Cup-Kracher gegen Servette
Billiger kriegt Simpson nie mehr einen Titel

In der Meisterschaft kommt Kloten nur im Kriechgang vorwärts. Im Cup reichen nun zwei Siege für den Pott.
Publiziert: 06.01.2015 um 19:43 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:49 Uhr
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Simpson freut sich vor dem Cup-Fight: «Man muss dem Neuen eine Chance geben.»
Foto: Keystone
Von Angelo Rocchinotti

Sean Simpson hatte – abgesehen von seinem Abstecher nach Russland – überall Erfolg. Den EVZ machte er zum Schweizer Meister. Mit den ZSC Lions ­gewann er die Champions League und den Victoria Cup. Und die Schweizer Nati führte er zu WM-Silber. Doch noch nie war es so leicht wie jetzt, zu einem Titel zu kommen.

Zwei Erfolge, und Simpson kann sich als Cup-Held feiern lassen. Und das, obwohl der Vizemeister seit der Ankunft des neuen Trainers drei der vier Spiele verloren hat. «Wir konnten uns zuletzt steigern. Hätten wir so gespielt wie vor Weihnachten, hätten wir ein echtes Problem», sagt der 54-Jährige.

Als Simpson am 19. Dezember übernommen hat, war der Kanadier schockiert. «Das Selbstvertrauen war komplett weg. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schlimm ist. Während der Festtage konnten die Spieler das Hockey vergessen und sind nun frei im Kopf.»

Auf die Frage, wie viele Jahre er in den letzten Wochen gealtert sei, sagt Simpson: «So etwas kostet mich keine Nerven. Ich bin kein Anfänger.»

Trotzdem: Simpson, der bei seiner Ankunft noch gut gelaunt wirkte, machte zuletzt einen angespannten und genervten Eindruck. Das nach den Gerüchten, wonach er einen Ersatz für den verletzten Martin Gerber suche. Der Nati-Goalie fällt bis Februar aus, auch wenn Simpson das partout nicht bestätigen will.

Der Kanadier: «Während der Spiele bin ich angespannt und versuche, Emotionen reinzubringen. Bei den Interviews bin ich danach immer derselbe. Ich bin ehrlich, authentisch und mache keine Show.»

Den Cup sieht der Silberschmied nicht als zusätzliche Belastung. «Ich hörte viel Negatives. Doch wieso? Man muss dem Neuen eine Chance geben. Gewinnt man, ist der Cup toll. Verliert man, ist er scheisse. Diese Haltung verstehe ich nicht. Ich bin seit 25 Jahren in diesem Geschäft. Das Spiel in Genf ist mein erster Cup-Match. Darauf freue ich mich.»

Für den Cup-Sieg braucht Simpson somit also nur zwei Siege. Die Vorarbeit leistete sein Vorgänger Fige Hollenstein. «Wir wollen gegen Servette auf dem Lakers-Spiel aufbauen.» Das wird gegen den Spengler-Cup-Sieger aber nicht leicht.

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