Darum gehts
- Nina Kindschi über die Entwicklung des Fraueneishockeys
- Die Schweiz plant Juniorinnenliga, um Mädchen zu fördern
- Ab 2026/27 soll eine U14- bis U16-Mädchen-Liga in der Schweiz starten
Nina Kindschi, Sie waren diese Woche als Gast am Businessforum der Allianz der europäischen Eishockeyclubs in Belfast. War das Fraueneishockey ein Thema?
Nina Kindschi: Der Anlass dauerte drei Tage, und der erste Tag gehörte vollumfänglich dem Fraueneishockey. Ich erhielt spannende Einblicke. Im schwedischen Eishockey gibt es zum Beispiel kaum mehr eine Differenzierung zwischen Männern und Frauen. Beeindruckt hat mich zudem ein Vortrag zur Professional Women’s Hockey League in Nordamerika: Volle Stadien, ideale Trainingszeiten und ein Betreuerstab mit 20 Personen pro Team – das ist eine andere Dimension. 
Kanada und die USA sind das Mass der Dinge im Fraueneishockey. Wo steht die Schweiz im europäischen Vergleich?
An zweiter Stelle hinter Schweden. Die Richtung stimmt, aber in Schweden sind die Bedingungen professioneller und die Zuschauerzahlen höher. Wir haben vor allem in den Bereichen Ausbildung und Sichtbarkeit Defizite.
Seit Juni verfolgen Sie als Geschäftsführerin der SCB Frauen das Ziel, das Fraueneishockey sichtbarer zu machen und zu professionalisieren. Ist Ihnen das bereits gelungen?
Neben dem Eis haben wir in den Bereichen Marketing und Social Media die Präsenz des Frauenteams erhöht. Auf dem Eis sind die Leistungen okay, selbst wenn wir nach dem Meistertitel im Frühling etwas harzig in die Saison gestartet sind. Trotz der Bemühungen haben wir die Lösung noch nicht gefunden, wie wir mehr Leute für unsere Spiele in der Postfinance Arena begeistern können. Das ist ein Prozess. Eine Steigerung des Interesses gelingt nicht von heute auf morgen.
PostFinance, Hauptpartnerin der Schweizer Eishockeyligen, setzt am 1. November ein starkes Zeichen für die Chancengerechtigkeit im Sport. Beim Spiel SC Bern gegen ZSC Lions wird das PostFinance-Logo auf den Trikots der SCB-Männer durch den Namen von Lara Christen, der Captain des SCB-Frauenteams, ersetzt. Ziel der Aktion ist es, das Fraueneishockey gezielt ins Rampenlicht zu rücken. PostFinance, die sich seit 25 Jahren für den Schweizer Eishockey engagiert, betont: «Was zählt, ist nicht das Geschlecht, sondern die Hingabe und die Liebe zum Spiel.» Dieses Engagement zeigt Wirkung: Die Zahl der lizenzierten Spielerinnen ist seit 2021/22 um 24 Prozent gestiegen. Der SCB-Captain Ramon Untersander unterstützt die Aktion und sagt: «Die Schweiz ist eine Eishockeynation – für Männer und für Frauen.» Die Aktion wird durch die Präsenz der SCB Frauen und eine Sendung von MySports begleitet.
PostFinance, Hauptpartnerin der Schweizer Eishockeyligen, setzt am 1. November ein starkes Zeichen für die Chancengerechtigkeit im Sport. Beim Spiel SC Bern gegen ZSC Lions wird das PostFinance-Logo auf den Trikots der SCB-Männer durch den Namen von Lara Christen, der Captain des SCB-Frauenteams, ersetzt. Ziel der Aktion ist es, das Fraueneishockey gezielt ins Rampenlicht zu rücken. PostFinance, die sich seit 25 Jahren für den Schweizer Eishockey engagiert, betont: «Was zählt, ist nicht das Geschlecht, sondern die Hingabe und die Liebe zum Spiel.» Dieses Engagement zeigt Wirkung: Die Zahl der lizenzierten Spielerinnen ist seit 2021/22 um 24 Prozent gestiegen. Der SCB-Captain Ramon Untersander unterstützt die Aktion und sagt: «Die Schweiz ist eine Eishockeynation – für Männer und für Frauen.» Die Aktion wird durch die Präsenz der SCB Frauen und eine Sendung von MySports begleitet.
Geplant ist, dass es in der Schweiz ab der Saison 2026/27 eine Juniorinnenliga für Mädchen geben wird. Was erhoffen Sie sich von diesem Schritt?
Ich habe den Grossteil meiner Nachwuchszeit mit Jungs gespielt und bin überzeugt, dass Mädchen stark profitieren und sich besser entwickeln, wenn sie zu Beginn auch mit Buben spielen. Das Niveau und die Intensität sind höher. Allerdings können Mädchen auf diese Weise nie ein richtiges Teamgefühl erleben und entwickeln: Sie müssen sich allein umziehen, sind kein Teil des Garderobenlebens. Viele Mädchen hören im Teenageralter mit Eishockey auf. Das wollen wir ändern. Die geplante Liga für die Altersstufen U14 bis U16 kann helfen und eine neue Perspektive bieten.
