL schaffe.» Der Weg dahin führt über den Draft im nächsten Sommer. «Ich denke fast jeden Tag an den Draft», gibt das ZSC-Schwergewicht, das noch zu Hause bei seinen Eltern in Zürich-Affoltern lebt, zu und fügt an: «Es wäre natürlich schön, wenn ich in der ersten Runde gezogen würde.»

Die NHL-Scouts verfolgen jeden Schritt des grossen U20-Internationalen. «Sie wissen ganz genau, wer er ist», sagt Crawford. Als Siegenthaler 1997 zur Welt kam, hatte sein Teamkollege Mathias Seger (36) bereits seine erste NLA-Saison beendet.

Wie kommt Jonas mit dem Altersunterscheid in der Kabine zurecht? «Manchmal merke ich schon, dass ich noch zu jung bin, um mitzureden», sagt er. «Zum Beispiel, wenn es um die Börse geht.» Klar ist, seine Aktien steigen stetig.

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