Am 13. Juni wurde Irina, die Ex-Frau des ehamligen russischen Nati-Goalies Maxim Sokolow, im Haus der Familie ausserhalb von St. Petersburg brutal ermordet. Mutmasslicher Täter ist einer ihrer zwei gemeinsamen Söhne.
Laut russischen Medienberichten soll der 15-jährige Arsenij die Tat begangen haben. An besagtem Tag sei er aus dem Haus gerannt und habe um Hilfe gerufen. Als er mit einem Nachbarn zurückkehrte, hätten die beiden die Leiche der Mutter sowie seinen 18-jährigen Bruder Maxim Jr. schwer verletzt vorgefunden.
Verdächtiger verstrickt sich in Widersprüchen
Arsenijs Aussagen zufolge soll Maxim Jr. die Tat begangen haben. Er soll zuerst die Mutter getötet haben und anschliessend auch auf seinen jüngeren Bruder losgegangen sein. Dieser wehrte sich und rammte ihm ein Messer in den Hals, auch um sich für den Tod der Mutter zu rächen. Allerdings soll sich der 15-Jährige bei seinen Aussagen in Widersprüche verstrickt haben, weshalb er von der Polizei als Verdächtiger festgenommen wurde.
Freunde und Bekannte der Familie glauben ebenfalls nicht, dass Maxim Jr. der Täter ist. Der 18-Jährige sei der vorbildliche der beiden Söhne während es mit dem Jüngeren wohl immer wieder Probleme gegeben hat. Alles in allem soll die Familie aber als idyllisch gegolten haben.
So idyllisch, dass erst aufgrund dieser Tragödie an die Öffentlichkeit kam, dass sich Maxim, der mit der russischen Nationalmannschaft an sechs Weltmeisterschaften (Silber 2002, Bronze 2005) und den Olympischen Spielen 2006 teilgenommen hat, und Irina bereits vor zwei Jahren scheiden liessen. 2013 beendete Sokolow seine Karriere und wurde Torhütertrainer. Nach einem Jahr bei Atlant Moskowskaja Oblast wechselte er zu seinem Stammverein SKA St. Petersburg, wo er seit 2016 Assistenztrainer der Juniorenmannschaft ist.
Beerdigung hat schon stattgefunden
Wie der russische TV-Sender «Ren» berichtet, wurde das Opfer auf dem Friedhof einer kleinen Kapelle in St. Petersburg beigesetzt. Während Maxim Sokolow seinen Emotionen und den Tränen freien Lauf liess, hielt sich sein 15-jähriger Sohn im Hintergrund. Der Tatverdächtige stand hinter seinem Vater und wirkte irgendwie sehr nervös.
Arsenij konnte an der Trauerfeier teilnehmen, weil er nach drei Tagen wieder aus der Untersuchungshaft entlassen wurde, ohne dass Anklage gegen ihn erhoben wurde, wie das Online-Portal «Crime Russia» berichtet. Sein Bruder hingegen liegt nach wie vor im Krankenhaus und ist noch nicht wieder ansprechbar. Was genau am 13. Juni passiert ist, kann wohl erst in ein paar Wochen aufgeklärt werden. Die Ärzte hoffen, dass Maxim Jr. bis dann wieder sprechen kann und vernehmungsfähig ist.