Wird der SCB ein Teil dieser Liga sein?
Es ist unser Ziel, dass der SCB ein Team stellen wird. Wir wollen mit den umliegenden Clubs gute Partnerschaften aufbauen und den Mädchen in der Region aufzeigen, welchen Weg sie als Athletinnen beim SCB gehen können: von der Hockeyschule über die Nachwuchsauswahlen und die geplante Mädchenliga bis in die Postfinance Women’s League.
Sie haben während Ihrer Karriere viele Jahre mit Ihrer Schwester Monika Waidacher gespielt. Sie ist nun für die Sportstrategie bei den Frauen der ZSC Lions verantwortlich. Ist sie Konkurrentin oder Verbündete?
Beides. (lacht) Sie zieht mich auf, wenn wir verloren haben, aber neben dem Eis arbeiten wir nicht gegeneinander, sondern tauschen uns aus und verfolgen dasselbe Ziel. Wollen wir das Fraueneishockey in der Schweiz auf ein anderes Level bringen, müssen die Clubs zusammenarbeiten. Daran führt kein Weg vorbei. Deshalb ist auch der Austausch mit dem EV Zug wichtig, der zurzeit das grösste Publikum anzieht.
Anlässlich des National-League-Spiels vom Samstag zwischen dem SCB und den ZSC Lions werden in der Postfinance Arena nicht nur die Männer, sondern auch die Frauen im Fokus stehen. Der Grund: die Aktion «Zwei Ligen. Eine Leidenschaft.» von der Postfinance. Mysports wird ebenfalls über Fraueneishockey berichten – mit Ihnen als Studiogast. Was erhoffen Sie sich vom Event?
Es wird speziell. Anlässlich eines Männerspiels eine Aktion fürs Fraueneishockey durchzuführen und Fraueneishockey zu thematisieren, das wäre zu meiner Aktivzeit undenkbar gewesen. Für die Sichtbarkeit der Sportart generell und der SCB Frauen im Speziellen kann diese Aktion viel bewirken. Einige Zuschauer, die am Samstag in der Postfinance Arena sein werden, wissen womöglich gar nicht, dass der SCB ein Frauenteam stellt. Ich hoffe, wir können mit unserer Präsenz einige Besucher animieren, auch einmal ein Fraueneishockeyspiel zu besuchen.
Nina Kindschi (33), geborene Waidacher, stammt aus einer Hockeyfamilie. Alle acht Geschwister haben Eishockey gespielt oder tun das noch immer: Das jüngste, Beni Waidacher, spielt beim HC Davos und das älteste, Monika Waidacher, verantwortet die Sportstrategie bei den ZSC Lions Frauen. Grossvater Ludwig senior und Vater Ludwig junior Waidacher wurden Meister mit Arosa. Als Spielerin gewann Nina Kindschi vier Meistertitel mit den ZSC Lions sowie Bronze an der Weltmeisterschaft 2012 und den Olympischen Spielen 2014 mit dem Schweizer Nationalteam. 2021 trat die Stürmerin zurück. 2024 wurde sie von Köbi Kölliker, dem Sportchef der SC Bern Frauen, für ein Comeback angefragt. Sie sagte ihm: «Ich wäre nicht abgeneigt, aber ich bin schwanger.» Kölliker überzeugte die Aroserin, in den Trainerstab zu wechseln. Als Assistenztrainerin gewann sie mit den Bernerinnen im Frühling 2025 die Meisterschaft. Seit 1. Juni ist Nina Kindschi Geschäftsführerin der SCB Frauen. Sie ist verheiratet mit SCB-Verteidiger Simon Kindschi. Der gemeinsame Sohn Men wird in wenigen Tagen ein Jahr alt.
Nina Kindschi (33), geborene Waidacher, stammt aus einer Hockeyfamilie. Alle acht Geschwister haben Eishockey gespielt oder tun das noch immer: Das jüngste, Beni Waidacher, spielt beim HC Davos und das älteste, Monika Waidacher, verantwortet die Sportstrategie bei den ZSC Lions Frauen. Grossvater Ludwig senior und Vater Ludwig junior Waidacher wurden Meister mit Arosa. Als Spielerin gewann Nina Kindschi vier Meistertitel mit den ZSC Lions sowie Bronze an der Weltmeisterschaft 2012 und den Olympischen Spielen 2014 mit dem Schweizer Nationalteam. 2021 trat die Stürmerin zurück. 2024 wurde sie von Köbi Kölliker, dem Sportchef der SC Bern Frauen, für ein Comeback angefragt. Sie sagte ihm: «Ich wäre nicht abgeneigt, aber ich bin schwanger.» Kölliker überzeugte die Aroserin, in den Trainerstab zu wechseln. Als Assistenztrainerin gewann sie mit den Bernerinnen im Frühling 2025 die Meisterschaft. Seit 1. Juni ist Nina Kindschi Geschäftsführerin der SCB Frauen. Sie ist verheiratet mit SCB-Verteidiger Simon Kindschi. Der gemeinsame Sohn Men wird in wenigen Tagen ein Jahr alt.
Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind redaktionell aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.
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