Die Bilder der Emotionen unserer Nati-Spielerinnen gingen um die Welt. Voller Inbrunst und teils mit Tränen in den Augen sangen die Schweizerinnen die Nationalhymne nach dem Viertelfinal-Krimi gegen Russland. 3:2-Sieg in der Verlängerung nach 0:2-Rückstand. Ekstase pur!
«Ein 2:0 ist die schlimmste Führung im Eishockey», sagt Starstürmerin Lara Stalder danach, «wir hörten nicht auf, an die Wende zu glauben. Und einige von den älteren Spielerinnen fühlten sich ans Olympia-Bronze-Spiel von Sotschi erinnert. Wir wussten, nur ein Treffer und niemand kann uns mehr stoppen.»
Auch Trainer Colin Muller gesteht nach dem Viertelfinal-Sieg: «Die Emotionen sind momentan ziemlich gross, ich habe wahnsinnig Freude für diese Mannschaft. Sie hat nie aufgegeben und immer an den Sieg geglaubt. Es ist ein Spiel für die Ewigkeit.» Overtime-Heldin Laura Zimmermann fehlen nach dem Halbfinal-Einzug noch etwas die Worte, «das Gefühl nach diesem Treffer ist unbeschreiblich».
Kanadierinnen die Favoritinnen
Doch nun wartet in der Nacht auf Dienstag mit Kanada ein Hammer-Gegner im Halbfinal auf die Schweizerinnen. In der Geschichte der Frauen-WM standen die Kanadierinnen seit 1990 bis auf eine Ausnahme (2019) jedes Mal im Final, gewannen zehnmal WM-Gold.
Für unsere Frauen-Nati ist es nach 2012 erst der zweite WM-Halbfinal. Damals kassierte sie eine 0:10-Klatsche gegen die USA, holte danach aber sensationell WM-Bronze dank einem 6:2-Sieg über Finnland.
Seither haben sich das Schweizer Frauen-Hockey sowie die Spielerinnen aber enorm weiterentwickelt. Dieses Team hat das Zeug dazu, ein Hockey-Märchen zu schreiben.
Im zweiten Halbfinal-Spiel duellieren sich in Calgary (Ka) die USA und Finnland. Die Medaillen-Entscheidungen finden bereits am Dienstag statt.