165 Tage nach dem verlorenen WM-Final gegen Tschechien steigt die Nati wieder in die Hosen. Und es dauert zwar einige Minuten, bis sich die Schweizer beim Karjala Cup in Helsinki an den Rhythmus, den die Mannschaft des neuen finnischen Nationaltrainers Antti Pennanen anschlägt, gewöhnt. Doch sie haben die erste dicke Chance, als Théo Rochette allein auf Biel-Goalie Harri Säteri losziehen kann.
Defensiv spielt die Nati solide und engmaschig. Und wenn die Finnen doch zu Chancen kommen, ist Goalie Stéphane Charlin zur Stelle. Der Genfer, der sich bei den SCL Tigers enorm gut entwickelt hat und bisher eine grandiose Saison spielt, zeigt eine Glanzparade, als Biel-Stürmer Toni Rajala, einer von neun National-League-Spielern bei den Finnen, das 1:0 auf dem Stock hat.
Auf der anderen Seite haben auch die Schweizer nicht viele Offensivaktionen. Dennoch gehen sie kurz vor Spielmitte in Führung. Bei seinem Debüt gelingt Giancarlo Chanton (21) gleich das erste Tor. Der Solothurner Servette-Verteidiger kann nach einem kleinen Pässchen von Denis Malgin zum Flügellauf ansetzen, will Michael Fora am hinteren Pfosten anspielen – doch sein Zuspiel wird von Verteidiger Rasmus Rissanen ins eigene Tor abgelenkt. In 124 NL-Spielen hat Chanton erst einmal getroffen – letzte Woche in Lugano.
Auch beim zweiten Treffer läuft der Puck nach dem Gusto der Schweizer. Zug-Stürmer Fabrice Herzog trifft erst den Pfosten und behält dann im Gegensatz zu Keeper Säteri den Überblick, als die Scheibe vom Plexiglas zurückprallt, und schiebt mühelos ein.
Im dritten Abschnitt geben die Schweizer den Vorsprung aber preis. ZSC-Verteidiger Mikko Lehtonen kommt im Rücken von Tyler Moy frei zum Abschluss und bezwingt Charlin. Und fünf Minuten vor Ende des Drittels verlieren die Schweizer für einmal die Ordnung in der Defensivzone und werden von den Finnen ausgespielt, sodass Tigers-Captain Harri Pesonen vollenden kann.
Die Entscheidung fällt in der Overtime. Da kann Charlin einen Ablenker noch abwehren, beim Nachschuss von Offensivverteidiger Robin Salo ist er aber geschlagen. So müssen sich die Schweizer ärgern, dass sie sich für einen soliden Auftritt nicht mit einem Sieg belohnt haben.
Finnland – Schweiz 3:2 n.V.
7875 Fans
Tore: 28. Chanton (Malgin, Riat/Eigentor Rissanen) 0:1. 38. Herzog (Senteler, Simion) 0:2. 46. Lehtonen (Puistola, Oksanen) 2:1. 55. Pesonen (Ruohomaa, Rajala) 2:2. 62. Salo (Ruohomaa, Ruotsalainen) 3:2.
Finnland: Säteri; Kinnunen, Lehtonen; Thomson, Salo; Leskinen, Rissanen; Seppälä; Oksanen, Lammikko, Puistola; Merelä, Aaltonen, Savinainen; Rajala, Ruohomaa, Pesonen; Ruotsalainen, Björninen, Puhakka; Koivula.
Schweiz: Charlin; Marti, Kukan; Geisser, Loeffel; Berni, Baragano; Chanton, Fora; Andrighetto, Malgin, Riat; Miranda, Bader, Simion; Moy, Rochette, Künzle; Ambühl, Senteler, Herzog.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Kanada | 7 | 27 | 19 | |
2 | Schweden | 7 | 20 | 18 | |
3 | Finnland | 7 | 12 | 16 | |
4 | Österreich | 7 | 3 | 10 | |
5 | Lettland | 7 | -8 | 9 | |
6 | Slowakei | 7 | -15 | 7 | |
7 | Slowenien | 7 | -20 | 4 | |
8 | Frankreich | 7 | -19 | 1 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Schweiz | 7 | 25 | 19 | |
2 | USA | 7 | 20 | 17 | |
3 | Tschechische Republik | 7 | 21 | 17 | |
4 | Dänemark | 7 | 1 | 11 | |
5 | Deutschland | 7 | -2 | 10 | |
6 | Norwegen | 7 | -11 | 4 | |
7 | Ungarn | 7 | -31 | 3 | |
8 | Kasachstan | 7 | -23 | 3 |